Donnerstag, 30. Mai 2024

Was genau steckt im Rentenpaket II?

Was genau steckt im Rentenpaket II?
Das Rentenpaket II wird kommen. Was genau steckt im Rentenpaket II – und was heißt das für Rentner und Rentenzahler? Nur so viel: Ein großer Wurf sieht anders aus.

Rentenniveau“, „Generationengerechtigkeit“ – zurzeit schwirren viele Begriffe durch den Raum, wenn es um das Rentenpaket II geht. Was genau steckt in diesem Rentenpaket II? Was wird es uns kosten? Wer muss dafür bezahlen? Die Auswirkungen werden wir alle erst in einigen Jahren zu spüren bekommen, aber alle sollten eine Ahnung davon haben.


Das Rentenpaket II – der Inhalt




Was steckt in dem Paket, das eigentlich schon im November 2023 hätte vorgestellt werden soll? Es umfasst, soviel zur grundsätzlichen Ausrichtung, verschiedene Maßnahmen zur Stärkung und Zukunftsfähigkeit des gesetzlichen Rentensystems.


Die wichtigsten Punkte:

- Rentenniveau: Ohne Reform muss das Rentenniveau in den kommenden Jahren fallen. Das wird durch das Rentenpaket II verhindert – und zwar bis 2039. Bis dahin soll es nicht unter 48 Prozent eines Durchschnittslohns sinken, der zum Zeitpunkt des Rentenbezugs in Deutschland gezahlt wird. Das Rentenniveau allein sagt allerdings wenig über die tatsächliche Höhe der individuellen Renten aus, denn die ist auch abhängig von der Zahl der Beitragsjahre und anderen Faktoren. Nur so viel: Die Standard- oder Eckrente, sprich, was ein Rentner nach 45 Beitragsjahren bekommt, wenn er immer durchschnittlich verdient hat, beträgt seit dem 1. Juli 2023 1692 Euro monatlich.


- Garantie ab 2027: Momentan liegt das Rentenniveau noch bei 48 Prozent. Durch den Nachhaltigkeitsfaktor würde das Rentenniveau sinken, denn der misst das Verhältnis von Rentnern und Rentenzahlern – und wenn sich das ungünstig entwickelt, dämpft er die Rentenerhöhungen und senkt das Rentenniveau. Das genau würde in den kommenden Jahren passieren durch den Eintritt der Boomer-Generation in die Rentenphase. Auf einen Rentner kämen dann weniger Beschäftigte, die dessen Rente zahlen. Damit das eben nicht passiert, wird der Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenformel ausgesetzt und ein Rentenniveau von 48 Prozent bis 2039 garantiert.


- Finanzierung: Wo soll das Geld herkommen, um diese Garantie zu gewährleisten? Finanzieren werden das zwangsläufig die Beitragszahler der Rentenkasse. Da der Staat der Rentenkasse aber Leistungen aufbürdet, wird er sich auch daran beteiligen müssen, weil sonst das System aus dem Ruder läuft. Schon heute fließen aus dem Bundeshaushalt jährlich über 100 Milliarden Euro für versicherungsfremde Leistungen an die Rentenversicherung – zu wenig, denn die versicherungsfremden Leistungen sind höher als dere Bundeszuschuss.


- Beitragshöhe: Diese Garantie des Rentenniveaus muss jemand bezahlen – und das werden vor allem die Beschäftigten und deren Arbeitgeber sein. Sie werden ähnlich wie heute schon in Österreich deutlich höhere Beiträge zahlen müssen. Es gibt Prognosen, dass der Beitragssatz von derzeit 18,6 Prozent auf 22,3 Prozent eines Bruttolohns im Jahr 2035 steigt, womit der Beitrag damit um 1,1 Prozentpunkte höher läge als nach geltendem Recht zu erwarten. Übrigens, für höhere Beiträge bekommen Österreicher auch deutlich höhere Renten, die in Österreich Pension heißen, als Deutsche.


- „Generationenkapital“: Viel ist der Rede von „Aktienrente“ und „Generationenkapital“. Die gesetzliche Rente soll durch das sogenannte Generationenkapital aufgestockt werden. Mit Schulden will der Staat bis 2036 ein Kapitalstock von 200 Milliarden Euro anhäufen und mit diesem Geld Aktien und Fonds kaufen. Das Generationenkapital ist der Einstieg in die Aktienrente, die aber anders funktioniert als die in Schweden. Ab Mitte der 2030er-Jahre erhofft sich der Bund jährliche Ausschüttungen an die Rentenversicherung von zehn Milliarden Euro. Wobei das eine Milchmädchenrechnung ist, denn von den erhofften Erträgen müssen die Schuldzinsen abgezogen werden – und was sind schon zehn Milliarden angesichts für 2045 erwarteter Rentenausgaben von insgesamt 802 Milliarden Euro. Das ist etwas mehr als ein Prozent. Verwaltet werden soll diese Aktienrente von der „Stiftung Generationenkapital“ (der Atomendlager-Fonds Kenfo).


- Einführung der Aktienrente: Bereits ab 2024 will der Bund jährlich einen zweistelligen Milliardenbetrag – die Rede ist von zwölf Milliarden – als Darlehen in das Stiftungsvermögen einzahlen. In den Folgejahren sollen es jährlich drei Prozent mehr werden, sprich 2025 wäre das dann 12,36 Milliarden Euro. Bis 2036 sollen es dann insgesamt 200 Milliarden Euro sein.

Weitere Maßnahmen:

- Das Rentenpaket II enthält auch Maßnahmen zur Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge und zur Flexibilisierung des Renteneintritts.


- So soll die Riester-Rente attraktiver gestaltet und die betriebliche Altersvorsorge durch einen Arbeitgeberzuschuss gestärkt werden.

Das Rentenpaket II wird von verschiedenen Seiten kritisiert. Klar dürfte sein, dass das geplante Generationenkapital viel zu klein ist. Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, wies darauf hin, „dass zehn Milliarden Euro ein Beitrag sind, der die Finanzierung der Rentenversicherung nur in einer kleinen Weise flankieren kann“. Denn der jährliche Haushalt liege bei 340 Milliarden Euro. Anders ausgedrückt, die zehn Milliarden sind ein Tropfen auf den heißen Stein – und es handelt sich nicht einmal um zehn Milliarden, sondern um die Rendite dieser zehn Milliarden, sprich um vielleicht ein oder zwei Milliarden, was nur ein Tröpfchen auf den heißen Stein ist.


Quadratur des Kreises




Bundesarbeits- und -sozialminister Hubertus Heil versucht die Quadratur des Kreises, denn eine Rentenkürzung und/oder eine Anhebung des Renteneintrittsalters schließt er aus. Richten soll das die Aktienrente. Dafür will die Ampel-Koalition einen Kapitalstock von zwölf Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln einrichten. Angesichts von Einnahmen der Rentenkasse von 340 Milliarden Euro pro Jahr erscheint diese Zahl lächerlich. Damit lässt sich das Rentenniveau nicht stabilisieren – das Zehnfache wäre nötig. Wie will Heil da „Stabilität“ schaffen, wie er verspricht?

 

Bild von Devanath auf Pixabay
https://vorunruhestand.de/2024/05/was-genau-steckt-im-rentenpaket-ii/

Dienstag, 28. Mai 2024

Wer bekommt mehr als 3000 Euro Rente?

Wer bekommt mehr als 3000 Euro Rente?
Von den rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner bekommen nur wenige eine Rente von 3000 Euro und mehr – wie wenige es sind, dürfte die meisten erstaunen.

In „X“ (vormals Twitter) kursiert ein Video von „PhnThms“, in dem gefragt wird, wie viele von den 21 Millionen Rentnern in Deutschland brutto mehr als 3000 Euro Rente bekämen? Die Gefragte schätzt erst zehn Prozent, korrigiert die Zahl auf 500.000. Das ist natürlich viel zu hoch gegriffen. Aber wie viele sind es wirklich?

https://twitter.com/PhnThms/status/1764623577159291312

Es sind tatsächlich deutlich weniger. „PhnThms“ kommt auf 50. Tatsächlich nur 50? Kann das sein? Vielleicht sind es mittlerweile ein paar mehr, aber ihre Zahl bewegt sich immer noch im Promillebereich. Wer künstliche Intelligenz (KI) befragt und bei Google recherchiert, bekommt folgende Antwort:


3000 Euro Rente monatlich




„Die genaue Anzahl der Rentner, die mehr als 3.000 Euro Rente brutto erhalten, ist nicht eindeutig zu bestimmen. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) veröffentlicht zwar jährlich den Rentenversicherungsbericht, in dem die Anzahl der Rentner mit bestimmten Rentenhöhen ausgewiesen wird, allerdings gibt es in diesem Bericht keine eigene Kategorie für Rentner mit einer Rente über 3.000 Euro brutto.

Aus verschiedenen Quellen lassen sich jedoch folgende Aussagen treffen:

- Im Jahr 2022 erhielten bundesweit 50 Personen eine monatliche Altersrente von mehr als 3.000 Euro brutto. Dies entspricht einem Anteil von 0,002 % aller Rentner in Deutschland.


- Der Rentenversicherungsbericht 2022 weist außerdem 2.193 Männer und 41 Frauen aus, die 45 bis 49 Beitragsjahre auf dem Buckel und mindestens 1,8 durchschnittliche Entgeltpunkte pro Jahr gesammelt haben. Dies bedeutet, dass diese Personen zwar nicht unbedingt mehr als 3.000 Euro Rente brutto erhalten, aber aufgrund ihrer hohen Verdienste im Berufsleben deutlich über der durchschnittlichen Rente liegen. (Quelle: https://www.ihre-vorsorge.de/)


- Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Rentner mit einer Rente über 3.000 Euro brutto in den kommenden Jahren leicht steigen wird. Dies liegt zum einen daran, dass das Rentenniveau in Deutschland seit Jahren sinkt, zum anderen aber auch daran, dass die Lebenserwartung steigt und somit mehr Rentner länger Rentenleistungen beziehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Anzahl der Rentner mit einer Rente über 3.000 Euro brutto sehr gering ist. Es handelt sich um eine verschwindend kleine Gruppe von Personen, die aufgrund ihrer langen Beitragsdauer und/oder hohen Verdienste im Berufsleben eine überdurchschnittliche Rente erhalten.


Reiche Rentner, die große Ausnahme


Weitere Informationen:

- Rentenversicherungsbericht 2022


- So viele Menschen erhalten über 3.000 Euro Rente


- 3000 Euro Rente (Münchner Merkur)

Die Zahlen von „Ihre Vorsorge“ sind leider nicht mehr ganz aktuell: Sie stammen aus dem Jahr 2021. Der Rentenversicherungsbericht 2020 weist genau 40 Männer auf, mit einer Rente von mehr als 3.000 Euro. Sie kamen aber nur deshalb auf eine so „hohe“ Rente, weil sie mindestens 50 Beitragsjahre hatten und auf mindestens 1,8 durchschnittliche Entgeltpunkte pro Jahr kamen. Angesichts von 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner liegt die Zahl der Rentnerinnen und Rentner mit 3000 Euro monatlicher Rente im Promille-Bereich.
https://vorunruhestand.de/2024/03/wer-bekommt-mehr-als-3000-euro-rente/

Die Riester-Rentner ist eine Riesen-Ruine

Die Riester-Rentner ist eine Riesen-Ruine

Die SPD hat Millionen um ihre private Altersvorsorge gebracht. Statt einer Privatrente, die den Namen verdient, hat sie mit der Riester-Rente eine Riesen-Ruine hinterlassen. Die Riester-Rente ist ein grandioser Flop.




Die Riester-Rente ist gescheitert. Sie sollte die Rentenlücke füllen, aber Riester-Rentner bekommen meist nur ein Taschengeld. Die Rendite liegt deutlich unter zwei Prozent, sprich, sie kann nicht einmal die Inflation ausgleichen. Die meisten liegen sogar noch weit darunter. Ex-Arbeitsminister Walter Riester hat uns vor mehr als 20 Jahren viel versprochen – und nichts gehalten. Von wegen Schutz gegen Altersarmut – davon kann keine Rede sein! Viele Riester-Rentner müssen sich mit einem Taschengeld begnügen, wie "Bild" berichtet.



Riester-Rente – nur noch ein Taschengeld




Einer Statistik des Bundesfinanzministeriums zufolge bringt die Riester-Rente Versicherten durchschnittlich nur 132 Euro monatlich, wobei sich "Bild" auf die Auszahlungsstatistiken der Behörde beruft: 2022 erhielten mehr als eine Million Riester-Rente bereits entsprechende Leistungen. Demnach erhielten Ende 2022 bereits über eine Million Menschen Leistungen aus der Riester-Rente. Die jährliche Durchschnittsrente lag bei 1.581,12 Euro im Jahr, sprich 132 Euro pro Monat.



Sparer meiden mittlerweile Riester-Rente




Es darf niemand wundern, dass immer weniger Bürgerinnen und Bürger mithilfe eines Riester-Vertrags privat für das Alter vorsorgen. Die Zahl der Riester-Verträge sinkt stetig. Was die Statistik verschweigt: Jeder vierte Vertrag wird nicht mehr bespart. Das heißt, unter den 15,11 Millionen Verträgen sind viele Karteileichen.

Riester-Verträge



Die Zahl der Riester-Verträge sinkt schon seit Jahren.   Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales



 



https://vorunruhestand.de/2024/05/die-riester-rentner-ist-eine-riesen-ruine/

Warum der Pflegebeitrag weiter steigt – was das bedeutet

Warum der Pflegebeitrag weiter steigt – was das bedeutet
Nach der Erhöhung ist vor der Erhöhung – zum 1. Juli 2023 stieg der Beitrag für die Pflegeversicherung, Anfang 2025 wird er weiter steigen. Warum das so ist und was das bedeutet.

Zurzeit zahlen Kinderlose vier Prozent Beitrag zur Pflegeversicherung, Versicherte mit Kindern 3,4 (1 Kind) Prozent oder 3,15 (2 Kinder), mit 4 Kindern nur noch 2,65 Prozent. Da sich die Zahl der Pflegebedürftigen 2023 aber „geradezu explosionsartig“ vermehrt habe, wie sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) ausdrückt, steigen auch die Ausgaben der Pflegekasse. Statt wie erwartet 50.000 neue Pflegebedürftige, seien es 2023 rund 360.000 gewesen.

Die Erhöhung des Pflegebeitrags zum 1. Juli 2023 wird also nicht reichen, um die höheren Ausgaben zu decken. Lauterbach schlägt laut "Münchner Merkur"  die alte Idee einer Pflege-Bürger­versicherung vor, in die alle einzahlen, zu reaktivieren und einen höheren Steuer­zuschuss für die Pflege zu leisten. „Erstmals", zitiert ihn der "Münchner Merkur", "stellt sich die Frage, wie lange die Pflegeversicherung überhaupt noch bezahlbar bleibt." Weil eine grundlegende Reform, wie Lauterbach sie vorschlägt, so bald nicht kommen wird, bleibt den Krankenkassen nichts anderes übrig, als die Beitragssätze schon Anfang 2025 zu erhöhen.


Aktuelle Beitragssätze in der Pflegeversicherung

Mitglieder ohne Kinder


= 4,00% (Arbeitnehmer-Anteil: 2,3%)

Mitglieder mit 1 Kind


= 3,40% (lebenslang) (Arbeitnehmer-Anteil: 1,7%)

Mitglieder mit 2 Kindern


= 3,15%* (Arbeitnehmer-Anteil: 1,45%)

Mitglieder mit 3 Kindern


= 2,90%* (Arbeitnehmer-Anteil: 1,2%)

Mitglieder mit 4 Kindern


= 2,65%* (Arbeitnehmer-Anteil 0,95%)

Mitglieder mit 5 und mehr Kindern


= 2,40%* (Arbeitnehmer-Anteil 0,7%)

Quelle: haufe

*Der Abschlag gilt ab zwei Kindern nur in der Erziehungsphase, sprich maximal bis zum 25. Lebensjahr. Nach der jeweiligen Erziehungsphase entfällt der Abschlag wieder. Sprich, für Rentnerinnen und Rentner gilt dann nur noch, ob sie mindestens ein Kind oder kein Kind haben, ob es mehrere sind, spielt in der Rentenphase für die Pflegeversicherung keine Rolle mehr.


Pflegebeitrag wird erhöht




Die Pflegeversicherung ist in Deutschland Pflicht. Wer nicht gesetzlich krankenversichert ist, muss eine private Pflege-Pflichtversicherung abschließen. Rentnerinnen und Rentner zahlen dabei den vollen Beitrag, bei Beschäftigten teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Beitrag, außer in Sachsen.


Nach der Erhöhung zum 1. Juli 2023 wird es voraussichtlich zum 1. Januar 2025 eine weitere Erhöhung geben, so die DAK. Der Verband der Ersatzkassen NRW (VdEK) schlägt in die gleiche Kerbe und rechnet laut "Rheinischer Post" mit einem Anstieg des Pflegebeitrags zum Jahreswechsel 2024/25. „Die Pflegekassen gehen davon aus, dass die Finanzmittel im ersten Quartal 2025 insgesamt weniger als eine Monatsausgabe betragen. Für diesen Fall darf die Bundesregierung den Beitragssatz per Rechtsverordnung anheben“, so der VdEK gegenüber der „Rheinischen Post“. 14,6 + 1,7 + 4,2 =



Erhöhung um 0,2 Prozentpunkte



Der DAK-Vorstandschef Andreas Storm geht von einer Erhöhung um "etwa zwei Beitragszehntel“ aus. Der unabhängige Beirat des Stabilitätsrats rechnet laut "Neuer Osnabrücker Zeitung" sogar mit einem Anstieg der Krankenkassenbeiträge. Sein Vorsitzender Thiess Büttner sagte kürzlich eine Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge im nächsten Jahr um mindestens einen halben Prozentpunkt voraus. Damit errechnet sich ein Gesamtbeitrag für Kranken- und Pflegeversicherung für Kinderlose von 20,5 Prozent (14,6 + 1,7 + 4,2).



Prognose künftige Pflegebeitragssätze

Mitglieder ohne Kinder


= 4,20% (Arbeitnehmer-Anteil: 2,5%)

Mitglieder mit 1 Kind


= 3,60% (lebenslang) (Arbeitnehmer-Anteil: 1,9%)

Mitglieder mit 2 Kindern


= 3,35%* (Arbeitnehmer-Anteil: 1,65%)

Mitglieder mit 3 Kindern


= 3,10%* (Arbeitnehmer-Anteil: 1,4%)

Mitglieder mit 4 Kindern


= 2,85%* (Arbeitnehmer-Anteil 1,15%)

Mitglieder mit 5 und mehr Kindern


= 2,60%* (Arbeitnehmer-Anteil 0,9%)
https://vorunruhestand.de/2024/05/warum-der-pflegebeitrag-weiter-steigt-was-das-bedeutet/

Kündigen zur Rente mit 63? Oder Aufhebungsvertrag?

Kündigen zur Rente mit 63? Oder Aufhebungsvertrag?
Mit 63 in Rente? Ja, aber nur mit Abschlägen. Kündigen ist eine Möglichkeit, Aufhebungsvertrag eine andere. Wer früher geht, muss Abschläge hinnehmen und selbst aktiv werden. Was bei der "Rente mit 63" zu beachten ist.

Mit 63 Jahren in Rente gehen? Geht nur, wer genug Versicherungsjahre beisammen hat und Abschläge in Kauf nimmt. Wie sieht das praktisch aus?


Die Prozedur:


Wer angestellt ist, ist durch seinen Arbeitsvertrag gebunden. Das heißt, wer in Rente gehen will, muss dieses "Dauerschuldverhältnis" lösen. Wie das geht?

- Durch Kündigen oder durch einen


- Aufhebungsvertrag.


- Wer kündigt, muss die gesetzlichen Kündigungsfristen oder tarifliche Fristen einhalten.


- Anders sieht es bei einem Aufhebungsvertrag aus.


- Wer mit 63 gehen will, muss sich somit entscheiden – und


- unbedingt seinen 🤔 Arbeitsvertrag genau anschauen, vor allem in punkto Kündigungsfristen.

Übrigens gilt das auch für alle, die eine Frührente beziehen wollen und neben der Rente weiter arbeiten gehen: Sie müssen mit ihrem Arbeitgeber über eine Änderung ihres Arbeitsvertrags 🗣️ sprechen und ihn entsprechend abändern lassen. Möglich ist vieles.


Achtung Abschläge!




⚠️ Achtung Abschläge! Wer mit 63 in Rente gehen will, muss Abschläge in Kauf nehmen. Die abschlagsfreie Rente mit 63 gibt's nicht mehr: Der Jahrgang 1958 kann erst mit 64 und Jahrgang 1964 sogar erst mit 65 abschlagsfrei in Rente gehen. Wer etwas anderes sagt oder schreibt, ist falsch informiert.


Mit oder ohne Abschläge in Rente


Was genau heißt abschlagsfrei und mit Abschlägen?


"Rente mit 63"



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Ohne Abschläge


Rente mit 63? Mit oder ohne Abschläge? Ohne Abschläge mit 63 in Rente gehen konnten nur Versicherte, die 45 Jahre Wartezeit (Zeiten, die für Renten angerechnet werden), sprich 540 Monate (45 x 12) voll hatten und vor 1952 in Rente gegangen waren. Achtung! Die Rentenversicherung rechnet monatsgenau! Also, "Rente mit 63" war mal, denn die, die davon profitierten, sind längst in Rente. Später Geborene müssen mindestens bis 64 (und länger) ausharren, um eine abschlagsfreie Rente beziehen zu können. Das sind die "besonders langjährig Versicherten", wie das im Rentenjargon heißt. Der Jahrgang 1956 konnte erst mit 63 Jahren plus 8 Monaten abschlagsfrei in Rente gehen, Jahrgang 1958 mit 64, Jahrgang 1960 mit 64 und 4 Monaten, Jahrgang 1961 mit 64 und 6 Monaten und Jahrgang 1964 sogar erst mit 65. Das heißt, eigentlich müsste es "Rente mit 64" heißen. Die  abschlagsfreie "Rente mit 63" gibt es schon lange nicht mehr. Ausgenommen von dieser Altersgrenze sind Erwerbsgeminderte. Selbst, wer die 45 Versicherungsjahre beisammen hat, muss bis zur Altersgrenze arbeiten. 


Abschlagsfrei in Rente – was für wen gilt

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Mit Abschlägen


Die sogenannten "langjährig Versicherten, die keine 45 Versicherungsjahre zusammenbringen, können mit 63 Jahren in Rente gehen, müssen aber Abschläge in Kauf nehmen. Voraussetzung sind 35 Jahre Wartezeit. In die „Wartezeit“ fallen Beitrags- und Ersatzzeiten, auch die Lehrlingsjahre und die Bundeswehr. Zu den Ersatzzeiten gehören auch Anrechnungszeiten (krank, schwanger, arbeitslos, Schule, Studium) und Berücksichtigungszeiten. Abschläge lassen sich indes durch Sonderzahlung an die Rentenkasse ausgleichen. Es lohnt sich deswegen, seine Renteninformation genau zu studieren und notfalls rechtzeitig bei der Deutschen Rentenversicherung eine Kontenklärung zu beantragen.

Achtung Falle! ⚠️




👉 Stellt ein Versicherter eine Rente für "besonders langjährig Versicherte" und erfüllt nicht alle Kriterien (45 Jahre x 12 = 540 Monate Wartezeit und das entsprechende Alter), wandelt die Rentenversicherung den Antrag um in eine Rente für "langjährig Versicherte" – und das ohne Rücksprache 🗯️. Wer das nicht beachtet hat, schaut dumm aus der Wäsche. Besser ist es, den 📝 Rentenantrag ⏪ zurückzuziehen und bis zum entsprechenden Alter 📆 zu warten. Also, am besten vorab bei der Rentenberatung klären, damit es keine bösen 🫢 Überraschungen gibt.


Abschläge bei Rente mit 63




Wie ist das mit den Abschlägen bei der Rente mit 63? Wenn ein Versicherter 35 Wartejahre hat, kann er ab dem 63. Geburtstag in Rente gehen. Übrigens, die Rente beginnt immer am Monatsersten nach dem Geburtstag: Wer am 1. eines Monats geboren ist, für den beginnt die Rente zum 1. des Geburtsmonats. Wer beispielsweise am 1. April geboren ist, hat sein 63. Lebensjahr am 31. März vollendet.


Abschläge bis zu 14,4 Prozent




Wer eine Rente mit 63 beziehen will, muss Abschläge in Kauf nehmen: 0,3 Prozent für jeden Monat früherer Rentenbeginn. Für 1964 Geborene macht das 14,4 Prozent aus, für 1955 Geboren 9,9 Prozent – und so geht es weiter. Der Jahrgang 1960 könnte regulärer erst mit 66 Jahren plus vier Monate in Rente gehen, geht er schon 2023, muss er zwölf Prozent Abschläge in Kauf nehmen.


Höhe der Abschläge

Kündigen oder Aufhebungsvertrag?




"Kündigen zur Rente mit 63? Oder Aufhebungsvertrag?": Muss ich kündigen, wenn ich vorzeitig in Rente gehen will? Was regeln Arbeitsverträge? In vielen Arbeitsverträge steht noch ein Passus wie

- „… das Vertragsverhältnis endet, ohne dass es einer Kündigung bedarf, mit Ablauf des Monats, in dem der …. Anspruch auf eine Sozialversicherungsrente hat oder im Falle seiner Befreiung haben würde, spätestens mit Ablauf des 65. Lebensjahrs“


- Das gilt heute so nicht mehr, da die meisten mittlerweile längst 66 Jahre plus einiger Monate arbeiten müssen. Aber abgewandelt hat dieser Passus bei der Altersrente noch seine Wirksamkeit.

Selbst aktiv werden




Anders sieht es für Frührentner aus, die mit 63 Jahren gehen wollen. Rente gibt es nur auf Antrag – oder ohne Antrag keine Rente! Wer früher in Rente gehen will, muss selbst aktiv werden und


kündigen oder einen Aufhebungsvertrag




mit dem Arbeitgeber schließen, sonst wird’s nichts mit der vorgezogenen Rente. Es braucht immer die Papierform. Denn, die Rente mit 63 ist keine „Regelaltersrente“; das Arbeitsverhältnis endet nicht automatisch. Was die Kündigungsfrist eines Arbeitnehmers bei vorgezogenem Renteneintritt betrifft, so gilt sein Arbeitsvertrag, der sich bei vielen auf Tarifverträge stützt – und in dem steht, wie lange die Kündigungsfrist ist.

Wer zur Rente mit 63 kündigen will, kann sich an dem Musterbrief von kuendigungsschreiben.co orientieren. Der Musterbrief einer Kündigung könnte so aussehen:


Musterbrief einer Kündigung


Max Mustermann


Musterstraße 1


12345 Musterstadt

Leinsamen GmbH


Lummersbüttler Weg 7


33477 Luttersbüttel

Musterstadt, tt.mm.jjjj


Kündigung des bestehenden Arbeitsvertrages


Sehr geehrte Damen und Herren,

da ich mein Rentenalter erreicht habe, kündige ich meine Stelle als (Bitte Job einsetzen) fristgerecht zum XXX (Datum einsetzen). Meinen Resturlaub möchte ich vor dem Kündigungsdatum nehmen, somit wäre mein letzter Arbeitstag der ... 

Nur so viel: Die Kündigung muss natürlich schriftlich erfolgen und unterschrieben werden. Es ist sinnvoll, sie persönlich abzugeben und sich das quittieren zu lassen. Es geht natürlich auch per Post mit Rückschein, um etwas in der Hand zu haben.

Übrigens, der Deutschen Rentenversicherung ist es egal, ob ein Aufhebungsvertrag geschlossen wurde oder ob der Rentenversicherte ordentlich gekündigt hat. Für die Rentenansprüche ist das irrelevant.





Alternative Aufhebungsvertrag




Jetzt zur anderen Alternative "Aufhebungsvertrag". Ideal ist es natürlich, mit seinem Arbeitgeber über die Ausgestaltung dieses Schritts zu reden. Die beste Lösung dürfte eine einvernehmliche Beendigung durch Abschluss eines Aufhebungsvertrags sein. Die Kündigung müsste insofern die Ausnahme sein.

Häufig ist es ja so, dass der Arbeitgeber auf einen Beendigung des Arbeitsverhältnisses drängt. "Gemäß dem Grundsatz der Vertragsfreiheit können sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer jederzeit auf die Beendigung des Arbeitsvertrages einigen", schreibt Marlene Keller auf ihrer Seite anwaltarbeitsrecht.com. Wer mehr über gesetzliche Kündigungsfristen und Kündigungsschutzregelungen wissen will, lädt sich am besten ihr E-Book "Ratgeber Arbeitsrecht" herunter.

Bei 63-Jährigen, die in Rente gehen wollen, sieht die Situation natürlich anders aus. Wer die abschlagsfreie Rente in Anspruch nehmen will oder mit 63 Jahren und Abschlägen gehen will, muss sein Arbeitsverhältnis kündigen oder einen Aufhebungsvertrag abschließen. Wer das vor hat, sollte einen eindeutigen Bescheid über die Rente vom Rentenversicherungsträger vorliegen haben.


Was soll im Aufhebungsvertrag stehen?




Wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart haben, dass das Arbeitsverhältnis durch vorzeitigen Rentenbezug mit dem Ablauf des Monats, in dem der Arbeitnehmer 63 wird, enden soll, dann sollte das auch im Aufhebungsvertrag drin stehen – und ein entsprechender Passus. "Gemäß § 41 Satz 2 SGB VI endet das Arbeitsverhältnis deshalb nur dann wie vorgesehen, wenn der Arbeitnehmer dies nochmals bestätigt; diese Bestätigung kann frühestens drei Jahre vor dem geplanten Termin des Ausscheidens, spätestens allerdings noch am letzten Tag des Ausscheidens erfolgen", schreibt der Handelsverband Bayern. Die Bestätigung im Aufhebungsvertrag könnte wie folgt formuliert sein:

Bestätigung gemäß § 41 Satz 2 SGB VI mit dem schriftlichen Arbeitsvertrag vom .... Die Firma und die/der Mitarbeiterin/Mitarbeiter stimmen darin überein, dass das Arbeitsverhältnis mit Ablauf des Monats endet, in dem der/dem Beschäftigten der Rentenbescheid über die Gewährung einer Rente wegen vorgezogenen Altersruhegeldes zugeht.

Ort, Datum, Unterschrift: ...............................................................

Firma bzw. Mitarbeiterin/Mitarbeiter: ..............................................

Dem lässt sich fast nichts hinzufügen.

Eines noch – wer plant, in Rente zu gehen, sollte seinen Arbeitgeber rechtzeitig daran erinnern, sprich vier Monate vor dem Rentenbeginn, der Deutschen Rentenversicherung eine Entgeltmeldung zu schicken. Das geht elektronisch im Datenübermittlungsverfahren. In dieser Sondermeldung muss als Meldegrund "57" drin stehen. Diese Entgeltmeldung ersetzt seit 2008 die sogenannte Entgeltbescheinigung, aus der hervorgeht, wie das Einkommen in den letzten drei Monaten vor Rentenbeginn war. Der Arbeitgeber kann die Meldung frühestens drei Monaten vor dem Rentenbeginn wegschicken. Ausführlich ist das in einem Info-Blatt der Deutschen Rentenversicherung beschrieben.

Zeitplan


Ein Beispiel:

- bei Rentenbeginn am 1. Dezember 2024


- müsste der Arbeitgeber die Meldung frühestens am 31. August 2024 abschicken


- der Antragsteller sollte also Mitte Juni beim Arbeitgeber anklopfen


- der Meldezeitraum (Grund der Abgabe 57) ist vom 1. März 2024 bis 31. August 2024


- die Beschäftigung endet am 30. November 2024


- Meldezeitraum (Grund der Abgabe 30): 1. September 2024 bis 30. November 2024

 
https://vorunruhestand.de/2024/01/kuendigen-zur-rente-mit-63-oder-aufhebungsvertrag/

Montag, 27. Mai 2024

Das Altern aufhalten? Um welchen Preis?

Das Altern aufhalten? Um welchen Preis?
Ewig leben, das Altern aufhalten – mit dem Thema beschäftigt sich die Ausstellung „The End of Aging“ in der Basler Kulturstiftung und beleuchtet ethische, philosophische und wissenschaftliche Fragen.

Der Dokumentarfilmer und Autor Michael Schindhelm regt mit einer szenischen Installation zum Nachdenken über das ewige Leben an. Dafür bietet ihm die Basler Kulturstiftung Basel H. Geiger in der Spitalgasse 18 den nötigen Raum – und das noch bis zum 21. Juli 2024. Die Ausstellung ist kostenlos zu besichtigen.

Schindhelm schlägt mit seiner Installation eine Brücke zwischen Kunst und Wissenschaft und will dem Besucher die Implikationen der Verlangsamung oder Umkehrung des Alterungsprozesses vor Augen führen.


Das Altern aufhalten?




"The End of Aging" ist Teil eines zweiteiligen Ausstellungsprojekts mit dem Titel "Bids of Survival", das sich mit dem menschlichen Wunsch nach Unsterblichkeit auseinandersetzt. Das zweite Kapitel mit dem Titel "Roots" ("Wurzeln") folgt im Anschluss an "The End of Aging" und untersucht die Rolle der Natur und der Evolution im menschlichen Altern.


Ausstellung in Basel


Teil der Ausstellung ist auch der Kurzfilm „JetztSong“ mit der Schauspielerin Tabhita Frehner. Der Film zeigt darin einerseits spielerische Kurzfilme über das Für und Wider – und lässt andererseits Experten und Wissenschaftler zu Worte kommen, wie nah sie diesem Traum inzwischen gekommen sind. Frehner „schreitet durch die Architekturen Schweizer Pharmaunternehmen und Forschungsstätten, umgeben von einer Aura aus Licht“, beschreibt die „Welt“ den Kurzfilm.


Wir nahmen Drogen, um uns aus den Klauen der Zeit zu befreien. Wir nahmen Drogen, um uns aus den Klauen des Todes zu befreien“


Tabhita Frehner im Kurzfilm „JetztSong“
https://vorunruhestand.de/2024/05/das-altern-aufhalten-um-welchen-preis/

Scholz verweigert Rentenreform

Scholz verweigert Rentenreform
Alles bleibt bei der Rente wie es ist – Kanzler Scholz verweigert sich einer Rentenreform, weil er die Babyboomer-Generation nicht verprellen will. Also, keine Erwerbstätigenrente, in die alle einzahlen, keine wirkliche Aktienrente.

Augen zu und durch. "Bloß die wichtigen Wählergruppen nicht verschrecken – und eisern an Maßnahmen wie der Rente mit 63 festhalten", beschreibt es die "Welt". Der Reformunwille rächt sich. Wir steuern auf wachsende Altersarmut zu, gleichzeitig muss der Bund immer mehr zur Rente zuschießen, weil er der Deutschen Rentenversicherung immer mehr Lasten aufbürdet. Olaf Scholz bräuchte Mut zur Wahrheit.


Wo bleibt die Rentenreform?




Die Ampel-Regierung bastelte an einer Rentenreform – passiert ist bislang nichts. Das Rentenpaket II ist ein "Weiter so". Von großem Wurf kann keine Rede sein. Dabei ist es dringend nötig, das Rentensystem zu reformieren.

Im Juni 2018 setzte die große Koalition (Groko) aus Union und SPD eine Rentenkommission ein – passiert ist nichts. Aber auch die jetzige Ampel-Regierung unter rot, grün, gelb drückt sich davor, die Rente zu reformieren. Für Frühjahr 2024 versprach Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) mit dem Rentenpaket II eine Reform zur langfristigen Absicherung. „Wir stabilisieren die Rente und sichern das Rentenniveau ab“, so Heil.


Mitglieder der damaligen Rentenkommission

Rentenreform seit Monaten angekündigt




Das Rentenpaket II ist seit Monaten angekündigt. Aber die darin enthaltenen Pläne für eine Aktienrente sind schon mal für den Papierkorb, denn dafür ist im Sparplan kein Geld mehr da. Ursprünglich waren dafür einmal zehn Milliarden Euro eingeplant, die dazu dienen sollten, das Rentenniveau zu stabilisieren – die sind einfach gestrichen worden. Aus der Reform wird bestenfalls ein Reförmchen.

Was also soll noch dabei herauskommen, wenn schon ein Baustein fehlt? Das Streichen der „abschlagsfreien Rente mit 63“, wie von vielen gefordert, hilft ebenfalls nicht, denn die gibt es nicht mehr. Etwas zu streichen, was nicht mehr existiert, ist gaga. Wer heute 45 Anrechnungsjahre vorweist, kann als „besonders langjährig Versicherter“ erst mit 64 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen. Heil sagt ganz richtig:  „Es gibt gar keine Rente mit 63 mehr, das Eintrittsalter für besonders langjährig Versicherte liegt bei über 64 und steigt auf 65 Jahre“.


Menschen sollen länger arbeiten




Der Arbeitsminister möchte mit dem Rentenpaket II Anreize schaffen, damit Menschen, die das könnten, freiwillig länger arbeiteten, wie er im „Münchner Merkur“ zitiert wird. „Dazu starten wir jetzt einen Dialog mit Wirtschaft und Gewerkschaften, wozu gehört, dass die Arbeitsbedingungen so gut sind, dass Menschen nicht krank werden.“ Wenn das die Rentenreform ist, dann gehen Deutschlands Rentnerinnen und Rentner einer trüben Zukunft entgegen.


Deal zwischen Scholz und Lindner


Die FDP und Finanzminister Christian Lindner muckten auf gegen das Rentenpaket II. Jetzt stimmen sie dem Rentenpaket II trotzdem zu. Dafür setzt sich Olaf Scholz dafür ein, dass die Sparpläne des Finanzministers eingehalten werden. Der Deal geht zulasten der Renten-Zukunft. "Bild" deckte „Lindners geheimen Renten-Handschlag mit Scholz“ auf. Der Deal sieht so aus: „Nachdem der Kanzler sich öffentlich hinter den Finanzplan 2025 gestellt hat, kann die Beratung zur Rente im Bundestag fortgesetzt werden; jetzt ist die Erwartung groß, dass er die SPD geführten Ministerien auf Kurs bringt.“ Das heiße im Klartext: "Weil der Kanzler Lindners Sparkurs stützt, sind dessen Bedenken bei der Rentenreform ausgeräumt; die FDP schluckt ihre knallharten Renten-Ansagen".


Enttäuschender Rückblick


Im Rückblick ist es interessant, was eine Runde aus Rentenexperten 2016 in puncto Rentenreform diskutiert. Das Video zeigt auch, dass seit dem nichts Grundlegendes passiert ist.


"Arme Alte - was bringt die Rentenreform?" (phoenix Runde vom 03.11.2016)


https://www.youtube.com/watch?v=2VeQDCi7Aas


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https://vorunruhestand.de/2024/05/scholz-verweigert-rentenreform/

Samstag, 25. Mai 2024

Grünes Licht für Rentenpaket II

Grünes Licht für Rentenpaket II
Obwohl das Rentenpaket II Murks ist, gibt es Finanzminister Christian Lindner frei und wird vom Kabinett beschlossen.  Es läuft für die junge Generation auf höhere Beiträge und mehr Schulden hinaus.

Das Rentenpaket II enthält eine explosive Mischung und gleicht eher der Büchse der Pandora. Deswegen wollte Finanzminister Christian Lindner noch mal über den Inhalt reden und hat Beschluss über das geplante Rentenpaket verschoben. Jetzt hat er das Rentenpaket II freigegeben.


Rentenpaket ist Murks




Mit dem von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Lindner ausgehandelten Rentenpaket soll ein Rentenniveau von 48 Prozent bis 2039 garantiert werden. Das kostet zusätzliches Geld, sodass der Beitragssatz steigen wird. Dieser Anstieg soll durch eine Milliardenanlage am Kapitalmarkt abgebremst werden. Aus den Erträgen sollen ab Mitte der 2030er-Jahre jährlich Zuschüsse an die Rentenversicherung gezahlt werden.


Was die Haltelinie beim Rentenniveau kostet

Haltelinie beim Rentenniveau



Milliarden für die Haltelinie beim Rentenniveau.          Quelle: Welt



 

Um die Haltelinie halten zu können, muss der Staat zig Milliarden Euro zuschießen, wie die "Welt" vorgerechnet hat.


Es braucht eine grundlegende Rentenreform




Die Ampel hat sich vor einer grundlegenden Reform gedrückt und will die Lasten der jüngeren Generation aufhalsen. Die FDP fordert weitere Reformen, denn das Paket erfülle "derzeit die Anforderungen an Generationengerechtigkeit und langfristige Finanzierbarkeit noch nicht".

Was die Ampel mit der Aktienrente präsentierte, ist ein schlechter Witz: Die Ampel will mit gepumptem Geld, sprich mit Schulden, ein Generationenkapital auflegen. Jeder Börsianer lernt schon in den ersten Stunden, dass er nicht mit geliehenem Geld spekulieren darf. Genau das aber plant die Ampel. Thiess Büttner, Finanzwissenschaftler an der Universität Erlangen Nürnberg, warnt in der "Welt"  vor einem schuldenfinanzierten Staatsfonds. Die Gefahr vor einer möglichen Zweckentfremdung durch spätere Regierungen sei groß: „Nur wenn die Versicherten einen individuellen Eigentumsanspruch haben, sind sie vor politischem Missbrauch geschützt.“


Die Gefahr




Ein Staatsfonds berge das Risiko des Missbrauchs durch künftige Regierungen, warnt der Wirtschaftsweise Werding. So könnte der steuerfinanzierte Bundeszuschuss abgesenkt werden, sobald Zahlungen aus dem Generationenkapital an die Rentenkasse fließen.


Quelle: Die Welt


Rentenpaket II – der große Wurf?




Was steckt in dem Paket, das eigentlich schon im November 2023 hätte vorgestellt werden soll? Es umfasst, soviel zur grundsätzlichen Ausrichtung, verschiedene Maßnahmen zur Stärkung und Zukunftsfähigkeit des gesetzlichen Rentensystems.


Die wichtigsten Punkte:

-


Stabilisierung des Rentenniveaus:

- Das Rentenniveau soll bis in die 30er-Jahre auf 48 Prozent abgesichert werden. Zurzeit liegt es bei 48,2 Prozent. Das heißt, im Schnitt sollen Rentnerinnen und Rentner 48 Prozent des durchschnittlichen Lohns bekommen.


- Entsprechend müssen die Renten durchschnittlich in gleichem Maße steigen wie die Löhne.

-


Einführung einer Aktienrente:

- Das offiziell als „Generationenkapital“ genannte Modell, inoffiziell „Aktienrente“ sieht vor, dass 2024 zwölf Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt in einen Aktienfonds investiert werden. Für das Generationenkapital will die Bundesregierung Schulden aufnehmen, für die indes Zinsen gezahlt werden müssen, was die Rendite der Aktienrente mindert. Das Generationenkapital soll bis in die 30er-Jahre auf 200 Milliarden Euro aufgestockt werden. In den Folgejahren sollen laut "Welt" die Einzahlungen des Bundes jährlich um drei Prozent steigen, das heißt, 2028 werden schon 13,5 Milliarden Euro an den Fonds überwiesen, 2035 nimmt der Bund 16,6 Milliarden Euro zusätzliche Schulden auf.


- Die um Zinsen geminderten Erträge aus diesem Fonds sollen ab 2035 die Rentenansprüche der dann Renteneintretenden verbessern. Ab 2036 soll, so der Gesetzesentwurf, die Aktienrente erstmals Erträge auszahlen, die Macher gehen von jährlich zehn Milliarden Euro aus.


- Verwaltet werde das Geld vom gleichen Team, das seit 2017 den deutschen Staatsfonds "Kenfo" (Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung) aufgebaut hat. Der Fonds verwaltet die 24 Milliarden Euro, die von den Betreibern der deutschen Kernkraftwerke für die dauerhafte Zwischen- und Endlagerung des radioaktiven Abfalls aus den stillgelegten Kernkraftwerken bezahlt wurden. 2023 erwirtschaftete der Kenfo eine Rendite von elf Prozent.

-


Beitragssatz:

- Der Beitragssatz, der heute bei 18,6 Prozent liegt, dürfte steigen und die bisherige Haltelinie fallen. Schon ab 2025 könnte es sein, dass der Beitragssatz über die jetzigen 18,6 Prozent steigt. Mittlerweile wird deutlich, dass er Beitragssatz schneller steigt, als von vielen erwartet. Die Bundesregierung rechnet laut "Spiegel" damit, dass der Rentenbeitrag wegen der alternden Bevölkerung von aktuell 18,6 Prozent in den kommenden Jahren auf 22,3 Prozent ansteigt, 2040 könnten es schon 22,6 Prozent sein. Sollte die Aktienrente nicht die nötigen Renditen erwirtschaften, könnte der Beitragssatz im Jahr 2045 sogar bei 22,7 Prozent liegen. Die Sozialabgaben überspringen dann die 40-Prozent-Markt deutlich.

-


Weitere Maßnahmen:

- Das Rentenpaket II enthält auch Maßnahmen zur Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge und zur Flexibilisierung des Renteneintritts.


- So soll die Riester-Rente attraktiver gestaltet und die betriebliche Altersvorsorge durch einen Arbeitgeberzuschuss gestärkt werden.

Die Regierung plante laut Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, dass der Gesetzentwurf noch vor dem Sommer vom Bundestag beschlossen wird.

Das Rentenpaket II wird von verschiedenen Seiten kritisiert. Klar dürfte sein, dass das geplante Generationenkapital viel zu klein ist. Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, wies darauf hin, „dass zehn Milliarden Euro ein Beitrag sind, der die Finanzierung der Rentenversicherung nur in einer kleinen Weise flankieren kann“. Denn der jährliche Haushalt liege bei 340 Milliarden Euro. Anders ausgedrückt, die zehn Milliarden sind ein Tropfen auf den heißen Stein – und es handelt sich nicht einmal um zehn Milliarden, sondern um die Rendite dieser zehn Milliarden, sprich um vielleicht ein oder zwei Milliarden, was nur ein Tröpfchen auf den heißen Stein ist.


Der Entwurf des Generationenkapitalgesetzes (GenKapG)

- "Es wird eine rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts mit der Bezeichnung »Generationenkapital« errichtet. Zweck der Stiftung ist es, aus der Bewirtschaftung des Stiftungsvermögens Erträge zu erwirtschaften, aus denen dauerhaft ein Beitrag zur langfristigen Stabilisierung der Beitragssatzentwicklung der aRV zu leisten ist. – Ab dem Jahr 2036 sollen Erträge des Generationenkapitals in Höhe von durchschnittlich 10 Milliarden Euro jährlich an die Rentenversicherung fließen. – Die Verwaltung des Stiftungsvermögens wird per Rechtsverordnung dem »Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung« (KENFO) übertragen."


- "Der Bund kann der Stiftung Eigenmittel zuführen; diese können aus Barmitteln und Vermögenswerten bestehen. Zugelassen sind unter anderem auch Beteiligungen in Form von Aktien aus dem Besitz des Bundes, der Kreditanstalt für Wiederaufbau oder eines anderen dem Bund zurechenbaren Vermögensträgers. Zugeführte Vermögenswerte dürfen im Gegensatz zu ihren Erträgen nicht unmittelbar zur Deckung der laufenden Kosten verwendet werden. Der Bund wird dem Stiftungsvermögen bis zum Ende des Jahres 2028 unentgeltlich Eigenmittel in einer Höhe von etwa 15 Milliarden Euro zuführen."


- "Der Bund führt der Stiftung in den Haushaltsjahren ab 2024 jährlich Mittel in Form von Darlehen zu; die Stiftung ist dazu verpflichtet, die dem Bund für die Refinanzierung des Darlehens entstehenden Zinskosten zu erstatten. Die Zuführung erfolgt aus dem Bundeshaushalt. Bei der darlehensfinanzierten Zuführung handelt es sich um finanzielle Transaktionen, die das Finanzvermögen des Bundes nicht verändern und nicht auf die Einhaltung der »Schuldenbremse« angerechnet werden. – Die Mittel zur Zuführung in Form von Darlehen betragen 12 Milliarden Euro im Haushaltsjahr 2024. Ab dem Jahr 2025 steigt dieser Betrag jährlich um 3 Prozent. Eine eigenständige Kreditaufnahme der Stiftung am Markt ist nicht zulässig. Bis zum Jahr 2036 soll das Stiftungsvermögen ein Volumen von 200 Milliarden Euro erreichen."


- "Die der Stiftung zugeführten Mittel einschließlich der realisierten Erträge sind abzüglich der laufenden Kosten renditeorientiert und global-diversifiziert zu marktüblichen Bedingungen anzulegen."


- "Über die Höhe der Ausschüttung entscheidet das Bundesministerium der Finanzen im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und nach Anhörung des Vorstands der Stiftung, erstmalig für das Haushaltsjahr 2035."

Quadratur des Kreises




Heil versucht die Quadratur des Kreises, denn eine Rentenkürzung und/oder eine Anhebung des Renteneintrittsalters schließt er aus. Richten soll das die Aktienrente. Dafür will die Ampel-Koalition einen Kapitalstock von zehn Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln einrichten. Angesichts von Einnahmen der Rentenkasse von 340 Milliarden Euro pro Jahr erscheint diese Zahl lächerlich. Damit lässt sich das Rentenniveau nicht stabilisieren – das Zehnfache wäre nötig. Wie will Heil da „Stabilität“ schaffen, wie er verspricht?

 

Bild von Devanath auf Pixabay
https://vorunruhestand.de/2024/05/gruenes-licht-fuer-rentenpaket-ii/

Donnerstag, 23. Mai 2024

Lebenserwartung in Deutschland sinkt – auch im europäischen Vergleich

Lebenserwartung in Deutschland sinkt – auch im europäischen Vergleich
Schweizer, Schweden, Spanier und Franzosen werden älter als wir Deutsche. Der Anstieg der Lebenserwartung in Deutschland ist ausgebremst, ja sinkt sogar – was machen wir falsch?

Der deutliche Anstieg der Lebenserwartung nach 1959 sei in den letzten Jahren gedämpft worden, so das nüchterne Urteil des Statistischen Bundesamts. Seit den 50er-Jahren ist die Lebenserwartung kontinuierlich gestiegen. "Hatten Jungen bei Geburt um das Jahr 1950 in der Bundesrepublik Deutschland noch durchschnittlich 64,6 Lebensjahre zu erwarten, waren es um 2020 hierzulande bereits 78,5 Jahre; bei den Mädchen stieg die Lebenserwartung im selben Zeitraum von 68,5 Jahren auf 83,4 Jahre", so das Statistische Bundesamt. Seit 2020 ist der Anstieg allerdings ausgebremst, das heißt, wir können den Anstieg nicht einfach aus der Vergangenheit schließen, dass es in Zukunft mit dem Anstieg so weitergeht. Der Anstieg ist erst einmal ausgebremst – und zwar für beide Geschlechter. Was sind die Gründe dafür?

Die Lebenserwartung in Deutschland ist 2022 im dritten Jahr hintereinander sogar gesunken, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB). Die Lebenserwartung ist danach von 2019 bis 2022 von 81,20 auf 80,55 Jahre gesunken. Unsere europäischen Nachbarn werden im Schnitt eineinhalb Jahre älter als wir.

Lebenserwartung



Lebenserwartung



Schweizer werden älter




Schweizer und Spanier leben deutlich länger. Die Schweizer werden im Schnitt 83,53 Jahre alt, die Spanier im Schnitt 83,2 Jahre alt, die Deutschen hingegen nur 80,55 Jahre.


Bei Lebenserwartung nur Platz 15




Deutschland belegt im Lebenserwartungsranking nur den 15. Platz unter 16 westeuropäischen Ländern, so das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB).  am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Wesentliche Ursache für den Rückstand sei eine erhöhte Zahl von Todesfällen aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so die Studie. "Der langjährige Rückstand in der deutschen Lebenserwartung scheint sich wesentlich durch eine höhere Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im fortgeschrittenen Erwachsenenalter bzw. Rentenalter zu erklären", schreiben die Autoren der BiB-Studie.

Vorbeugung werde bei uns vernachlässigt. „Unsere Analysen verdeutlichen den Nachholbedarf, den Deutschland in diesem Bereich hat“, so Dr. Sebastian Klüsener, Forschungsdirektor am BiB. „Durch eine bessere Vorbeugung von Krankheiten können nicht nur Gesundheitskosten gespart, sondern auch das Wohlbefinden der Bevölkerung gesteigert werden.“ „Bei dem Thema ist aber nicht nur der Staat, sondern sind wir alle gefragt“, sagt Sebastian Klüsener, „etwa indem wir uns gesünder ernähren und mehr bewegen.“


Lebenserwartung im europäischen Vergleich

Quelle: BiB


Ineffizientes deutsche Gesundheitssystem


Die Studienergebnisse seien bemerkenswert angesichts von Deutschlands kostenintensivem Gesundheitssystem mit hohen technischen Standards. Offensichtlich ist unser Gesundheitssystem aber alles andere als nachhaltig und offensichtlich alles andere als effizient.


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Dienstag, 21. Mai 2024

Run auf Gartentage – ein Überblick für 2024

Run auf Gartentage – ein Überblick für 2024
Erfurt, Tüßling, Sigmaringen – überall ziehen Gartentage wieder Besucher an. Die Menschen haben unbändige Lust auf Garten und Geselligkeit, wie der Run zeigt. Ein Überblick über die Gartentage 2024.

Mehr als 50 000 Menschen in vier Tagen – so viele haben während der Pfingsttagen die Gartentage Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck besucht. Glücklicherweise hat dieses Jahr das Wetter mitgespielt. Die Menschen haben Lust auf Garten und Geselligkeit.


Run auf Gartentage




Auf den kommenden Gartentagen und -messen 2024 wird es sicher ähnlich laufen wie in Fürstenfeldbruck. Das Thema Garten zieht immer mehr in ihren Bann angesichts von Klimawandel und Zeitenwende. Der Garten wird zur Oase, der hilft, die Umbrüche besser zu verkraften. Gartenarbeit erdet im wahrsten Sinn des Wortes. Viele spüren den Klimawandel bereits am eigenen Leib und wollen etwas tun, was in ihrem Rahmen liegt.

Mehr als 250 Aussteller boten ihre Produkte und Ideen an. Der Biergarten lädt zum Verweilen und Genießen ein. Die Stimmung ist gelöst und die Besucher bummeln über das Gelände im ehemaligen Kloster. Die Fürstenfelder Gartentage finden mittlerweile zum 21. Mal statt. Auf dem Gelände spielt das Saxophonquartett "Sax´n´dee" aus dem Dachauer Raum unterhält das Publikum mit abwechslungsreichen und pfiffigen Arrangements, die von Jazz-Standards über Latin bis zu Filmmusik reichen. Ganztägig rudert die Jugendfeuerwehr Fürstenfeldbruck durchs Gelände. In der Garten-Lounge gibt coolen Sound zu kühlen Drinks. Auf den Gartentagen kam sicher jeder auf seine Kosten.


Garteln im Trend




Es sind nicht nur Gartenscheren, Pfingstrosen, Kräuter und Sträucher, die Besucher anziehen, sondern auch das Rahmenprogramm mit Gartenkonzerten und Fachvorträgen sowie das kulinarische Angebot. Die Besucher wollen sich auch über neue Trends informieren und sich mit anderen austauschen.

Wie in Fürstenfeldbruck, so setzen auch andere Veranstalter auf Gartentage-Sackerl aus Bio-Stoffen und Mehrwegtaschen aus Recycling-Kunststoff. Die Pflanzen selbst werden in recyclingfähiges Zeitungspapier verpackt. Der Umweltgedanke ist zumindest bei den Gartentage-Veranstaltern und -Teilnehmern angekommen.


Termine für 2024:


Mehr Termine finden sich in Google (Suchwort "Gartentage Deutschland 2024") und auf der Seite Gartenmessen (Suchwort "Jahreskalender"). Österreich hat ebenfalls einiges zu bieten in puncto Gartentage.


Ausgewählte Gartentage von Mai bis Dezember 2024


Mai

24.05.2024


bis


26.05.2024


Gartenmarkt Kloster Buch


04703


Leisnig

30.05.2024


bis


02.06.2024


Das Gartenfest Hanau


63454


Hanau

30.05.2024


bis


02.06.2024


Cityfest Rheinfelden


79618


Rheinfelden (Baden)

30.05.2024


bis


02.06.2024


Kloster und Gartenmarkt


98660


Kloster Veßra

Juni

02.06.2024


bis


02.06.2024


Haaner GartenLust


42781


Haan

07.06.2024


bis


09.06.2024


Fränkisches Gartenfest


96268


Mitwitz

21.06.2024


bis


23.06.2024


SchloßgARTen Tage Schloss Hohenstadt


73453


Abtsgmünd-Hohenstadt

Juli

05.07.2024


bis


07.07.2024


Gartenmarkt Schloss Kromsdorf


99441


Kromsdorf

12.07.2024


bis


14.07.2024


Friedewalder Gartenmarkt


36289


Friedewald

14.07.2024


bis


14.07.2024


Rosenmarkt


21224


Rosengarten-Ehestorf

19.07.2024


bis


21.07.2024


DIGA Gartenmesse Schloss Beuggen


79618


Rheinfelden

26.07.2024


bis


28.07.2024


Haus- & Garten Träume Burg Ohrdruf


99885


Ohrdruf

August

02.08.2024


bis


04.08.2024


Schloss- & Gartenmarkt Schloss Trebsen


04687


Grimma

02.08.2024


bis


04.08.2024


Das Gartenfest Corvey


37671


Höxter

02.08.2024


bis


04.08.2024


DIGA Gartenmesse Iffezheim


76473


Iffezheim

09.08.2024


bis


11.08.2024


DIGA Gartenmesse Kloster Wiblingen


89079


Ulm-Wiblingen

16.08.2024


bis


18.08.2024


Haus & Garten Träume Schlosspark Lichtenwalde


09577


Niederwiesa

16.08.2024


bis


18.08.2024


DIGA Gartenmesse Aldersbach


94501


Aldersbach

24.08.2024


bis


25.08.2024


Pflanzenmarkt Sommer


21224


Rosengarten-Ehestorf

24.08.2024


bis


25.08.2024


Thüringer Gartentage


99094


egapark Erfurt

25.08.2024


bis


25.08.2024


GartenZeit Rockenhausen


67806


Rockenhausen

30.08.2024


bis


01.09.2024


Gutstage Nordsteimke Rittergut Nordsteimke / Wolfsburg


38446


Wolfsburg

30.08.2024


bis


01.09.2024


Neu: DIGA Gartenmesse Bad Säckingen


79713


Bad Säckingen

September

06.09.2024


bis


08.09.2024


Herbstzauber Laubach


35321


Laubach

27.09.2024


bis


29.09.2024


Herbstzauber Kassel


34121


Kassel

Oktober

03.10.2024


bis


06.10.2024


Indian Summer Schloss Lembeck


46286


Dorsten-Lembeck

24.10.2024


bis


27.10.2024


Winterzauber Laubach


35321


Laubach

30.10.2024


bis


03.11.2024


Winterzauber Herrenhausen


30419


Hannover

November

02.11.2024


bis


03.11.2024


Handwerkermarkt in der OASEWeil


71093


Weil im Schönbuch

07.11.2024


bis


10.11.2024


Winterzauber Kassel


34121


Kassel

08.11.2024


bis


10.11.2024


Advent im Schloss Hohenstadt


73453


Abtsgmünd-Hohenstadt

29.11.2024


bis


01.12.2024


Weihnachtsmarkt des Kunsthandwerks


21224


Rosengarten bei HH

Dezember

13.12.2024


bis


15.12.2024


Weihnachtsmarkt des Kunsthandwerks


21224


Rosengarten bei HH
https://vorunruhestand.de/2024/05/run-auf-gartentage-ein-ueberblick-fuer-2023/

Montag, 20. Mai 2024

Rentner abgezockt – so schröpft der Staat unsere Altersvorsorge

Rentner abgezockt – so schröpft der Staat unsere Altersvorsorge
Rentner zahlen prozentual immer höhere Steuern, denn jede Rentenerhöhung ist zu 100 Prozent steuerpflichtig. Somit steigt auch der gesamte versteuerte Anteil von Renten. Ein perfider Trick, von dem die meisten immer noch nichts wissen.

Das Finanzamt gewährt Rentner zwar einen Rentenfreibetrag, offiziell „Anpassungsbetrag als steuerfreier Teil der Rente“, doch der wird in Euro ausgewiesen und bleibt für das ganze Leben fix. Jede Rentenerhöhung wird zu hundert Prozent versteuert. Das ist den meisten Rentnerinnen und Rentnern nicht klar. Wenn jede Rentenerhöhung komplett versteuert werde, führe das dazu, dass nach jeder Rentenerhöhung mehr Rentnerinnen und Rentner steuerpflichtig werden, so „Steuertipps.de“.


Rentner höher besteuert




Da hilft es auch wenig, wenn der Staat den Grundfreibetrag erhöht, durch den Mechanismus, den Rentenfreibetrag in Euro auszuweisen und nicht in Prozent, steigt automatisch der gesamte prozentuale Besteuerungsanteil der Rente.

Mit dem Alterseinkünftegesetz, das zum 1. Januar 2005 in Kraft trat, müssen auch Rentner Steuern zahlen. Seitdem zahlen Neurentner jedes Jahr prozentual mehr Steuern, das heißt, der steuerpflichtige Anteil der Rente steigt von Jahr zu Jahr. Die Diskussion um die Doppelbesteuerung veranlasste das Finanzministerium, den steuerpflichtigen Anteil weniger schnell steigen zu lassen. Das heißt, die Rente soll 2040 nicht schon voll versteuert werden. Laut "Focus Online" wird der jährlich steuerpflichtige Teil der Rente weniger stark steigen. "Mitte Juli 2023 legte das Bundesfinanzministerium eine Anpassung vor, die die Steuerpflicht langsamer greifen lässt – und zwar rückwirkend ab Januar 2023", so steht es im Entwurf für das Wachstumschancengesetz. Für jetzige Rentnerinnen und Rentner ist das allerdings nur ein schwacher Trost.

Wie viel Steuern ein Rentner für die Dauer seines Rentenbezugs spart, hängt natürlich von der Höhe seiner Altersbezüge ab. Und von seiner Lebenserwartung. Aber im Laufe der Jahre und Jahrzehnte kommen hohe Beträge zusammen.


Rentenfreibetrag 2005 bis 2040

War der steuerpflichtige Anteil 2005 noch bei 50 Prozent und der Rentenfreibetrag ebenfalls bei 50 Prozent, verschiebt sich seitdem das Verhältnis mehr und mehr zuungunsten der Rentner. 2015 beispielsweise mussten sie schon 70 Prozent ihrer Rente versteuern. Bis 2020 stieg der steuerpflichtige Anteil pro Jahr um zwei Prozent, ab 2021 steigt er nur noch um ein Prozent. 2023 liegt der steuerpflichtige Anteil bei 83, der steuerfreie nur noch bei 17 Prozent. 2040 muss schließlich die gesamte Rente versteuert werden. 2040 gibt es dann keinen Rentenfreibetrag mehr.


Renteneintrittsjahr entscheidend




Deswegen ist das Datum des Renteneintritts für den Einzelnen so entscheidend. Das Finanzamt legt entsprechend seines Renteneintritts seinen individuellen Rentenfreibetrag fest. Diesen Rentenfreibetrag behält jeder ein Leben lang, entsprechend geringer ist die Steuerlast. Der Rentenfreibetrag ist zwar als Prozentsatz ausgewiesen, dieser Prozentsatz bezieht sich aber auf einen Rentnerjahrgang, sprich das Jahr des Renteneintritts (nach dem Kohortenprinzip, wie die Finanzexperten sagen).  Der individuelle Freibetrag eines jeden Einzelnen wird als fester Betrag ermittelt – und der bleibt immer gleich.

⚠️ Weil die meisten Rentner unterjährig in Rente gehen, sprich eben nicht am 1. Januar eines Jahres, berechnet das Finanzamt den Rentenfreibetrag aus der vollen Jahresbruttorente des zweiten Rentenjahres.


Rentenerhöhung zu 100 % besteuert




Der Rentenfreibetrag gilt nicht für  Rentenerhöhungen – die sind zu hundert Prozent steuerpflichtig. Damit sinkt prozentual gesehen im Lauf der Jahre – sollte es Rentenerhöhungen geben – der Rentenfreibetrag, weil der nominal gleicht bleibt, sich aber auf eine höhere Rente bezieht. Somit profitiert das Finanzamt bei jeder Rentenerhöhung. Im Steuerbescheid liest sich das dann so: „Dem steuerpflichtigen Teil der Rente wurde die Rentenerhöhung hinzugerechnet. Regelmäßige Anpassungen des Jahresbetrags der Rente führen nicht zu einer Neuberechnung des steuerfreien Teils der Rente“.


Selbst nachrechnen


Wer es nicht glaubt, kann es auch selbst nachrechnen, so er denn schon einige Jahre in Rente ist. Das lässt sich anhand des letzten Steuerbescheids berechnen:

➖➕✖️➗ Einfach den „Jahresbetrag der Rente“ ins Verhältnis zum „Anpassungsbetrag ab steuerfreier Teil der Rente“ setzen. Das ergibt eine Prozentzahl. Wer schon länger in Rente ist, dürfte staunen, um wie viel niedriger sein prozentualer Rentenfreibetrag heute ist.

► Mein Beispiel: Ich bin 2017 in Rente gegangen mit einem prozentualen Rentenfreibetrag von 26 Prozent, 2023 – nach vier Rentenerhöhungen – liegt der prozentuale Rentenfreibetrag nur noch bei 24 Prozent. Der nominale Rentenfreibetrag ist seit 2017 gleichgeblieben, aber eben nicht der prozentuale.


Bitte beachten Sie:


Auch wenn Sie zu Rentenbeginn noch keine Steuern zahlen, kann sich dies im Laufe des weiteren Rentenbezugs ändern. (Deutsche Rentenversicherung)


Grundfreibetrag

Ab wann Rentner Steuern zahlen




Der Grundfreibetrag für 2023 lag ursprünglich bei 10.908 Euro und 21.916 Euro für Verheiratete. Wenn alle Freibeträge, sprich Grundfreibetrag und Rentenfreibetrag berücksichtigt werden sowie die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung und pauschale Werbungskosten von 102 Euro (Stand 2023) und 36 Euro für Sonderausgaben (für Ehepaare doppelt so hoch), dann muss ein Alleinstehender bei einer Bruttorente von mehr 14.636 Euro und einem Rentenbeginn im Jahr 2022 keine Steuern zahlen. Die Werbungskosten-Pauschale für Rentner ist in den vergangenen Jahren gleich geblieben, obwohl die Lebenshaltungskosten gestiegen sind. Rentner oder die Pensionäre erhalten einen Werbungskostenpauschbetrag von jährlich 102 Euro.

Bis wann Steuererklärung abgeben?




Die Frist für die Steuererklärung 2023 ist der 31. 2024. Wer sich von einem Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein helfen lässt, hat für seine Steuererklärung 2023 sogar bis 2. Juni 2025 Zeit.


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So lassen sich Steuern drücken




Belege sammeln muss zur Pflicht für jede Rentnerin und jeden Rentner werden. Sie können mehr absetzen als sie vielleicht denken. Das reicht von

- Sonderausgaben über


- haushaltsnahe Dienstleistungen,


- Handwerkerrechnungen,


- außergewöhnliche Belastungen,


- Behindertenpauschbetrag,


- Werbungskosten.

 


Buchempfehlung

Rentenplaner für Dummies


„Rentenplaner für Dummies“ von Helmut Achatz



Kurz vor der Rente – und nun? Das Buch „Rentenplaner für Dummies“ hilft allen künftigen und seienden Rentner, sich in punkto Finanzen zurechtzufinden. Das klingt einfacher als es ist, ist aber kein Hexenwerk. Mit Ende 50, Anfang 60 fragen sich viele, ob Ihre Rente reicht und was auf Sie zukommt. Wer mit der Rente auskommen will, hat als Vorruheständler noch die Chance, an der Schraube zu drehen. Aber auch Rentner können noch etwas deichseln, um mit ihrer Rente besser über die Runde zu kommen.
https://vorunruhestand.de/2024/05/rentner-abgezockt-so-schroepft-der-staat-unsere-altersvorsorge/

Sonntag, 19. Mai 2024

Wie sich Bore-out im Ruhestand verhindern lässt

Wie sich Bore-out im Ruhestand verhindern lässt
Ausstand, Abschied, Rente – von heute auf morgen ändert sich der gesamte Lebensablauf, die Struktur und die Ablaufmuster, die sich zum größten Teil nach dem Berufsleben richteten, gibt es plötzlich nicht mehr. Stattdessen ist viel Zeit für Reisen, Kinder und Enkelkinder, Haus und Hof. Oft kommt es aber vor, dass frisch gebackene Rentner in eine Art von Bore-out verfallen, anstatt die neu gewonnenen Freiheit zu genießen. Wie lässt sich Bore-out im Ruhestand verhindern?


Gefahr des Bore-out




Der Ruhestand ist Freiheit und gleichzeitig Herausforderung. Der abrupte Wechsel von einem strukturierten Berufsleben in den Ruhestand kann zu Langeweile und einem Gefühl der Sinnlosigkeit führen. Dieses Phänomen wird als Bore-out bezeichnet. Aus dem Vorruheständler ist ein Ruheständler geworden, der die Pflichten abgeworfen hat und plötzlich überfordert ist mit der vielen Freizeit. Langeweile und Unlust stellen sich ein. Damit das nicht passiert, braucht jeder Aufgaben und Motivation für den nächsten Lebensabschnitt.



Tipps gegen Bore-out im Ruhestand


1. Neue Herausforderungen finden:



Ehrenamtliche Tätigkeiten: Engagieren Sie sich in sozialen Projekten, beispielsweise in der Kinderbetreuung oder bei der Tafel.


Weiterbildung und Kurse: Lernen Sie etwas Neues – eine Sprache, ein Musikinstrument oder Malerei.


Gründen Sie einen Verein oder eine Initiative: Bringen Sie sich mit Ihren Interessen und Fähigkeiten in die Gesellschaft ein.

2. Soziale Kontakte pflegen:



Verbringen Sie Zeit mit Familie und Freunden.


Treten Sie Vereinen oder Gruppen bei.


Nehmen Sie an Aktivitäten in Ihrer Gemeinde teil.

3. Aktiv bleiben:



Treiben Sie Sport: Wandern, Radfahren, Schwimmen oder Yoga halten Sie fit und geistig aktiv.


Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen.


Achten Sie auf ausreichend Schlaf.

4. Sich selbst verwirklichen:



Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Hobbys.


Verreisen Sie und entdecken Sie neue Orte.


Schreiben Sie ein Buch oder malen Sie ein Bild.

5. Hilfe suchen:



Sprechen Sie mit Freunden oder Familienmitgliedern über Ihre Situation.


Wenden Sie sich an einen Psychologen oder Therapeuten.

Mit den richtigen Strategien können Sie den Ruhestand aktiv gestalten und ein erfülltes Leben führen.



Freude auf das, was kommt




Ist der Arbeitsalltag passé, zerbröselt die Tagesstruktur, viele soziale Kontakte lösen sich auf, Sinnfragen drängen sich in den Vordergrund – das Rentnerdasein fühlt sich für manche nicht an wie ein immer währender Urlaub. Spätestens jetzt gilt es, Erwartungen an den neuen Lebensabschnitt anzupassen, eigentlich sollte dieser Prozess schon früher beginnen. Erst dann stellt sich so etwas wie stilles Glück ein.

Wie sich darauf vorbereiten? Wie wäre es denn, die Arbeitszeit gegen Ende der Karriere etwas zu verringern, neue Hobbys wieder aufzunehmen und sich klarzumachen, dass nur die wenigsten Kollegen Freunde sind. Nur ganz wenige werden nach dem Renteneintritt noch Kontakt halten. Wichtig ist es auch, sich im neu gewonnenen Alltag nicht hängenzulassen. Auch wer nicht mehr ins Büro fährt und keinen wichtigen Termin mehr wahrnimmt, sollte auf sich und sein Äußeres achten, schon aus Selbstrespekt. Warum sich nicht mal bewusst in Schale werfen, einfach mal so. Als Rentner mit der Mode gehen? Warum nicht! Abseits des Arbeitsalltags in ein elegantes Business-Hemd von traditionsreichen Anbietern wie Walbusch schlüpfen oder sich als Frau ein neues Kleid oder eine schicke Bluse gönnen. Wer sich selbst gefällt, ist seelisch gesünder und glücklicher – und darum geht es doch im Rentenalltag.


Soziale Arbeit als Ausgleich




Oder wie wäre es, der Gesellschaft wieder etwas zurückzugeben – in Form von soziales Engagement? Viele Rentner sind geistig fit und könnten weniger Privilegierten in dieser Gesellschaft helfen. Warum nicht in Form von Nachhilfeunterricht? In Deutschland leben viele Kinder in schwierigen Verhältnissen, die dringend Hilfe brauchen. Andere zu unterstützen, ist der Königsweg, dem neuen Lebensabschnitt einen Sinn zu geben. Wer sich sozial engagiert, entgeht der Alterseinsamkeit, hält Körper und Geist fit und tut gleichzeitig Gutes. Auch die Rolle als Großmutter oder -vater kann diesen Effekt hervorrufen.


Alte Hobbys wieder entdecken


Hobbys motivieren und helfen, den Alltag zu strukturieren. Schöner Nebeneffekt: Rentner bleiben körperlich und geistig fit. Wie wäre es denn, schon im Vorruhestand alte Hobbys wieder aufzunehmen oder neue zu entdecken? Weiterbildung ist mehr als ein Zeitvertreib für Bestager, schließlich hilft sie, am Ball zu bleiben. Viele beginnen nach dem Arbeitsalltag noch einmal ein Studium und belegen Fächer, an denen sie schon immer interessiert waren. 2015 ermittelte das Statistische Bundesamt, dass mehr als die Hälfte der Gasthörer an deutschen Universitäten über 60 Jahre alt ist – das sind annähernd 18 000 Senioren. Die Chance, hier Gleichgesinnten zu begegnen und neue Kontakte zu finden, ist groß. Viele Volkshochschulen bieten ein Studium generale an sowie Führungen und Kurse – auch eine Chance, soziale Kontakte zu knüpfen und fit zu bleiben.

 

Bild: iStock | Viktoria Korobova

 
https://vorunruhestand.de/2024/05/wie-sich-bore-out-im-ruhestand-verhindern-laesst/

Samstag, 18. Mai 2024

Scholz Rentenreform strikt ab

Scholz Rentenreform strikt ab
Wenn es nach Bundeskanzler Olaf Scholz geht, wird es keine Rentenreform geben. Die Rente in ihrer jetzigen Form sei "unverrückbar". Ausbaden werden es die Jungen.

Scholz ist gegen eine Erhöhung des Rentenalters in Deutschland, er ist für ein Rentenniveau von 48 Prozent und für die abschlagsfreie Rente nach 45 Rentenjahren. Das hat er kürzlich im Podcast "Unter 3" des Senders "Phoenix" wiederholt (ab Minute 23:13). Denn schon beim "Bürgerdialog" im August 2023 in Erfurt sagte er: „Wer jetzt mit 17 die Schule verlässt, hat fünf Jahrzehnte Arbeit vor sich. Ich finde, das ist genug“. Scholz betonte beim Bürgerdialog zudem, die gesetzliche Rentenversicherung habe aus seiner Sicht „eine gute Zukunft“; alle könnten sich darauf verlassen, dass das Rentenniveau stabil bleibe und nicht sinke. Insofern ist sein "unverrückbar" im Podcast von "Unter 3" nur eine Wiederholung dessen, was er im August 2023 gesagt hatte.


Auf Olaf Scholz verlassen?




„Es muss ganz klar sein, dass Frauen und Männer, die 45 Jahre gearbeitet haben, vielleicht ein bisschen früher in Rente gehen können als andere, die viel weniger gearbeitet haben“, so Scholz im Podcast. „Das ist etwas, worauf man sich verlassen kann, dass das eine unverrückbare Position eines sozialdemokratischen Kanzlers ist.“

Es liegt vermutlich daran, dass Scholz seine Position noch einmal klarstellt, weil die FDP an der abschlagsfreien Rente nach 45-jähriger Beitragszahlung – vereinfacht auch als „Rente mit 63“ bezeichnet – rüttelt.  Die FDP will dem Rentenpaket II der Ampel-Koalition in der jetzigen Form nicht zuzustimmen. Bestandteil des Pakets ist, das Rentenniveau bei steigenden Beiträgen bis 2029 auf 48 Prozent festzuschreiben.


Ab 2025 wird's dramatisch


Richtig dramatisch wird es, wenn die Jahrgänge von 1962 bis 1964 in Rente gehen – das waren die geburtenstärksten Jahrgänge überhaupt seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Jetzt rächt sich, dass die Merkel-Regierung, der übrigens auch Olaf Scholz angehörte, das Thema Rente schlichtweg verschlafen hat oder einfach ignorierte. Denn Folge wird sein, dass die Jungen künftig deutlich höhere Rentenbeiträge werden zahlen müssen oder der Staat der Rentenkasse mehr Geld überweist. Das heißt aber entweder höhere Steuern oder mehr Schulden.


Rentenreform bitter nötig




Scholz will also alles lassen, wie es ist. Dabei ist eine Rentenreform bitter nötig. Als Vorbild für eine Rentenreform könnte Österreich dienen. Dort sind die Renten durchschnittlich 800 Euro höher als bei uns. In dem Nachbarland zahlen nicht nur Angestellte in die Kasse ein, sondern auch Selbstständige, Beamte, Abgeordnete und Manager.

Ein Umdenken fordern Holger Balodis und Dagmar Hühne schon seit Jahren. Die beiden zeigten schon in ihrem Buch „Die Vorsorgelüge – wie Politik und Versicherungen uns in die Altersarmut treiben“. In ihrem neueren Buch „Rente rauf“ belassen sie es nicht damit, den „ganz legalen Betrug mit den Lebensversicherungen“ anzuprangern, sie zeigen in ihrem neuen Buch „Rente rauf“ Lösungen auf, wie es gelingen kann, das Rentensystem so umzubauen, dass nicht Millionen in die Altersarmut rutschen.

„Es muss etwas geschehen“, so ihr Credo. Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich jahrelang geweigert, die „Rente neu zu denken“, wie es Balodis und Hühne fordern. Sie ließ eine Rentenkommission einrichten, die schon eine gefühlte Ewigkeit hinter verschlossener Tür getagt hatte und dabei nur heiße Luft produzierte. Das reicht aber nicht. Diese Republik muss endlich ihre „Schockstarre“ überwinden. Aber statt eine Rentenreform anzupacken, bezeichnet Olaf Scholz das jetzige System als "unverrückbar".


Buchempfehlung

Rentenplaner für Dummies


„Rentenplaner für Dummies“ von Helmut Achatz



Kurz vor der Rente – und nun? Das Buch „Rentenplaner für Dummies“ hilft allen künftigen und seienden Rentner, sich in punkto Finanzen zurechtzufinden. Das klingt einfacher als es ist, ist aber kein Hexenwerk. Mit Ende 50, Anfang 60 fragen sich viele, ob Ihre Rente reicht und was auf Sie zukommt. Wer mit der Rente auskommen will, hat als Vorruheständler noch die Chance, an der Schraube zu drehen. Aber auch Rentner können noch etwas deichseln, um mit ihrer Rente besser über die Runde zu kommen.

Bild: SPD
https://vorunruhestand.de/2024/05/scholz-rentenreform-strikt-ab/