Dienstag, 23. April 2024

FDP will Aus für Rente mit 63

FDP will Aus für Rente mit 63
Die FDP will etwas abschaffen, was bereits abgeschafft ist: die Rente mit 63. Denn nur die vor 1953 Geborenen durften abschlagsfrei mit 63 in Rente gehen. Die Altersgrenze ist längst auf über 64 gestiegen. Also, warum der ganze Wirbel?

„Rente mit 63 abschaffen und Arbeitsanreize für ältere Menschen steigern“, so lautet die Forderung der FDP in ihrem „12-Punkte-Plan zur Beschleunigung der Wirtschaftswende“. Offensichtlich ist die FDP nicht mehr auf dem neuesten Stand, denn ihre Forderung ist längst umgesetzt. Wer 45 Versicherungsjahre hat, muss bis 64 plus vier Monate ausharren, bevor er die Rente für „besonders langjährig Versicherte“ in Anspruch nehmen kann – und dabei geht’s um den Jahrgang 1960, wer später geboren wurde, muss schon noch mal zwei, vier, sechs, acht, zehn oder zwölf Monate länger arbeiten. Jahrgang 1964 darf erst mit 65 (63 + 24) Jahren abschlagsfrei in Rente gehen. Das heißt, 2028 kann keiner mehr vor 65 abschlagsfrei in Rente gehen.


Abschlagsfrei in Rente – was für wen gilt

Wovon redet die FDP also? Das Abschaffen der Rente für besonders langjährig Versicherte würde bedeuten, dass ein heute (Stand 2024) 60-Jähriger bis 66 Jahre und vier Monate arbeiten müsste. Das hieße, er hätte dann 47 (45 + 2) Versicherungsjahre auf dem Buckel – und könnte statt 2024 erst 2026 in Rente gehen.


FDP fordert Aus für Rente mit 63




Glaubt die FDP wirklich, dass viele so lange arbeiten werden, ja überhaupt können? Glaubt die FDP wirklich, dass das noch „wertvolle Fachkräfte“ sind? Schon heute gehen die viele bereits mit 63 oder 64 mit Abschlägen in Rente, weil sie einfach ausgelaugt sind und nicht mehr können. Eine Abschaffung der „Rente mit 63“ liefe auf eine Rentenkürzung hinaus.


SPD hat sich verrechnet




Eingeführt wurde die „Rente mit 63“ von SPD-Arbeitsministerin Andrea Nahles 2014. Die damalige Bundesregierung rechnet mit 55.000 Antragsstellern pro Jahr, es mittlerweile aber mehr als eine Viertelmillion pro Jahr. Nahles und die SPD hat sich also gewaltig verschätzt.

Wer heute mit 63 Jahren in Rente gehen will, muss, so er mindestens 35 Versicherungsjahre hat, teils heftigen Abschläge hinnehmen. Pro Monat früher in Rente bezogen auf des die Regelaltersgrenze werden 0,3 Prozent Abschlag berechnet.


Abschlagsfreie Rente mit 63plus




Die volle Rente mit 63 Jahren für besonders langjährig Versicherte bekamen nur die Geburtsjahrgänge 1951 und 1952 – und das auch nur, wenn sie nicht studiert hatten, denn das Studium wird schon lange nicht mehr als Versicherungszeit berücksichtigt. Das heißt, wer beispielsweise 1954 geboren wurde und studierte, stieg frühestens mit 24 Jahren in den Beruf ein und kam somit auf keine 45 Versicherungsjahre. Nahles‘ Gesetz ist ausschließlich auf Industriearbeiter gemünzt, die nach der Schule und Lehre sofort in den Beruf einstiegen. Auch wer später geboren wurde, kommt nicht in den Genuss der abschlagsfreien Rente mit 63. Wer zwar 45 Beitragsjahre vorweisen konnte, aber noch nicht 64 Jahre (Jahrgang 1959) alt war, konnte dennoch nicht ohne Abschläge in Rente gehen und musste warten, bis er das entsprechende Alter erreicht hat. Das gilt natürlich erst recht für spätere Jahrgänge.


Wichtig! Die Altersrente für besonders langjährig Versicherte können Sie nicht vorzeitig erhalten – auch nicht mit Abschlägen.


Quelle: Deutsche Rentenversicherung


Wer sich unverbindlich informieren will, nutzt am besten den „Rentenbeginn- und Rentenhöhenrechner“ der Deutschen Rentenversicherung. Damit lässt sich errechnen, unter welchen Bedingungen jemand in Rente gehen kann:


Rentenbeginn- und Rentenhöhenrechner
https://vorunruhestand.de/2024/04/fdp-will-aus-fuer-rente-mit-63/

Sonntag, 21. April 2024

Warum Riester-Rentner nur noch ein Taschengeld bekommen

Warum Riester-Rentner nur noch ein Taschengeld bekommen

Die Riester-Rente ist gescheitert. Sie sollte die Rentenlücke füllen, aber Riester-Rentner bekommen meist nur ein Taschengeld. Die Rendite liegt deutlich unter zwei Prozent, sprich, sie kann nicht einmal die Inflation ausgleichen.



Ex-Arbeitsminister Walter Riester hat uns vor mehr als 20 Jahren viel versprochen – und nichts gehalten. Von wegen Schutz gegen Altersarmut – davon kann keine Rede sein! Viele Riester-Rentner müssen sich mit einem Taschengeld begnügen, wie "Bild" berichtet.



Riester-Rente – nur noch ein Taschengeld




Einer Statistik des Bundesfinanzministeriums zufolge bringt die Riester-Rente Versicherten durchschnittlich nur 132 Euro monatlich, wobei sich "Bild" auf die Auszahlungsstatistiken der Behörde beruft: 2022 erhielten mehr als eine Million Riester-Rente bereits entsprechende Leistungen. Demnach erhielten Ende 2022 bereits über eine Million Menschen Leistungen aus der Riester-Rente. Die jährliche Durchschnittsrente lag bei 1.581,12 Euro im Jahr und annähernd 132 Euro pro Monat.



Wobei das nur die halbe Wahrheit ist, denn annähernd ein Drittel bekommt weniger als 500 Euro jährlich, sprich, gerade einmal 40 Euro pro Monat. Das ist ein besseres Taschengeld.



Inflation frisst Riester-Rente

Finanzexperten kritisieren laut "T-Online" aber schon seit Längerem, dass die Renditen der Riester-Rente sehr niedrig ausfallen. Eine Studie von "Finanzwende Recherche" zeige auf, dass alle angebotenen Riester-Verträge für das Jahr 2023 weniger als zwei Prozent Gewinn erzielen und somit unterhalb der langjährigen Inflationsrate liegen.



"Bild" zitiert den Finanz- und Versicherungsmathematiker Axel Kleinlein: "Die Zahlen des Finanzministeriums zeigen, dass die Riester-Rente nur zu einem mickrigen Taschengeld führt. Ein Sparer muss fast 100 Jahre alt werden, damit der Vertrag keinen Verlust macht."




Es darf niemand wundern, dass immer weniger einen Riester-Vertrag abschließen. Mittlerweile lassen viele Riester-Sparer ihre Verträge ruhen und zahlen schon lange nichts mehr ein, stattdessen zahlen sie lieber freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung ein.

Comeback der gesetzlichen Rentenversicherung

Versicherte haben im Jahr 2022 so viel freiwillig in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt wie nie zuvor – rund 1,09 Milliarden Euro –, um Rentenminderungen auszugleichen. Matthias W. Birkwald, Rentenexperte der Linken, sieht darin einen Rückgriff auf die Möglichkeiten der gesetzlichen Rente wegen enttäuschender Renditen bei der Riester-Rente und ähnlichen Modellen. Birkwald kommentiert: "Die Riester-Rente ist gescheitert." Das Vertrauen der Menschen liege bei der Deutschen Rentenversicherung.



Die Zeiten der Riester-Rente scheinen gezählt zu sein. Immer mehr Menschen erkennen, dass die gesetzliche Rente die bessere Altersvorsorge bietet und zahlen lieber freiwillig in die Rentenkasse ein.


Warum die Riester-Rente versagt



Hohe Kosten und geringe Renditen: Die Kosten der Riester-Verträge fressen oft einen Großteil der Rendite auf, sodass am Ende nur wenig für die Altersvorsorge übrig bleibt.


Unfaire Kürzungen: In einigen Fällen kürzten Versicherungen die Riester-Renten ihrer Kunden sogar nachträglich, was zu Rechtsstreitigkeiten führte.


Schlechte Vergleichbarkeit: Die Vergleichbarkeit verschiedener Riester-Verträge ist aufgrund komplexer Tarifstrukturen und versteckter Kosten oft schwierig.

Die gesetzliche Rente: Sichere und solide Altersvorsorge


Die gesetzliche Rente hingegen bietet eine sichere und solide Altersvorsorge mit garantierten Leistungen. Zudem ist sie kostengünstig und transparent.



Run auf freiwillige Renteneinzahlung




Für Linken-Rentenexperte Matthias W. Birkwald, der die Anfrage gestellt hatte, ist das ein klarer Beweis, dass die Menschen den 😱 Betrug mit Riester 💡begriffen haben. Einige Versicherungen hatten sogar im Nachhinein Riesterrenten gekürzt, wogegen Verbraucher letztlich sogar vor Gericht ziehen mussten, um die Unzulässigkeit dieser Praxis zu stoppen. Da zahlen viele doch lieber freiwillig Beiträge in die Rentenversicherung zum Ausgleich von Abschlägen bei vorzeitigem 📆 Rentenbeginn.

Beiträge sind für Pflichtversicherte in der Rentenversicherung nur begrenzt möglich, etwa zum Ausgleich von Abschlägen bei vorzeitigem Rentenbeginn.

Riester-Rentner misstrauen zurecht diesem Konstrukt von Walter Riester. Bestes Beispiel ist der Fall eines Versicherten der Zurich Versicherung, der sich juristisch gegen die ✂️ Kürzung seiner Riester-Rente wehrte. Das Landgericht Köln sah das Kürzen einer Riester-Rente als unzulässig an und kippte per Urteil (Az.: 26 O 12/22) die Kürzung. Das Gericht erklärte eine Vertragsklausel der Zurich Versicherung für unwirksam erklärt, Kunden mit Riesterrenten bei der Auszahlung finanziell zu benachteiligen und ihnen die Rente zu kürzen. Es hat Riester-Sparer Stefan Kolb recht gegeben, der sich gegen die Kürzung seiner Riester-Rente durch die Zurich Deutscher Herold wehrte.


Tenor des Urteils:


1. Es wird festgestellt, dass die Beklagte die vertraglich vereinbarte Monatsrente von 37,34 EUR pro 10.000 EUR aus dem zwischen den Parteien bestehenden fondsgebundenen Rentenversicherungsvertrag mit der Versicherungsnummer 01 nicht wirksam herabgesetzt hat.


2. Es wird festgestellt, dass § 2 Abs. 2 Unterabs. 2 und Unterabs. 3 der von der Beklagten in dem Versicherungsvertrag Nr. 01 verwendeten Produktbedingungen für die Fondsgebundene Rentenversicherung unwirksam ist und der Beklagten aus diesen Regelungen auch in Zukunft kein Recht zur Herabsetzung der Monatsrente je 10.000 EUR zusteht.


Riestern lohnt sich kaum




Das hindert Versicherungen aber nicht, es immer wieder 🐏 zu versuchen. Der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zufolge räumt die Zurich-Versicherung sich weiterhin das Recht ein, in fondsgebundenen Riesterverträgen den Rentenfaktor 📉 herabzusetzen. Zurich verweise darauf, dass sich die rechtskräftige Entscheidung des LG Köln nur auf einen Einzelfall beziehe und für andere Kunden keine Wirkung entfalte, so ein Kundenschreiben der Zurich. Der Versicherer sei nach wie vor der Auffassung, dass die Kürzung des Rentenfaktors rechtmäßig sei, haben die Verbraucherschützer erfahren.


Versicherer setzen auf unmündige Kunden




Zurich sei, so die Verbraucherschützer, nicht die einzige Versicherung, die zu solchen Praktiken greife. Deswegen wollen die Verbraucherzentrale NRW und die Bürgerbewegung Finanzwende gemeinsam gegen diesen 🙁 Missstand vorgehen, um ein Grundsatzurteil zu erstreiten. Sie wollen damit Tausenden von Riestern-Kunden mit fondsgebundenen Riesterverträgen zu höheren Renten zu verhelfen. Die Verbraucherzentrale NRW habe die Zurich-Versicherung nach eigenem Bekunden abgemahnt und werde, falls der Konzern nicht einlenke, eine Verbandsklage erheben. Ein für die Versicherten positives Urteil hätte dann Auswirkungen auf alle Betroffenen, die diese Klausel in ihren Verträgen haben, so die Verbraucherzentrale NRW.


Zurich, Axa und LPV




Neben Zurich haben die Verbraucherschützer noch zwei weitere Anbieter wegen unrechtmäßiger Rentenkürzungen abgemahnt: Die Axa Lebensversicherung und die LPV Lebensversicherung (ehemals Postbank Lebensversicherung) hatten die Ansprüche von Kunden der Verbraucherzentrale NRW ebenfalls gekappt. „Die Klauseln, auf die sich die Anbieter dabei berufen, sind bei diesen beiden Versicherern ähnlich wie bei der Zurich. Wir gehen davon aus, dass noch weitere Anbieter den Rentenfaktor aufgrund unwirksamer Klauseln herabgesetzt haben und damit noch deutlich mehr Kund:innen betroffen sind“, betont Stephanie Heise, Bereichsleiterin Verbraucherfinanzen bei der Verbraucherzentrale NRW.


Musterbrief


Die Verbraucherzentrale NRW hat einen Musterbrief formuliert. Wer sich gegen eine Rentenkürzung wehren will, kann somit auf eine Rentenkürzung seines Versicherers zurückgreifen.


Fazit:


Die Riester-Rente hat sich als gescheitert erwiesen. Verbraucher sollten daher auf freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rente setzen, um eine sichere und rentable Altersvorsorge zu gewährleisten.



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https://vorunruhestand.de/2024/04/warum-riester-rentner-nur-noch-ein-taschengeld-bekommen/

Freitag, 19. April 2024

Wie viel Geld die Deutschen haben

Wie viel Geld die Deutschen haben

Wie verteilt sich das Vermögen?


Aktien und Fonds spielen bei vielen immer noch eine Nebenrolle. Reichere Haushalte setzen auf Wertpapiere wie Aktien oder Anteile an Investmentfonds – und werden damit immer reicher, denn die Rendite von Aktien ist deutlich höher als die von Tagesgeld. Die Reichen profitieren dabei von Kursgewinnen und Dividenden. Die ärmeren Haushalte haben das Nachsehen. Ihr Vermögen besteht allem aus Bankeinlagen sowie Lebensversicherungen und anderen Produkten der privaten Altersvorsorge. Einige mussten 2023 sogar ihr Erspartes angreifen, um wegen der höheren Inflation (Jahreswert 5,9 Prozent) über die Runden zu kommen.



Aktionäre im Vorteil




Wer sich die Vermögensverteilung ansieht, muss zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass das Gros der Deutschen falsch spart. Ein Umdenken ist zwingend nötig.



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Image by Willfried Wende from Pixabay
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Donnerstag, 16. August 2018

Warum Männer anders altern

Der alte Mann, das unbekannte Wesen – ist das so? Was wissen wir über alte Männer? Wenig. Wie bewältigen Männer das Alter? Warum sterben Männer früher als Frauen? Eine Gebrauchsanweisung ist überfällig. Die liefert Eckart Hammer in seinem Buch „Männer altern anders“.
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Mittwoch, 1. August 2018

Warum die Kontrolle der Augen im Alter wichtig ist

image_pdfimage_printJe älter wir werden, desto höher ist das Risiko an einem Augenleiden zu erkranken. Viele unterschätzen das. Zwar spüren wir, dass die Sehkraft nachlässt, aber nicht alle reagieren darauf – Erblinden ist manchmal die Folge. Wer das Risiko minimieren will, der sollte spätestens ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen gehen. Deswegen ist die Kontrolle der Augen im Alter wichtig.
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Montag, 30. Juli 2018

EZB-Chef Draghi schröpft Rentner um 49 Millionen Euro

Die Europäische Zentralbank (EZB) unter ihrem Chef Mario Draghi schröpft Rentner um 49 Millionen Euro. Wie das? Die Deutsche Rentenversicherung zahlt Strafzinsen auf ihre Rücklage – und diese Strafzinen haben sich 2017 auf 49 Millionen Euro summiert.

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Donnerstag, 26. Juli 2018

Wie Versicherer am Tod der Betriebsrente arbeiten

Die Versicherer sind das Problem und nicht die Lösung der Betriebsrente. Mit ihren neuen Initiativen arbeiten sie am Tod der Betriebsrente mit. Wenn die Betriebsrente ausbezahlt wird, schöpfen die Krankenkassen den Rahm ab – das verschweigen die Versicherer natürlich.

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