Montag, 29. April 2024

Was von 1600 Euro Rente übrig bleibt

Was von 1600 Euro Rente übrig bleibt
Brutto-Rente ist nicht gleich Netto-Rente. Rentner zahlen Kranken- und Pflegeversicherung plus Steuern. Wie wenig bleiben von 1600 Euro Rente übrig?

Wer in Rente geht, 😯 dürfte enttäuscht sein, dass er weniger bekommt als gedacht: Die Rentenversicherung zieht Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge von der 🫲 Brutto-Rente ab und 👉 leitet sie an die Kasse weiter. Das sind im Schnitt mehr als elf Prozent, die an die Sozialversicherungen abgeführt wird; bei Kinderlosen sogar noch mehr – wie viel genau hängt vom Zusatzbeitrag der Krankenkasse ab. Rentner müssen darüber hinaus Steuern zahlen: Wessen Rente einschließlich anderer Einkünfte 2023 niedriger war als der sogenannte Grundfreibetrag von 10.908 Euro, zahlt  keine Steuern, wer darüber liegt, zahlt möglicherweise Steuern – "möglicherweise" deswegen, weil es darauf ankommt, wann jemand in Rente gegangen ist. Denn, nach dem Jahr des Renteneintritts bemisst sich der steuerpflichtige Anteil. Der Grundfreibetrag erhöht sich 2024 auf 11.604 Euro. Spätestens jetzt dürfte klar sein: Brutto ist nicht gleich netto. Das Portal "Ihre Vorsorge" hat tabellarisch zusammengestellt, was alles versteuert und verbeitragt wird. Die Liste ist erschreckend 😳 lang.


Mal ganz konkret




Was heißt das denn konkret? "InFranken" hat sich die Mühe gemacht und das für eine Rente von 💶 1600 Euro durchgerechnet. Übrigens, nach der Rentenerhöhung im Juli 2024 dürften einige vielleicht auf 1600 Euro Rente kommen, denn die Renten erhöhen sich um 4,57 Prozent. "InFranken" hat errechnet, dass ein 👴 Rentner 653 Euro Steuern zahlen müsste.

⚠️ Aber Vorsicht: Das heißt nicht, dass jeder mit 1600 Euro Rente genau so viel zahlt, denn es kommt auf das 📅 Jahr des Renteneintritts an und auf andere Umstände. Übrigens, von 2500 Euro Rente bleibt prozentual noch weniger übrig, absolut natürlich mehr. Nur die wenigsten kommen allerdings auf 1600 Rente, das sind nicht einmal 20 Prozent aller Rentner, wie Sahra Wagenknecht von der Gruppe BSW bei der Bundesregierung erfragt hat.

Eine generelle Aussage, wie hoch die Steuerbelastung sein werde, kann 🤷‍♀️ nicht getroffen werden. "InFranken" empfiehlt eine persönliche ℹ️ Rentenberatung. Die Deutsche Rentenversicherung berät kostenlos, eine Beratungsstelle in der Nähe zu finden, dürfte kein Problem sein.


Die Steuer bei 1600 Rente?




Der Musterfall, den "InFranken" durchgerechnet hat:

Es kommt darauf an, wie hoch die Freibeträge sind, die gelten. Da ist zum einen

- der Grundfreibetrag, der allen Steuerzahlern zusteht, zusätzlich gibt es für Rentner und Rentnerinnen


- den Rentenfreibetrag.Dann geht's schon los: Was über dem Grundfreibetrag liegt, wird ab dem ersten Euro mit dem Grenzsteuersatz von 14 Prozent besteuert. "Finanztip" hat die progressive Besteuerung überschaulich zusammengefasst:


- Tarifzone 1: Bis zum Grundfreibetrag ist der Grenzsteuersatz 0.


- Tarifzone 2: Bei 10.909 Euro beginnt der Grenzsteuersatz gleichmäßig  bis zu 15.999 Euro anzusteigen. Am Anfang beträgt er 14 Prozent (Einstiegssteuersatz) und wächst bis auf 24 Prozent.


- Tarifzone 3: Sie beginnt bei 16.000 Euro und endet bei 62.809 Euro. Der Grenzsteuersatz steigt von 24 Prozent auf 42 Prozent an.


- Tarifzone 4: Sie beginnt bei 62.810 und endet bei 277.825 Euro. Grenzsteuersatz: 42 Prozent.


- Tarifzone 5: Ab 277.826 Euro springt der Grenzsteuersatz auf 45 Prozent.

Die Rechnung


Annahmen


"InFranken" ging von folgenden Annahmen aus:

- Renteneintritt 2020


- monatliche Rente 💶 1600 Euro (pro Jahr 19.200)


- ✝️ konfessionslos


- gesetzlich krankenversichert


- Wohnort Schweinfurt


- Rentenfreibetrag 20 Prozent

Beim Renteneintritt 2020 liegt der Rentenfreibetrag bei 20 Prozent, das heißt

- 80 Prozent der Rente sind 🙁 steuerpflichtig,


- 20 Prozent von 19.200 Euro bleiben steuerfrei, sprich 3840 Euro.


- Besteuert werden somit 15.360 Euro versteuert werden.


- Davon abgezogen werden die Beiträge zur gesetzlichen 🏥 Kranken- und Pflegeversicherung, zusammen 10,95 Prozent – entspricht 2102 Euro pro Jahr.


- Der steuerpflichtige Rentenanteil sinkt somit auf 13.258 Euro.


- Davon wird noch die Werbungskostenpauschale für 👵 👴 Rentner von 102 Euro und


- der Sonderausgabenpauschalbetrag von 36 Euro abgezogen.


- Der endgültige steuerpflichtige Anteil beträgt 13.120 Euro.


- Daraus errechnet sich gemäß Einkommensteuer-Grundtabelle für das Jahr 2020 eine Steuer von 653 Euro.


- Herunter gebrochen auf den Monat ergibt sich eine fiktive Steuer von 54,42 Euro. Der Rentenfreibetrag für 2023 liegt allerdings nur noch bei 17,5 Prozent, das heißt umgekehrt, dass der Besteuerungsanteil bei 82,5 Prozent liegt – und er sinkt weiter in den kommenden Jahren. Was viele nicht wissen: Jede Rentenerhöhung wird nicht mit 82,5 Prozent besteuert, sondern mit 100 Prozent. Das heißt wiederum, dass wegen dieses Mechanismus der prozentuale Besteuerungsanteil nach und nach steigt.

Entwicklung des Besteuerungsanteils

2023 lag der Besteuerungsanteil bereits bei 82,5 Prozent 🙁 – und er steigt weiter 😢.
https://vorunruhestand.de/2024/03/was-von-1600-euro-rente-uebrig-bleibt/

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