Montag, 24. Juni 2024

Boomer sollen ein soziales Pflichtjahr machen

Boomer sollen ein soziales Pflichtjahr machen
Die Diskussion um ein soziales Pflichtjahr will nicht verstummen. Jetzt wollen aber die Jungen, dass wir Boomer ein solches ableisten. Geht's noch!

Weil die Forderung nach einem Pflichtjahr für Jüngere aufkommt, verlangen jetzt einige von ihnen, die Boomer, sprich die Generation der 1946 bis 1964 Geborenen, sollen doch ein Pflichtjahr machen. Die ehemalige Bundesfamilienministerin Kristina Schröder setzt sich an die Spitze dieser Bewegung. In der "Welt" macht sie den Vorschlag: "Wie wäre es, Ältere zum Beginn ihres Ruhestands zu einem Dienst an der Gesellschaft zu verpflichten?" Sie verlangt "nur" 20 Stunden pro Woche – "vielleicht auch mit der Möglichkeit, diese Stunden in den Jahren zuvor kumulativ durch ehrenamtliches Engagement abzuleisten". Sie könnte sich vorstellen, dass wir Alten "in Schulen und Kindergärten, in der Flüchtlingshilfe, als Coach für Jüngere" da sein sollten. Schöder kann sich vorstellen, dass "gerade die Generation der Babyboomer und meine eigene könnte damit zumindest ein wenig zur Lösung der Probleme beitragen, die wir den Jüngeren hinterlassen". Der Bayerische Rundfunk hat die Diskussion in Bayern 2 im "Tagesgespräch" fortgeführt und folgende Frage aufgeworfen: "Soziales Pflicht-Jahr für Babyboomer – was halten Sie davon?"


Pflichtjahr für junge Menschen




Losgetreten hatte diese Diskussion Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Ihm ging es allerdings um ein Pflichtjahr für junge Menschen. Für stärkeren gesellschaftlichen Zusammenhalt wünscht sich der Bundespräsident der "Tagesschau" zufolge eine Debatte über eine soziale Pflichtzeit. Die öffentliche Reaktion fiel heftig aus. Steinmeier meint, es täte unserem Land gut, "wenn sich Frauen und Männer für einen gewissen Zeitraum in den Dienst der Gesellschaft stellen".




Offensichtlich hat er damit einige Jüngere aufgeschreckt, denn die äußern sich in "X" (vormalsTwitter). Bilo verweist dabei auf die Sendung "Lanz", in der der Philosoph Richard David Precht zwei Pflichtjahre fordert: eins in der Jugend und eins im Alter. Martin Bethke forderte in "X", "mal lieber über ein Pflichtjahr für alle #Boomer zu reden", sprich, "diejenigen, die uns u.a. die #Klimakrise, #Artensterben, etc. mit ihrem Lebensstil eingebracht haben und sich aus der Verantwortung stehlen". 

https://twitter.com/Alltagseuphorie/status/1647827736776396800


Boomer sind schön blöd




Eigentlich sind wir Boomer blöd, ungerecht, unverschämt und rücksichtslos. Oder? Die meisten der männlichen Boomer haben bereits ein Pflichtjahr hinter sich, entweder beim Bund oder als Zivi. Der Redakteur Kai Baumann von "Zeit Online" findet Steinmaiers Vorschlag sogar "zynisch". Wie zynisch war dann erst die Wehrpflicht vor 2011? Oder wie zynisch ist die moralische Pflicht einer Babyboomerin für die kranke Mutter da zu sein? Übrigens, war das nicht nur ein Jahr, sondern es waren größtenteils sogar 18 oder 15 Monate, je nach Jahrgang. Und die Babyboomerin ist in der Regel auch nicht nur ein Jahr für ihre Mutter da. Jetzt sollen wir noch ein zweites Pflichtjahr machen? Kann es sein, dass die Jungen entweder keinen Geschichtsunterricht genossen haben, nicht aufgepasst oder schon wieder vergessen haben? Ja, ist ja auch lange her, seit die Wehrpflicht abgeschafft wurde - und zwar genau vor mittlerweile 13 Jahren von einer Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich daran am liebsten nicht mehr erinnern will. Viele Boomerinnen haben ihr Pflichtjahr bereits erfüllt oder erfüllen es immer noch, in dem sie die Eltern pflegen oder den kranken Mann. Das zählt bei den Jungen anscheinend nicht.

Allein die Reaktion der Jungen in den sozialen Medien zeigt doch, dass es dringend ein Pflichtjahr braucht, damit die Jungen begreifen, dass es auch ein Gemeinwesen gibt, was zumindest einige komplett ausblenden.


Wer sind die Boomer?


Wer oder was sind übrigens die "Boomer"? Das ist die Bevölkerungskohorte der zwischen 1946 und 1964 Geborenen. Auf die Babyboomer folgt die Generation X – sie sind von 1965 bis 1977 geborenen, die Generation Y entstammt dem Zeitraum zwischen 1978 und 1999. Ach ja, die Generation Z gibt es auch noch – das ist die Nachfolge-Generation der Millennials. Die Dazugehörigen kamen zwischen 1999 und heute zur Welt – die "ältesten Jungen und Mädchen der Generation Z (Jahrgänge 1999-02) sind inzwischen Teenager", so "Wikipedia".


Z wie Zukunft: Die Nachfolger der Generation Y sind quasi von Geburt an online und seit der Grundschule bei Instagram und Snapchat aktiv. Nur: Wer sind die nach 1995 Geborenen? Erste Untersuchungen zeigen: Sie sind spießiger als erwartet. (aus youthmedia.ch)


Generationen-Folge

- 1933–1945 „Matures“


- 1946–1964 „Boomers


- 1965–1976 „Generation X“


- 1977–1998 „Generation Y“, auch Echo Boomers oder Millenniums


- 1999–2010 „Generation Z“


- 2010-......  "Generation Alpha"

https://www.youtube.com/watch?v=vO5zfDbJJtg

Wie tickt die Generation Y - ein erklärendes Video



https://vorunruhestand.de/2024/06/boomer-sollen-ein-soziales-pflichtjahr-machen/

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