Dienstag, 17. Juni 2025

Krieg statt Rente

Krieg statt Rente
Eigentlich wollte Caren Miosga am 15. Juni 2025 über die Rente diskutieren lassen – stattdessen ging es dann um den Krieg im Nahen Osten. Schade! "Rente und Bürgergeld: Haben Sie den Mut zu echten Reformen, Frau Bas?" – dieses Thema war für die Talkshow „Caren Miosga“ am 15. Juni 2025 geplant. Wegen der Ereignisse in Israel und im Iran wurde es kurzfristig geändert. Stattdessen diskutierten ein Islamwissenschaftler, eine Moderatorin, eine Korrespondentin und ein Korrespondent über das Thema „Wohin führt die Eskalation zwischen Israel und dem Iran?“. Unnützer Programmwechsel Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ brachte es auf den Punkt, was dieser Programmwechsel gebracht hat: „Außer Pleitgen und Steinberg waren noch Isabel Schayani, Moderatorin der ARD-Sendung „Weltspiegel“ mit vielen Kontakten in Iran, und Sophie von der Tann, Korrespondentin der ARD in Israel, zu Gast in der Sendung. Was sie zu berichten hatten, ging nicht über das hinaus, was in den Nachrichtensendungen mit impressionistischer Plausibilität über die Stimmung in beiden Ländern berichtet wird.“ Mut zu echten Reformen? In der geplante Sendung wäre es um die Finanzierung der Renten gegangen, die immer schwieriger wird und über die hohen Sozialabgaben, die Wirtschaft und Arbeitnehmer sowie Rentner belasten. Ferner hätten die Gäste über die Ausgestaltung des Bürgergeldes debattiert. „Immer mehr Rentner, immer weniger Beitragszahler – wie lange hält unser Sozialstaat das noch aus?“ – auch das eine Frage, auf die Miosga nach einer Antwort hätte suchen wollen. Sie wollte darüber hinaus der Frage nachgehen, ob die neue Regierung den Mut zu echten Reformen bei Rente und Bürgergeld hat? Die Gäste der geplanten Talkshow Als Gäste waren eingeplant: Bärbel Bas (Bundesministerin für Arbeit und Soziales, SPD) Katja Kipping (Geschäftsführerin des Paritätischen Gesamtverbandes, ehemalige Vorsitzende Die LINKE) Michael Bröcker (Journalist und Chefredakteur Table.Briefings) Schade Schade, dass Caren Miosga glaubte, mit dem Thema Krieg im Nahen Osten punkten zu können. Herausgekommen ist eine halbgare Talkshow.   Bild: Frank Schwichtenberg, CC BY-SA 3.0 Wikimedia Commons https://vorunruhestand.de/2025/06/krieg-statt-rente/

Sonntag, 15. Juni 2025

Journalisten mit null Ahnung von Rente

Journalisten mit null Ahnung von Rente
Die Rentenkasse subventioniert den Staat – und nicht umgekehrt, wie Journalisten die Öffentlichkeit glauben lassen. Und "Frührente ohne Abschläge ist möglich". Höchste Zeit, mit dem Renten-Irrtum vom Bundeszuschuss aufzuräumen. Journalistinnen und Journalisten plappern nach, was ihnen der Staat vorsagt, nämlich, dass der Staat die Rentenkasse subventioniere. Bereits jetzt zahle der Bund weit mehr als 100 Milliarden Euro als Zuschuss in die gesetzliche Rentenversicherung ein. 2025 werden es voraussichtlich 121 Milliarden Euro sein. Zuschuss? Von wegen! Das ist kein Zuschuss, sondern der Ausgleich für versicherungsfremde Leistungen, die der Staat der Rentenkasse aufbürdet, wobei sich der Staat einen schlanken 🦶Fuß macht und viel zu wenig ausgleicht. Auch Steuerzuweisung oder Entschädigung oder Ausgleich würde es besser treffen. Immer wieder fallen 📰 Journalistinnen und Journalisten auf diese 🦄 Mär herein. Es klingt halt knackiger von Bundeszuschuss zu schreiben, weil sie damit durchblicken lassen, dass die Steuerzahler die Rentenkasse subventionieren, die ansonsten zusammenbrechen würde. Wenn sie das oft genug insinuieren, glaubt es die breite Öffentlichkeit schließlich. Felix Kiefer, Julius Betschka, Felix Hackenbruch und Valerie Höhne vom "Tagesspiegel" glauben gar, dass die Rente "das letzte Tabu der Ampel" sei, an die "sich niemand rantraut". Offensichtlich sind sie schlecht informiert, denn jüngst hat der Bund angekündigt, den zusätzlichen Bundeszuschuss an die Rentenversicherung ab 2024 bis 2027 um 600 Millionen Euro im Jahr zu kürzen". Ein Großteil der Staatsausgaben fließe in die Renten; an diese Töpfe wage die Ampelkoalition aber auch in der Haushaltskrise nicht zu gehen. Von wegen! Vielleicht sollten sie einmal einen Blick in den Rentenversicherungsbericht 2023 werfen, da lässt sich das alles im Detail nachlesen. Frührente ohne Abschläge möglich? Nein! Und dann gibt's noch die Journalisten, die propagieren, dass "Frührente ohne Abschläge möglich ist", wie Leon Berent vom "Stern". Der 30-Jährige schreibt doch tatsächlich: "Die Babyboomer nutzen das umgangssprachlich als 'Rente mit 63' bezeichnete Modell. Hierbei kann man abschlagsfrei nach 45 Versicherungsjahren in Rente gehen – egal, wie alt man ist. Wer also mit 18 Jahren in den Job gegangen ist, hat mit 63 Jahren die 45 Jahre voll." Offensichtlich hat Berent nicht gründlich recherchiert, denn die "Rente mit 63" gibt's schon lang nicht mehr. Wer als besonders langjährig Versicherter mit 45 Beitragsjahren in Rente gehen will, muss, Stand 2025, warten, bis er 64 Jahr alt wird, denn die Altersgrenzen haben sich verschoben: Journalisten mit null Ahnung Christine Holthoff von T-Online meint, dass „das Geld (die Rente) nur deshalb regelmäßig fließt, weil der Bund jedes Jahr mehr als 100 Milliarden 💶 Euro an Steuergeldern zuschießt“.  So könne es nicht weitergehen. Fast wortgleich meint die „Berliner Morgenpost“ der Bund zahle mehr als 100 Milliarden Euro als Zuschuss in die gesetzliche Rentenversicherung. 🙈 Sorry, das ist kein Zuschuss, sondern der ⚖️ Ausgleich für die versicherungsfremden Leistungen der Rentenkasse. Der Staat griff und greift schon seit Jahrzehnten in die Rentenkasse und plündert 🦅 sie aus: Er bürdet ihr mehr auf, als er dafür zahlt. Christine Holthoff und viele ihrer Kolleginnen und Kollegen vergessen, dass die Rentenkasse eine Versicherung ist – und Versicherung bedeutet: „Gleichgewicht von Leistung und Gegenleistung; der Versicherte muss einen Beitrag zahlen, der dem Wert der ihm zu gewährenden Leistungen entspricht“, wie es die Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) formuliert. Versicherungsfremd sind, so die BPB, "Zeiten, für die keine Beiträge gezahlt worden sind, ebenso wie die Gewährung höherer Leistungen, als es aufgrund der gezahlten Beiträge gerechtfertigt wäre". Das war und ist aber politisch so gewollt, denn mit Versprechen lassen sich Wähler 🎣 ködern. Erinnert sei nur an die damalige Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, die 2014 das Gesetz für die "Rente mit 63" einführte. Staat plündert Rentenkasse Davon kann bei der gesetzlichen Rentenversicherung schon lange keine Rede mehr sein. Denn, sie muss auch Leistungen erbringen, „die nicht in direkter Beziehung zur Beitragszahlung stehen“, so die BPB – und zu diesen versicherungsfremden Leistungen der Deutschen Rentenversicherung gehören beispielsweise Kriegsfolgelasten, beitragsfreie Zeiten, arbeitsmarktbedingte Leistungen und Kindererziehungszeiten, Renten für Aussiedler und Ausgleich von NS-Unrechtstaten. Der Staat erstattet der Deutschen Rentenversicherung zwar einen Teil der Ausgaben, aber längst nicht alles – den Rest müssen die Beitragszahler der gesetzlichen Rentenversicherung übernehmen, das heißt, sie subventionieren mit ihren Beiträge den Staat – und nicht umgekehrt, wie viele Journalistinnen und Journalisten suggerieren. „In allen Jahren, in denen eine Hochrechnung/Abschätzung durch die Deutsche Rentenversicherung gemacht wurde, betrug der Anteil der versicherungsfremden Leistungen an den Rentenausgaben insgesamt mindestens 34 Prozent aus; der Anteil der dafür zur Verfügung gestellten Bundesmittel bewegt sich dagegen seit Jahren zwischen 28 und 27 Prozent“, schreibt der ADG. Mär von den Subventionen Christine Holthoff, wie auch Moritz Seyffarth von der „Welt“ und Kristina Antonia Schäfer von der „Wirtschaftswoche“, um nur einige Beispiele zu nennen, sind auf die 🦄 Mär von der subventionierten Rentenversicherung hereingefallen – oder haben sich von Lobbyisten 🧐 unreflektiert beeinflussen lassen. Sie vergessen zu erwähnen, dass sich die Finanzierungslücke nur deswegen auftut, weil der Staat der Rentenkasse immer mehr versicherungsfremde Leistungen aufbürdet, ohne das entsprechend auszugleichen – und die sind seit Jahrzehnten höher als der Bundeszuschuss. So werden die Beitragszahler der Rentenversicherung durch den Staat systematisch enteignet. Zu den ahnungslosen Journalisten gehören auch Claudio Kummerfeld von der "Finanzmarktwelt" und Mirko Wenig vom "Versicherungsbote". Rentenniveau zu niedrig Die Aktion Demokratische Gemeinschaft (ADG) rechnet jedes Jahr aus, wie hoch das Defizit zu Lasten der gesetzlichen Rentenversicherung ist. Im vergangenen Jahr waren es 41 Milliarden Euro. Ohne diese versicherungsfremden Leistungen könnte die Rente laut ADG um 13,6 Prozent höher sein. Weil der Staat die Rentenkasse so viel zahlen lässt, ist die Nettoersatzquote und das Rentenniveau in Deutschland auch so niedrig. Das ist das Ergebnis der systematischen Enteignung durch den Staat. Dieses Defizit habe sich, so die ADG, mittlerweile seit 1957 bis heute auf annähernd 990 Milliarden Euro summiert.  Übrigens, davon sind nur die Rentnerinnen und Rentner betroffen, nicht jedoch die Pensionärinnen und Pensionäre, denn deren Pensionsniveau liegt im besten Fall bei mehr als 70 Prozent, wogegen das Rentenniveau bei 48 Prozent verharrt. Bild: StartupStockPhotos from Pixabay https://vorunruhestand.de/2025/06/journalisten-mit-null-ahnung-von-rente/

Bis 70 arbeiten?!

Bis 70 arbeiten?!
Wer will schon bis 70 arbeiten? „Bild“ hat dennoch durchgerechnet, was das für die Rente bringen würde. Die meisten Arbeitnehmer gehen im Schnitt mit 64 Jahren und ein paar Monaten in Rente – weil sie nicht mehr können und wollen. Viele nehmen dabei Abschläge in Kauf. Jetzt ist die Diskussion über spätere Rente wieder aufgeflammt. Die Deutschen sollen länger arbeiten, fordert die Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) – sie hat damit allerdings nichts Neues erfunden, denn der Ruf nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters kam auch schon von anderen. „Wenn Sie mich fragen, führt kein Weg daran vorbei, länger zu arbeiten.“ Was würde mehr arbeiten bringen? Sie machte zwar keinen konkreten Vorschlag für ein neues Rentenalter, aber ihre Aussage deutet auf eine mögliche Anhebung über das derzeitige reguläre Eintrittsalter von 67 Jahren hinaus hin – also bis 70? „Bild“ hat jetzt einmal durchgerechnet, was das brächte – mit dem Verweis, dass es die Dänen schon machen. Ab 2040 gehe dort niemand vor dem 70. Geburtstag in Rente. Zur Erinnerung, wir schreiben das Jahr 2025 – bis 2040 sind es noch 15 Jahre. Was käme dabei raus? Nun gut, was also bekäme jemand, wenn er noch länger arbeiten geht? „Bild“ ist von einem Rentenanspruch mit 67 Jahren ausgegangen: „Bild“ ging dabei von folgenden Annahmen aus: vorläufiges Durchschnittsgehalt 50.493 Euro; Rentenwert pro Entgeltpunkt ab 1. Juli 2025 40,79 Euro, 45 Beitragsjahre; Bonus für Rentenaufschub pro Monat 0,5 Prozentpunkte; Gehalt bleibt unverändert; alle Werte in brutto. Die Rentenformel Rente = Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor „Bild“ geht also davon aus, dass es bei der Haltelinie von 48 Prozent Rentenniveau und der Nachhaltigkeitsfaktor weiter außer Kraft bleibt, was durchaus nicht selbstverständlich ist. Aber die Rentenformel kann auch wieder geändert werden. https://vorunruhestand.de/2025/06/bis-70-arbeiten/

Samstag, 14. Juni 2025

Je t’aime im James-Last-Sound

Je t’aime im James-Last-Sound
Die Wahrheit über 60er-, 70er- und 80er-Jahre – früher war nicht alles besser, aber anders. Wie wäre es mit einer nostalgischen Reise in jene Jahre? „Je t’aime, oh oui je t’aime, oh mon amour“, hauchte Jane Birkin und versetzte uns in Ekstase. Obwohl die meisten vermutlich nicht genau wussten, was sie sang, haben es alle verstanden. Ja, so verrucht waren die 70er – oder doch nicht, denn Je t’aime gab’s auch in einer James-Last-Version für biedere Gemüter. Ihr Lover Serge Gainsbourg hatte selbst im Video den Glimmstängel im Mundwinkel, wie damals so üblich. Keiner dachte sich damals etwas und zündete sich ungeniert eine Zigarette an, selbst im Beisein von Kindern – heute ein Ding der Unmöglichkeit. Aber damals war’s halt so. Früher war alles anders „Früher war alles … nein, eben nicht besser, sondern anders.“ Diese Aussage zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch "Früher war alles anders" von Frank Jöricke. Jöricke betont, dass es nicht um Verklärung geht, sondern um eine ehrliche, oft humorvolle Rückschau. Das Inhaltsverzeichnis lässt schon ahnen, dass er sich viele Aspekte des damaligen Alltags vorgenommen hat – das schließt den Sonntagsbraten, Schule, Schlager, Statussymbole, Süßes, Schlips und Sendeschluss sowie Sperrstunde ein. Man versandte Telegramme, schaute Schwarzweiß und den Grand Prix Eurovision de la Chanson. https://vorunruhestand.de/2025/06/je-taime-im-james-last-sound/

Freitag, 13. Juni 2025

Riester-Rente kürzen geht gar nicht!

Riester-Rente kürzen geht gar nicht!
Die Rendite bei Riester ist schon eh schon mickrig, aber die Versicherer versuchten selbst die noch zu kürzen. Jetzt wehren sich Betroffene und die Verbraucherzentrale dagegen. Darf die Versicherung einfach den Rentenfaktor bei Riester-Renten kürzen? Die Riester-Rentner meinen „nein“ und bekommen Unterstützung von den Verbraucherschützern. Es gibt Klagen und Abmahnungen gegen Allianz, Zurich Deutscher Herold, Axa Lebensversicherung und LPV Lebensversicherung (ehemals Postbank Lebensversicherung). Klage gegen Kürzung der Riester-Rente Im Februar 2023 hatte das Landgericht Köln ein richtungsweisendes Urteil erlassen und dem Riester-Sparer Stefan Kolb recht gegeben, der sich gegen die Kürzung seiner Riester-Rente durch die Zurich Deutscher Herold wehrte. Der Versicherer senkte, einfach den Rentenfaktor beim Riester-Vertrag, wodurch die spätere Rente geringer ausfällt. Das Landgericht Köln (Az.: 26 O 12/22) sah das als unzulässig an und kippte per Urteil die Kürzung. Der Versicherer hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt, sie dann aber doch zurückgezogen. Damit ist das Urteil zwar rechtskräftig geworden. Allerdings geht von einem Urteil eines Landgerichts keine so starke Signalwirkung aus wie von einem Urteil eines Oberlandesgerichts. Die Verbraucherzentrale NRW und Finanzwende gehen gemeinsam gegen die unrechtmäßigen Rentenkürzungen bei Zurich-Kunden vor. Die Verbraucherzentrale NRW hatte die Zurich-Versicherung abgemahnt. Da die Zurich keine Unterlassungserklärung abgeben wollte, wurde eine Verbandsklage vor dem Oberlandesgericht Köln erhoben, so die Verbraucherzentrale. Auch die Axa Lebensversicherung und die LPV Lebensversicherung (ehemals Postbank Lebensversicherung) haben Kundenansprüche aufgrund ähnlicher Klauseln gekappt. Beide Unternehmen wurden ebenfalls von der Verbraucherzentrale NRW abgemahnt. Mangels Abgabe einer Unterlassungserklärung wird nunmehr der Klageweg gegen beide Versicherer beschritten. Die Verbraucherschützer wollen eine höchstrichterliche Entscheidung vom Bundesgerichtshof (BGH). Allianz lässt nicht locker Was auch dringend nötig ist, denn Allianz lässt nicht locker, obwohl sie bereits zweimal vor einem Landesgericht verloren hat: Die Allianz Lebensversicherung musste laut Internetportal Anwalt.de vor dem Landgericht Berlin einen weiteren Rückschlag in der juristischen Auseinandersetzung um die Reduzierung des Rentenfaktors bei Riester-Verträgen hinnehmen. Mit Urteil vom 30. April 2025 (Az.: 4 O 177/23) entschied das Gericht, dass eine einseitige Absenkung des Rentenfaktors bei fondsgebundenen Riester-Renten nicht rechtens sei. Bereits im Januar 2025 hatte das Oberlandesgericht Stuttgart Anwalt.de zufolge ein ähnlich lautendes Urteil gefällt und die Praxis der Allianz ebenfalls für unzulässig erklärt. Auch dort sei eine Klausel zur Diskussion gestanden, die dem Versicherer eine Anpassung nach unten bei sinkenden Zinsen erlaube, jedoch keine Rückanpassung vorsehe, falls sich das Zinsumfeld wieder verbessert. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hatte, so Anwalt.de, dagegen geklagt – mit Erfolg. Der Bestand an Riester-Verträge ist schon seit Jahren rückläufig     Quelle: BMAS   Diese Entwicklung zeigt die Fehlkonstruktion Riester-Rente. Was Wunder, dass angesichts derartig eklatanter Benachteiligungen von Riester-Sparern das Neugeschäft mit Riester-Renten seit Jahren vor sich hindümpelt. Die Zahl der neu abgeschlossenen Riester-Vertrag ist 2022 um sage-und-schreibe 60 Prozent zurückgegangen – von rund 311.000 auf 125.000. Der Bestand an Riester-Renten ist mittlerweile auf 10,25 Millionen Verträge geschrumpft (Stand Mai 2024). Nach Schätzung der Finanzaufsicht (BaFin) wird ein Fünftel bis ein Viertel der Riester-Verträge wird nicht mehr bedient, das heißt, die Leute lassen ihre Verträge ruhen. Mit unserem Newsletter auf dem Laufenden bleiben Einfach jetzt kostenlos abonnieren Riester schmälert gesetzliche Rente Was die Anbieter von Riester-Verträgen geflissentlich verschweigen: Jeder, der riestert, mindert damit seinen Anspruch auf die gesetzliche Rente. Das erzählen Riester-Sparern nur Verbraucherverbände oder kritische Zeitungen und Zeitschriften wie „Finanztip“. „Riester-Verträge lohnen sich vor allem, weil der Staat die Vorsorgepläne bezuschusst. Die Förderung besteht aus Zulagen und Steuervorteilen.“ Bild: picture alliance / Gilbert Novy / KURIER / picturedesk.com | Gilbert Novy Buchempfehlung „Rentenplaner für Dummies“ von Helmut Achatz Kurz vor der Rente – und nun? Das Buch „Rentenplaner für Dummies“ hilft allen künftigen und seienden Rentner, sich in punkto Finanzen zurechtzufinden. Das klingt einfacher als es ist, ist aber kein Hexenwerk. Mit Ende 50, Anfang 60 fragen sich viele, ob Ihre Rente reicht und was auf Sie zukommt. Wer mit der Rente auskommen will, hat als Vorruheständler noch die Chance, an der Schraube zu drehen. Aber auch Rentner können noch etwas deichseln, um mit ihrer Rente besser über die Runde zu kommen. https://vorunruhestand.de/2025/06/riester-rente-kuerzen-geht-gar-nicht/

Wir sollen länger arbeiten und später in Rente gehen

Wir sollen länger arbeiten und später in Rente gehen
Die Deutschen sollen länger arbeiten. Das fordert die Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU).  Der Ruf nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters ist allerdings nicht neu. Jetzt auch Katherina Reiche, die Bundeswirtschaftsministerin: Sie will, dass wir alle länger arbeiten und später in Rente gehen. „Wenn Sie mich fragen, führt kein Weg daran vorbei, länger zu arbeiten.“ Sie machte zwar keinen konkreten Vorschlag für ein neues Rentenalter, aber ihre Aussage deutet auf eine mögliche Anhebung über das derzeitige reguläre Eintrittsalter von 67 Jahren hinaus hin. Reiche begründete ihre Haltung mit der hohen Belastung durch Sozialabgaben und der Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Zudem verwies sie auf die steigenden Kosten im Rentensystem, die laut OECD-Prognosen (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) in den kommenden Jahren deutlich zunehmen könnten. Sollen wir uns an Japan orientieren, wo viele Ältere noch arbeiten? Eine ZDF-Sendung suchte „Die Wahrheit über unsere Rente“ – mit erstaunlichen Erkenntnissen. Reiches Forderung sorgt für Spannungen innerhalb der Regierungskoalition, da im Koalitionsvertrag eigentlich festgehalten wurde, dass es keine weitere Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters geben soll. Stattdessen war mehr Flexibilität beim Übergang in die Rente vorgesehen. Am 14. Mai 2025 versprach Vizekanzler Lars Klingbeil eine Rentenreform "zügig" anzugehen. Die Zeit läuft. Zeit seit Abgabe des Versprechens My count-up Zeit seit Abgabe des Versprechens My count-up Koalitionsvertrag sagt etwas Anderes Die SPD, Koalitionspartner der CDU, lehnt eine Erhöhung des Renteneintrittsalters entschieden ab. Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) betonte, dass stattdessen Beamte und Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden sollten, um das System zu stabilisieren. Die SPD verweist zudem auf den Koalitionsvertrag, in dem ausdrücklich festgehalten ist, dass es keine weitere Anhebung des Rentenalters geben soll. Innerhalb der CDU gibt es Unterstützung für Reiches Vorstoß, allerdings nicht ohne Vorbehalte. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann äußerte sich zustimmend zur Notwendigkeit, über längeres Arbeiten zu sprechen, kritisierte aber auch, dass viele Rentner „zu wenig arbeiten“ würden – eine Aussage, die für zusätzliche Debatten sorgte. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD sieht mehr Flexibilität beim Renteneintritt vor, aber keine Erhöhung des gesetzlichen Rentenalters. Reiches Vorstoß steht damit im klaren Widerspruch zur bisherigen Linie der Regierung und könnte zu einem Koalitionskonflikt führen. https://vorunruhestand.de/2025/06/wir-sollen-laenger-arbeiten-und-spaeter-in-rente-gehen/