Dienstag, 17. Juni 2025

Krieg statt Rente

Krieg statt Rente
Eigentlich wollte Caren Miosga am 15. Juni 2025 über die Rente diskutieren lassen – stattdessen ging es dann um den Krieg im Nahen Osten. Schade! "Rente und Bürgergeld: Haben Sie den Mut zu echten Reformen, Frau Bas?" – dieses Thema war für die Talkshow „Caren Miosga“ am 15. Juni 2025 geplant. Wegen der Ereignisse in Israel und im Iran wurde es kurzfristig geändert. Stattdessen diskutierten ein Islamwissenschaftler, eine Moderatorin, eine Korrespondentin und ein Korrespondent über das Thema „Wohin führt die Eskalation zwischen Israel und dem Iran?“. Unnützer Programmwechsel Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ brachte es auf den Punkt, was dieser Programmwechsel gebracht hat: „Außer Pleitgen und Steinberg waren noch Isabel Schayani, Moderatorin der ARD-Sendung „Weltspiegel“ mit vielen Kontakten in Iran, und Sophie von der Tann, Korrespondentin der ARD in Israel, zu Gast in der Sendung. Was sie zu berichten hatten, ging nicht über das hinaus, was in den Nachrichtensendungen mit impressionistischer Plausibilität über die Stimmung in beiden Ländern berichtet wird.“ Mut zu echten Reformen? In der geplante Sendung wäre es um die Finanzierung der Renten gegangen, die immer schwieriger wird und über die hohen Sozialabgaben, die Wirtschaft und Arbeitnehmer sowie Rentner belasten. Ferner hätten die Gäste über die Ausgestaltung des Bürgergeldes debattiert. „Immer mehr Rentner, immer weniger Beitragszahler – wie lange hält unser Sozialstaat das noch aus?“ – auch das eine Frage, auf die Miosga nach einer Antwort hätte suchen wollen. Sie wollte darüber hinaus der Frage nachgehen, ob die neue Regierung den Mut zu echten Reformen bei Rente und Bürgergeld hat? Die Gäste der geplanten Talkshow Als Gäste waren eingeplant: Bärbel Bas (Bundesministerin für Arbeit und Soziales, SPD) Katja Kipping (Geschäftsführerin des Paritätischen Gesamtverbandes, ehemalige Vorsitzende Die LINKE) Michael Bröcker (Journalist und Chefredakteur Table.Briefings) Schade Schade, dass Caren Miosga glaubte, mit dem Thema Krieg im Nahen Osten punkten zu können. Herausgekommen ist eine halbgare Talkshow.   Bild: Frank Schwichtenberg, CC BY-SA 3.0 Wikimedia Commons https://vorunruhestand.de/2025/06/krieg-statt-rente/

Sonntag, 15. Juni 2025

Journalisten mit null Ahnung von Rente

Journalisten mit null Ahnung von Rente
Die Rentenkasse subventioniert den Staat – und nicht umgekehrt, wie Journalisten die Öffentlichkeit glauben lassen. Und "Frührente ohne Abschläge ist möglich". Höchste Zeit, mit dem Renten-Irrtum vom Bundeszuschuss aufzuräumen. Journalistinnen und Journalisten plappern nach, was ihnen der Staat vorsagt, nämlich, dass der Staat die Rentenkasse subventioniere. Bereits jetzt zahle der Bund weit mehr als 100 Milliarden Euro als Zuschuss in die gesetzliche Rentenversicherung ein. 2025 werden es voraussichtlich 121 Milliarden Euro sein. Zuschuss? Von wegen! Das ist kein Zuschuss, sondern der Ausgleich für versicherungsfremde Leistungen, die der Staat der Rentenkasse aufbürdet, wobei sich der Staat einen schlanken 🦶Fuß macht und viel zu wenig ausgleicht. Auch Steuerzuweisung oder Entschädigung oder Ausgleich würde es besser treffen. Immer wieder fallen 📰 Journalistinnen und Journalisten auf diese 🦄 Mär herein. Es klingt halt knackiger von Bundeszuschuss zu schreiben, weil sie damit durchblicken lassen, dass die Steuerzahler die Rentenkasse subventionieren, die ansonsten zusammenbrechen würde. Wenn sie das oft genug insinuieren, glaubt es die breite Öffentlichkeit schließlich. Felix Kiefer, Julius Betschka, Felix Hackenbruch und Valerie Höhne vom "Tagesspiegel" glauben gar, dass die Rente "das letzte Tabu der Ampel" sei, an die "sich niemand rantraut". Offensichtlich sind sie schlecht informiert, denn jüngst hat der Bund angekündigt, den zusätzlichen Bundeszuschuss an die Rentenversicherung ab 2024 bis 2027 um 600 Millionen Euro im Jahr zu kürzen". Ein Großteil der Staatsausgaben fließe in die Renten; an diese Töpfe wage die Ampelkoalition aber auch in der Haushaltskrise nicht zu gehen. Von wegen! Vielleicht sollten sie einmal einen Blick in den Rentenversicherungsbericht 2023 werfen, da lässt sich das alles im Detail nachlesen. Frührente ohne Abschläge möglich? Nein! Und dann gibt's noch die Journalisten, die propagieren, dass "Frührente ohne Abschläge möglich ist", wie Leon Berent vom "Stern". Der 30-Jährige schreibt doch tatsächlich: "Die Babyboomer nutzen das umgangssprachlich als 'Rente mit 63' bezeichnete Modell. Hierbei kann man abschlagsfrei nach 45 Versicherungsjahren in Rente gehen – egal, wie alt man ist. Wer also mit 18 Jahren in den Job gegangen ist, hat mit 63 Jahren die 45 Jahre voll." Offensichtlich hat Berent nicht gründlich recherchiert, denn die "Rente mit 63" gibt's schon lang nicht mehr. Wer als besonders langjährig Versicherter mit 45 Beitragsjahren in Rente gehen will, muss, Stand 2025, warten, bis er 64 Jahr alt wird, denn die Altersgrenzen haben sich verschoben: Journalisten mit null Ahnung Christine Holthoff von T-Online meint, dass „das Geld (die Rente) nur deshalb regelmäßig fließt, weil der Bund jedes Jahr mehr als 100 Milliarden 💶 Euro an Steuergeldern zuschießt“.  So könne es nicht weitergehen. Fast wortgleich meint die „Berliner Morgenpost“ der Bund zahle mehr als 100 Milliarden Euro als Zuschuss in die gesetzliche Rentenversicherung. 🙈 Sorry, das ist kein Zuschuss, sondern der ⚖️ Ausgleich für die versicherungsfremden Leistungen der Rentenkasse. Der Staat griff und greift schon seit Jahrzehnten in die Rentenkasse und plündert 🦅 sie aus: Er bürdet ihr mehr auf, als er dafür zahlt. Christine Holthoff und viele ihrer Kolleginnen und Kollegen vergessen, dass die Rentenkasse eine Versicherung ist – und Versicherung bedeutet: „Gleichgewicht von Leistung und Gegenleistung; der Versicherte muss einen Beitrag zahlen, der dem Wert der ihm zu gewährenden Leistungen entspricht“, wie es die Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) formuliert. Versicherungsfremd sind, so die BPB, "Zeiten, für die keine Beiträge gezahlt worden sind, ebenso wie die Gewährung höherer Leistungen, als es aufgrund der gezahlten Beiträge gerechtfertigt wäre". Das war und ist aber politisch so gewollt, denn mit Versprechen lassen sich Wähler 🎣 ködern. Erinnert sei nur an die damalige Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, die 2014 das Gesetz für die "Rente mit 63" einführte. Staat plündert Rentenkasse Davon kann bei der gesetzlichen Rentenversicherung schon lange keine Rede mehr sein. Denn, sie muss auch Leistungen erbringen, „die nicht in direkter Beziehung zur Beitragszahlung stehen“, so die BPB – und zu diesen versicherungsfremden Leistungen der Deutschen Rentenversicherung gehören beispielsweise Kriegsfolgelasten, beitragsfreie Zeiten, arbeitsmarktbedingte Leistungen und Kindererziehungszeiten, Renten für Aussiedler und Ausgleich von NS-Unrechtstaten. Der Staat erstattet der Deutschen Rentenversicherung zwar einen Teil der Ausgaben, aber längst nicht alles – den Rest müssen die Beitragszahler der gesetzlichen Rentenversicherung übernehmen, das heißt, sie subventionieren mit ihren Beiträge den Staat – und nicht umgekehrt, wie viele Journalistinnen und Journalisten suggerieren. „In allen Jahren, in denen eine Hochrechnung/Abschätzung durch die Deutsche Rentenversicherung gemacht wurde, betrug der Anteil der versicherungsfremden Leistungen an den Rentenausgaben insgesamt mindestens 34 Prozent aus; der Anteil der dafür zur Verfügung gestellten Bundesmittel bewegt sich dagegen seit Jahren zwischen 28 und 27 Prozent“, schreibt der ADG. Mär von den Subventionen Christine Holthoff, wie auch Moritz Seyffarth von der „Welt“ und Kristina Antonia Schäfer von der „Wirtschaftswoche“, um nur einige Beispiele zu nennen, sind auf die 🦄 Mär von der subventionierten Rentenversicherung hereingefallen – oder haben sich von Lobbyisten 🧐 unreflektiert beeinflussen lassen. Sie vergessen zu erwähnen, dass sich die Finanzierungslücke nur deswegen auftut, weil der Staat der Rentenkasse immer mehr versicherungsfremde Leistungen aufbürdet, ohne das entsprechend auszugleichen – und die sind seit Jahrzehnten höher als der Bundeszuschuss. So werden die Beitragszahler der Rentenversicherung durch den Staat systematisch enteignet. Zu den ahnungslosen Journalisten gehören auch Claudio Kummerfeld von der "Finanzmarktwelt" und Mirko Wenig vom "Versicherungsbote". Rentenniveau zu niedrig Die Aktion Demokratische Gemeinschaft (ADG) rechnet jedes Jahr aus, wie hoch das Defizit zu Lasten der gesetzlichen Rentenversicherung ist. Im vergangenen Jahr waren es 41 Milliarden Euro. Ohne diese versicherungsfremden Leistungen könnte die Rente laut ADG um 13,6 Prozent höher sein. Weil der Staat die Rentenkasse so viel zahlen lässt, ist die Nettoersatzquote und das Rentenniveau in Deutschland auch so niedrig. Das ist das Ergebnis der systematischen Enteignung durch den Staat. Dieses Defizit habe sich, so die ADG, mittlerweile seit 1957 bis heute auf annähernd 990 Milliarden Euro summiert.  Übrigens, davon sind nur die Rentnerinnen und Rentner betroffen, nicht jedoch die Pensionärinnen und Pensionäre, denn deren Pensionsniveau liegt im besten Fall bei mehr als 70 Prozent, wogegen das Rentenniveau bei 48 Prozent verharrt. Bild: StartupStockPhotos from Pixabay https://vorunruhestand.de/2025/06/journalisten-mit-null-ahnung-von-rente/

Bis 70 arbeiten?!

Bis 70 arbeiten?!
Wer will schon bis 70 arbeiten? „Bild“ hat dennoch durchgerechnet, was das für die Rente bringen würde. Die meisten Arbeitnehmer gehen im Schnitt mit 64 Jahren und ein paar Monaten in Rente – weil sie nicht mehr können und wollen. Viele nehmen dabei Abschläge in Kauf. Jetzt ist die Diskussion über spätere Rente wieder aufgeflammt. Die Deutschen sollen länger arbeiten, fordert die Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) – sie hat damit allerdings nichts Neues erfunden, denn der Ruf nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters kam auch schon von anderen. „Wenn Sie mich fragen, führt kein Weg daran vorbei, länger zu arbeiten.“ Was würde mehr arbeiten bringen? Sie machte zwar keinen konkreten Vorschlag für ein neues Rentenalter, aber ihre Aussage deutet auf eine mögliche Anhebung über das derzeitige reguläre Eintrittsalter von 67 Jahren hinaus hin – also bis 70? „Bild“ hat jetzt einmal durchgerechnet, was das brächte – mit dem Verweis, dass es die Dänen schon machen. Ab 2040 gehe dort niemand vor dem 70. Geburtstag in Rente. Zur Erinnerung, wir schreiben das Jahr 2025 – bis 2040 sind es noch 15 Jahre. Was käme dabei raus? Nun gut, was also bekäme jemand, wenn er noch länger arbeiten geht? „Bild“ ist von einem Rentenanspruch mit 67 Jahren ausgegangen: „Bild“ ging dabei von folgenden Annahmen aus: vorläufiges Durchschnittsgehalt 50.493 Euro; Rentenwert pro Entgeltpunkt ab 1. Juli 2025 40,79 Euro, 45 Beitragsjahre; Bonus für Rentenaufschub pro Monat 0,5 Prozentpunkte; Gehalt bleibt unverändert; alle Werte in brutto. Die Rentenformel Rente = Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor „Bild“ geht also davon aus, dass es bei der Haltelinie von 48 Prozent Rentenniveau und der Nachhaltigkeitsfaktor weiter außer Kraft bleibt, was durchaus nicht selbstverständlich ist. Aber die Rentenformel kann auch wieder geändert werden. https://vorunruhestand.de/2025/06/bis-70-arbeiten/

Samstag, 14. Juni 2025

Je t’aime im James-Last-Sound

Je t’aime im James-Last-Sound
Die Wahrheit über 60er-, 70er- und 80er-Jahre – früher war nicht alles besser, aber anders. Wie wäre es mit einer nostalgischen Reise in jene Jahre? „Je t’aime, oh oui je t’aime, oh mon amour“, hauchte Jane Birkin und versetzte uns in Ekstase. Obwohl die meisten vermutlich nicht genau wussten, was sie sang, haben es alle verstanden. Ja, so verrucht waren die 70er – oder doch nicht, denn Je t’aime gab’s auch in einer James-Last-Version für biedere Gemüter. Ihr Lover Serge Gainsbourg hatte selbst im Video den Glimmstängel im Mundwinkel, wie damals so üblich. Keiner dachte sich damals etwas und zündete sich ungeniert eine Zigarette an, selbst im Beisein von Kindern – heute ein Ding der Unmöglichkeit. Aber damals war’s halt so. Früher war alles anders „Früher war alles … nein, eben nicht besser, sondern anders.“ Diese Aussage zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch "Früher war alles anders" von Frank Jöricke. Jöricke betont, dass es nicht um Verklärung geht, sondern um eine ehrliche, oft humorvolle Rückschau. Das Inhaltsverzeichnis lässt schon ahnen, dass er sich viele Aspekte des damaligen Alltags vorgenommen hat – das schließt den Sonntagsbraten, Schule, Schlager, Statussymbole, Süßes, Schlips und Sendeschluss sowie Sperrstunde ein. Man versandte Telegramme, schaute Schwarzweiß und den Grand Prix Eurovision de la Chanson. https://vorunruhestand.de/2025/06/je-taime-im-james-last-sound/

Freitag, 13. Juni 2025

Riester-Rente kürzen geht gar nicht!

Riester-Rente kürzen geht gar nicht!
Die Rendite bei Riester ist schon eh schon mickrig, aber die Versicherer versuchten selbst die noch zu kürzen. Jetzt wehren sich Betroffene und die Verbraucherzentrale dagegen. Darf die Versicherung einfach den Rentenfaktor bei Riester-Renten kürzen? Die Riester-Rentner meinen „nein“ und bekommen Unterstützung von den Verbraucherschützern. Es gibt Klagen und Abmahnungen gegen Allianz, Zurich Deutscher Herold, Axa Lebensversicherung und LPV Lebensversicherung (ehemals Postbank Lebensversicherung). Klage gegen Kürzung der Riester-Rente Im Februar 2023 hatte das Landgericht Köln ein richtungsweisendes Urteil erlassen und dem Riester-Sparer Stefan Kolb recht gegeben, der sich gegen die Kürzung seiner Riester-Rente durch die Zurich Deutscher Herold wehrte. Der Versicherer senkte, einfach den Rentenfaktor beim Riester-Vertrag, wodurch die spätere Rente geringer ausfällt. Das Landgericht Köln (Az.: 26 O 12/22) sah das als unzulässig an und kippte per Urteil die Kürzung. Der Versicherer hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt, sie dann aber doch zurückgezogen. Damit ist das Urteil zwar rechtskräftig geworden. Allerdings geht von einem Urteil eines Landgerichts keine so starke Signalwirkung aus wie von einem Urteil eines Oberlandesgerichts. Die Verbraucherzentrale NRW und Finanzwende gehen gemeinsam gegen die unrechtmäßigen Rentenkürzungen bei Zurich-Kunden vor. Die Verbraucherzentrale NRW hatte die Zurich-Versicherung abgemahnt. Da die Zurich keine Unterlassungserklärung abgeben wollte, wurde eine Verbandsklage vor dem Oberlandesgericht Köln erhoben, so die Verbraucherzentrale. Auch die Axa Lebensversicherung und die LPV Lebensversicherung (ehemals Postbank Lebensversicherung) haben Kundenansprüche aufgrund ähnlicher Klauseln gekappt. Beide Unternehmen wurden ebenfalls von der Verbraucherzentrale NRW abgemahnt. Mangels Abgabe einer Unterlassungserklärung wird nunmehr der Klageweg gegen beide Versicherer beschritten. Die Verbraucherschützer wollen eine höchstrichterliche Entscheidung vom Bundesgerichtshof (BGH). Allianz lässt nicht locker Was auch dringend nötig ist, denn Allianz lässt nicht locker, obwohl sie bereits zweimal vor einem Landesgericht verloren hat: Die Allianz Lebensversicherung musste laut Internetportal Anwalt.de vor dem Landgericht Berlin einen weiteren Rückschlag in der juristischen Auseinandersetzung um die Reduzierung des Rentenfaktors bei Riester-Verträgen hinnehmen. Mit Urteil vom 30. April 2025 (Az.: 4 O 177/23) entschied das Gericht, dass eine einseitige Absenkung des Rentenfaktors bei fondsgebundenen Riester-Renten nicht rechtens sei. Bereits im Januar 2025 hatte das Oberlandesgericht Stuttgart Anwalt.de zufolge ein ähnlich lautendes Urteil gefällt und die Praxis der Allianz ebenfalls für unzulässig erklärt. Auch dort sei eine Klausel zur Diskussion gestanden, die dem Versicherer eine Anpassung nach unten bei sinkenden Zinsen erlaube, jedoch keine Rückanpassung vorsehe, falls sich das Zinsumfeld wieder verbessert. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hatte, so Anwalt.de, dagegen geklagt – mit Erfolg. Der Bestand an Riester-Verträge ist schon seit Jahren rückläufig     Quelle: BMAS   Diese Entwicklung zeigt die Fehlkonstruktion Riester-Rente. Was Wunder, dass angesichts derartig eklatanter Benachteiligungen von Riester-Sparern das Neugeschäft mit Riester-Renten seit Jahren vor sich hindümpelt. Die Zahl der neu abgeschlossenen Riester-Vertrag ist 2022 um sage-und-schreibe 60 Prozent zurückgegangen – von rund 311.000 auf 125.000. Der Bestand an Riester-Renten ist mittlerweile auf 10,25 Millionen Verträge geschrumpft (Stand Mai 2024). Nach Schätzung der Finanzaufsicht (BaFin) wird ein Fünftel bis ein Viertel der Riester-Verträge wird nicht mehr bedient, das heißt, die Leute lassen ihre Verträge ruhen. Mit unserem Newsletter auf dem Laufenden bleiben Einfach jetzt kostenlos abonnieren Riester schmälert gesetzliche Rente Was die Anbieter von Riester-Verträgen geflissentlich verschweigen: Jeder, der riestert, mindert damit seinen Anspruch auf die gesetzliche Rente. Das erzählen Riester-Sparern nur Verbraucherverbände oder kritische Zeitungen und Zeitschriften wie „Finanztip“. „Riester-Verträge lohnen sich vor allem, weil der Staat die Vorsorgepläne bezuschusst. Die Förderung besteht aus Zulagen und Steuervorteilen.“ Bild: picture alliance / Gilbert Novy / KURIER / picturedesk.com | Gilbert Novy Buchempfehlung „Rentenplaner für Dummies“ von Helmut Achatz Kurz vor der Rente – und nun? Das Buch „Rentenplaner für Dummies“ hilft allen künftigen und seienden Rentner, sich in punkto Finanzen zurechtzufinden. Das klingt einfacher als es ist, ist aber kein Hexenwerk. Mit Ende 50, Anfang 60 fragen sich viele, ob Ihre Rente reicht und was auf Sie zukommt. Wer mit der Rente auskommen will, hat als Vorruheständler noch die Chance, an der Schraube zu drehen. Aber auch Rentner können noch etwas deichseln, um mit ihrer Rente besser über die Runde zu kommen. https://vorunruhestand.de/2025/06/riester-rente-kuerzen-geht-gar-nicht/

Wir sollen länger arbeiten und später in Rente gehen

Wir sollen länger arbeiten und später in Rente gehen
Die Deutschen sollen länger arbeiten. Das fordert die Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU).  Der Ruf nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters ist allerdings nicht neu. Jetzt auch Katherina Reiche, die Bundeswirtschaftsministerin: Sie will, dass wir alle länger arbeiten und später in Rente gehen. „Wenn Sie mich fragen, führt kein Weg daran vorbei, länger zu arbeiten.“ Sie machte zwar keinen konkreten Vorschlag für ein neues Rentenalter, aber ihre Aussage deutet auf eine mögliche Anhebung über das derzeitige reguläre Eintrittsalter von 67 Jahren hinaus hin. Reiche begründete ihre Haltung mit der hohen Belastung durch Sozialabgaben und der Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Zudem verwies sie auf die steigenden Kosten im Rentensystem, die laut OECD-Prognosen (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) in den kommenden Jahren deutlich zunehmen könnten. Sollen wir uns an Japan orientieren, wo viele Ältere noch arbeiten? Eine ZDF-Sendung suchte „Die Wahrheit über unsere Rente“ – mit erstaunlichen Erkenntnissen. Reiches Forderung sorgt für Spannungen innerhalb der Regierungskoalition, da im Koalitionsvertrag eigentlich festgehalten wurde, dass es keine weitere Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters geben soll. Stattdessen war mehr Flexibilität beim Übergang in die Rente vorgesehen. Am 14. Mai 2025 versprach Vizekanzler Lars Klingbeil eine Rentenreform "zügig" anzugehen. Die Zeit läuft. Zeit seit Abgabe des Versprechens My count-up Zeit seit Abgabe des Versprechens My count-up Koalitionsvertrag sagt etwas Anderes Die SPD, Koalitionspartner der CDU, lehnt eine Erhöhung des Renteneintrittsalters entschieden ab. Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) betonte, dass stattdessen Beamte und Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden sollten, um das System zu stabilisieren. Die SPD verweist zudem auf den Koalitionsvertrag, in dem ausdrücklich festgehalten ist, dass es keine weitere Anhebung des Rentenalters geben soll. Innerhalb der CDU gibt es Unterstützung für Reiches Vorstoß, allerdings nicht ohne Vorbehalte. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann äußerte sich zustimmend zur Notwendigkeit, über längeres Arbeiten zu sprechen, kritisierte aber auch, dass viele Rentner „zu wenig arbeiten“ würden – eine Aussage, die für zusätzliche Debatten sorgte. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD sieht mehr Flexibilität beim Renteneintritt vor, aber keine Erhöhung des gesetzlichen Rentenalters. Reiches Vorstoß steht damit im klaren Widerspruch zur bisherigen Linie der Regierung und könnte zu einem Koalitionskonflikt führen. https://vorunruhestand.de/2025/06/wir-sollen-laenger-arbeiten-und-spaeter-in-rente-gehen/

Dienstag, 10. Juni 2025

Krankenkassen erhöhen Zusatzbeiträge

Krankenkassen erhöhen Zusatzbeiträge
Im April 2025 erhöhten einige Krankenkassen erneut den Zusatzbeitrag. Im Juli steht die nächste Erhöhung an. Wer zu den Preistreibern gehört. Jetzt wird's Zeit, die Kasse zu wechseln. Rentnerinnen und Rentner dürfte sich die Augen reiben – einige Krankenkassen erhöhen schon wieder die Zusatzbeiträge. Bereit zum Jahreswechsel gab es eine breite Erhöhungswelle, im April 2025e folgt die nächste Erhöhungsrunde. Der Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) hatte im vergangenen Jahr eine Erhöhung um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent empfohlen, viele Kassen haben aber um deutlich mehr erhöht, sodass der Durchschnitt bei den „kassenindividuellen Zusatzbeiträge“ mittlerweile bei 2,9 Prozent liegt. Im Juli nächste Erhöhung Zum 1. Juli 2025 steht bereits die nächste Erhöhung an. Mittlerweile wurde bekannt, dass sechs weitere Krankenkassen eine Erhöhung ihres Zusatzbeitrags beantragt haben oder diese erwarten, so die Vorstandschefin des GKV-Spitzenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Noch halten sich die Krankenkassen bedeckt. Versicherte sollten die Informationen ihrer jeweiligen Krankenkasse genau verfolgen, da diese verpflichtet sind, ihre Mitglieder über Beitragsanpassungen zu informieren. Bei einer Erhöhung des Zusatzbeitrags haben Versicherte in der Regel ein Sonderkündigungsrecht, um zu einer günstigeren Krankenkasse zu wechseln. Vier Kassen erhöhten zum April Vier Kassen erhöhten den Zusatzbeitrag zum 1. April 2025. Wer alles darunter ist: Bislang sind Erhöhung bekannt von - BKK Salzgitter: von 2,8 Prozent auf 3,5 Prozent - BKK VerbundPlus: von 2,85 Prozent auf 3,89 Prozent - BKK24: von 3,25 Prozent auf 4,39 Prozent - mhplus BKK: von 2,56 Prozent auf 3,29 Prozent Bereits am 1. Februar 2025 zwei Kassen ihre Zusatzbeiträge erhöht: - IKK – Die Innovationskasse: von 3,1 Prozent auf 3,6 Prozent - Merck BKK: von 2,4 Prozent auf 3,2 Prozent Höhere Zusatzbeiträge ab März Zu spüren bekamen Rentnerinnen und Rentner die Erhöhung zum Jahreswechsel erst im März 2025. Warum wirkte sich die Erhöhung aber erst im März aus? Der Zusatzbeitrag wirkte sich erst im März 2025 aus, da für Rentnerinnen und Rentner eine Sonderregelung gilt. Denn laut § 247 des fünften Sozialgesetzbuchs ändert sich der Zusatzbeitrag für Rentnerinnen und Rentner „jeweils am ersten Tag des zweiten auf die Veränderung folgenden Kalendermonats“. Sprich, erhöht die Kasse zum 1. Januar ihren Zusatzbeitrag, so gilt diese Erhöhung für erst ab März. Rentnerinnen und Rentner sollten unbedingt ihre Februar- und März-Abrechnung genau vergleichen. Das heißt, Rentnerinnen und Rentner bekommen die jüngsten Erhöhungen erst in zwei Monaten zu spüren. Mit unserem Newsletter auf dem Laufenden bleiben Einfach jetzt kostenlos abonnieren Acht Euro weniger Rente Wie viel macht das aus? „Hat eine Krankenkasse ihren Zusatzbeitrag also beispielsweise um ein Prozent erhöht, erhalten Rentnerinnen und Rentner 0,5 Prozent weniger Rente; bei einer Bruttorente in Höhe von 1.600 Euro ergibt das eine um acht Euro niedrigere Auszahlung“, rechnet das Portal „Ihre Vorsorge“ vor. Jetzt Kasse wechseln Wer davon betroffen ist, kann von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und seine Krankenkasse mit einer Frist von zwei Monaten wechseln. Die Unterschiede zwischen den Kassen sind groß – die Spanne reicht von 1,84 bis 4,4 Prozent. Beitragsrechner nutzen Die HKK gehört momentan zu den günstigsten Krankenkassen. Als besonderen Service hat die HKK einen Vergleichsrechner ins Netz gestellt, mit dem jeder vergleichen kann, um wie viel seine Kasse teurer ist als die HKK. https://vorunruhestand.de/2025/06/krankenkassen-erhoehen-zusatzbeitraege/

Montag, 9. Juni 2025

Run auf Gartentage – ein Überblick für 2025

Run auf Gartentage – ein Überblick für 2025
Erfurt, Tüßling, Sigmaringen – überall ziehen Gartentage wieder Besucher an. Die Menschen haben unbändige Lust auf Garten und Geselligkeit, wie der Run zeigt. Ein Überblick über die Gartentage 2025. Ob es wieder 50 000 Besucher wie im Vorjahre werden ist fraglich, angesichts des schlechten Wetters am Samstag und Pfingstsonntag – der Pfingstmontag allerdings entschädigte etwas für die beiden regnerischen Tage. Die Gartentage Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck sind ein absolutes Highlight unter den Gartenmessen hierzulande. Die Menschen haben Lust auf Garten und Geselligkeit. Über Pfingsten finden die 22. Fürstenfelder Gartentage statt und bringen das gesamte Klostergelände zum Aufblühen. Über 260 ausgewählte Aussteller aus der Region, aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus dem europäischen Ausland begeistern mit einer überwältigenden Vielfalt an Kräutern, Stauden, Rosen und Gehölzen. Die Gäste erwartet darüber hinaus ein großes Angebot an Accessoires, Gartenausstattung und Gartenmöbel. In den Innenräumen werden auserlesene Ideen für das stilvolle Wohnen präsentiert. Zur Einkehr und Stärkung laden die zahlreichen Biergärten, Bars und Gastronomiestationen mit ihren vielen schattigen Sitzplätzen ein. Run auf Gartentage Auf den kommenden Gartentagen und -messen 2025 wird es sicher ähnlich laufen wie in Fürstenfeldbruck. Das Thema Garten zieht immer mehr in ihren Bann angesichts von Klimawandel und Zeitenwende. Der Garten wird zur Oase, der hilft, die Umbrüche besser zu verkraften. Gartenarbeit erdet im wahrsten Sinn des Wortes. Viele spüren den Klimawandel bereits am eigenen Leib und wollen etwas tun, was in ihrem Rahmen liegt. Mehr als 260 Aussteller boten ihre Produkte und Ideen. Der Biergarten lädt zum Verweilen und Genießen ein. Die Stimmung ist gelöst und die Besucher bummeln über das Gelände im ehemaligen Kloster. Die Fürstenfelder Gartentage finden mittlerweile zum 22. Mal statt. Auf dem Gelände spielte am Pfingstmontag das Jasmin Bayer Trio – Jazz voller Eleganz und Emotion, feine Originals und souliger Pop mit einer Tiefe und Leichtigkeit, die berührt und elektrisiert. Ganztägig ruderte die Jugendfeuerwehr Fürstenfeldbruck durchs Gelände. In der Garten-Lounge gab's coolen Sound zu kühlen Drinks. Auf den Gartentagen kam sicher jeder auf seine Kosten. Garteln im Trend Es sind nicht nur Gartenscheren, Pfingstrosen, Kräuter und Sträucher, die Besucher anziehen, sondern auch das Rahmenprogramm mit Gartenkonzerten und Fachvorträgen sowie das kulinarische Angebot. Die Besucher wollen sich auch über neue Trends informieren und sich mit anderen austauschen. Wie in Fürstenfeldbruck, so setzen auch andere Veranstalter auf Gartentage-Sackerl aus Bio-Stoffen und Mehrwegtaschen aus Recycling-Kunststoff. Die Pflanzen selbst werden in recyclingfähiges Zeitungspapier verpackt. Der Umweltgedanke ist zumindest bei den Gartentage-Veranstaltern und -Teilnehmern angekommen. Die Veranstalter wollen wieder einen Teil der CO²-Emissionen, die durch die Gartentage entstehen, kompensieren und pflangen auch 2025 für jeden 100. Besucher über „Plant for the planet“ einen Baum. Termine für 2025 Ausgewählte Gartentage von Juni bis Dezember 2025 Juni 2025 12. - 14. Juni 2025: Sommer- und Wildkräutertage, Peter Janke Gartenkonzepte, Hilden (Nordrhein-Westfalen) 13. - 15. Juni 2025: Schloss & Garten Tage, Schloss Ponitz (Sachsen) 13. - 15. Juni 2025: DIGA Gartenmesse, Weinfestgelände Breisach (Baden-Württemberg) 13. - 15. Juni 2025: Lebensart, Kurpark Bad Neuenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) 13. - 15. Juni 2025: Traunsteiner Rosentage, Stadtpark Traunstein (Bayern) 14. Juni 2025: Tag der Rose, Münsterplatz Ulm (Baden-Württemberg) 14. Juni 2025: Rosenmarkt rund um das Rathaus, Nördlingen (Bayern) 14. - 15. Juni 2025: Steinfurther Rosentage, Rosenschule Ruf, Bad Nauheim-Steinfurth (Hessen) 14. - 15. Juni 2025: Rosengartenfest, Kurpark Bad Sassendorf (Nordrhein-Westfalen) 15. Juni 2025: "Tage der Gärten & Parks in Westfalen-Lippe des LWLs" (verschiedene Orte) 19. - 22. Juni 2025: "Gartenmarkt" Kloster Veßra (Thüringen) 19. - 22. Juni 2025: Odenwald Country Fair, Michelstadt-Eulbach (Hessen) 19. - 22. Juni 2025: Das Gartenfest Hanau, Hanau (Hessen) 21. Juni 2025: Gartentag, Garten am Schwarzen Brack, Sande Neustadtgödens (Niedersachsen) 21. Juni 2025: Rosentage, Sommergartenmarathon, Landhausgarten Knospe, Aurich (Niedersachsen) 22. Juni 2025: Gartentag, Garten am Schwarzen Brack, Sande Neustadtgödens (Niedersachsen) 22. Juni 2025: Rosentage, Sommergartenmarathon, Landhausgarten Knospe, Aurich (Niedersachsen) 22. Juni 2025: Gartentag, Moorjuwel Weerts, Wiesmoor (Niedersachsen) 22. Juni 2025: Gartentag, Wassergarten Meinhard, Ostrhauderfehn (Niedersachsen) 22. Juni 2025: Gartentag, Garten Rave, Velen (Nordrhein-Westfalen) 22. Juni 2025: Gartentag, Landhausgarten Borggreve + Sommer, Velen (Nordrhein-Westfalen) 22. Juni 2025: Gartentag, Garten Althoff, Rosendahl (Nordrhein-Westfalen) 22. - 24. Juni 2025: spoga+gafa, Koelnmesse, Köln (Nordrhein-Westfalen) - Fachmesse 28. Juni 2025: Rosenmarkt am Schloß, Ummendorf (Baden-Württemberg) 28. Juni 2025: "Rosenzeit", Landhausgarten Hantelmann, Ilsede Münstedt (Niedersachsen) 28. Juni 2025: Gartentag, Twelsiek, Löhne (Nordrhein-Westfalen) 28. Juni 2025: Gartentag, Oase "Casa Calle" Huizen, Senden (Nordrhein-Westfalen) 29. Juni 2025: "Rosenzeit", Landhausgarten Hantelmann, Ilsede Münstedt (Niedersachsen) 29. Juni 2025: Gartentag, Twelsiek, Löhne (Nordrhein-Westfalen) 29. Juni 2025: Gartentag, Garten Krebs, Werther (Nordrhein-Westfalen) 29. Juni 2025: Gartentag, Oase "Casa Calle" Huizen, Senden (Nordrhein-Westfalen) 29. Juni 2025: Gartentag, Taglilien- + Agapanthus-Garten Wolfert, Coesfeld (Nordrhein-Westfalen) 29. Juni 2025: Gartentag, Garten Goeben + Steinert, Billerbeck (Nordrhein-Westfalen) Juli 2025 04. - 06. Juli 2025: Haus & Garten Tage, Schloss Kromsdorf bei Weimar (Thüringen) 04. - 06. Juli 2025: Bayerische Gartentage, MOC Veranstaltungscenter München (Bayern) 05. - 06. Juli 2025: Kakteen- und Sukkulentenmarkt, Grugapark Essen (Nordrhein-Westfalen) 11. - 13. Juli 2025: "Friedewalder Gartenfest", Wasserburgruine Friedewald (Hessen) 11. - 13. Juli 2025: Landpartie Schloss Landestrost, Neustadt a. Rübenberge (Niedersachsen) 12. - 14. Juli 2025: Rosentage im Dorf Nöggenschwiel, Weilheim (Baden-Württemberg) 18. - 20. Juli 2025: DIGA Gartenmesse, Bad Säckingen (Baden-Württemberg) 18. - 20. Juli 2025: GardeningTech Berlin, Messe Berlin (Berlin) 19. - 20. Juli 2025: Pflanzentreffen, Kloster Knechtsteden, Dormagen (Nordrhein-Westfalen) 20. Juli 2025: Rosenmarkt, Rosengarten-Ehestorf (Niedersachsen) 25. - 27. Juli 2025: "Haus- & Garten Träume", Burg & Park Ohrdruf (Thüringen) August 2025 01. - 03. August 2025: DIGA Gartenmesse, Iffezheim (Baden-Württemberg) 01. - 03. August 2025: Das Gartenfest Corvey, Höxter (Nordrhein-Westfalen) 02. August 2025: Kräutermarkt, Marktplatz Mosbach (Baden-Württemberg) 15. - 17. August 2025: DIGA Gartenmesse Kloster Wiblingen, Ulm-Wiblingen (Baden-Württemberg) 22. - 24. August 2025: DIGA Gartenmesse Aldersbach, Aldersbach (Bayern) 23. - 24. August 2025: Landgeflüster Gut Steinwehr, Bovenau (Schleswig-Holstein) 30. - 31. August 2025: Thüringer Gartentage, egapark Erfurt (Thüringen) 30. - 31. August 2025: Pflanzenmarkt im Sommer, Freilichtmuseum am Kiekeberg, Rosengarten-Ehestorf (Niedersachsen) 31. August 2025: GartenZeit Rockenhausen, Rockenhausen (Rheinland-Pfalz) September 2025 05. - 07. September 2025: Herbstzauber Kassel, Kassel (Hessen) 05. - 07. September 2025: Gartentage auf Schloss Langenburg (Baden-Württemberg) 06. - 07. September 2025: Herbst-Pflanzenmarkt, Hessenpark, Neu-Anspach (Hessen) 13. - 14. September 2025: Illertisser Gartentage, Staudengärtnerei Gaissmayer, Illertissen (Bayern) 13. - 14. September 2025: Botanischer Garten Marburg, Karl-von-Frisch-Straße, Marburg (Hessen) 19. - 21. September 2025: "Herbstpartie Kloster Kamp", Kamp-Lintfort (Nordrhein-Westfalen) Oktober 2025 02. - 05. Oktober 2025: "Herbstliche Landpartie" Schloss Wocklum, Wocklum-Balve (Nordrhein-Westfalen) 17. Oktober 2025: Faszination Garten auf Schloss Weingartsgreuth, Krefelder Rennbahn (Nordrhein-Westfalen) Hinweis: Diese Liste basiert auf den aktuell verfügbaren Informationen und kann sich noch ändern. Es empfiehlt sich, vor dem Besuch einer Veranstaltung die jeweiligen Websites der Veranstalter zu prüfen. https://vorunruhestand.de/2025/06/run-auf-gartentage-ein-ueberblick-fuer-2025/

Sonntag, 8. Juni 2025

Urlaub in Europa – günstig oder teuer?

Urlaub in Europa – günstig oder teuer?
Auch beim Urlaub lässt sich sparen – gezwungenermaßen. Doch wo finden wir noch Qualität zu attraktiven Preisen? Eine Studie enthüllt überraschende Unterschiede in Europa. Schweiz oder Bulgarien – die Unterschiede in Europa sind riesig, was die Preise für Hotels und Restaurants betrifft. Besonders im Süden und Osten des Kontinents können wir kräftig sparen, wie eine aktuelle Studie des Statistischen Bundesamtes zur Preisentwicklung 2025 in Europa zeigt. Das Statistische Bundesamt vergleicht die Preisniveaus für Gaststätten- und Hoteldienstleistungen in verschiedenen europäischen Ländern direkt mit Deutschland. Die Berechnung basiert auf den von Eurostat ermittelten Kaufkraftparitäten. Diese Methode macht die Preisunterschiede zwischen den Ländern transparent und vergleichbar, sodass sich genau ablesen lässt, wie viel die gleiche Leistung im Ausland kostet. Die teuersten Urlaubsländer Europas Wer im Urlaub jeden Euro zweimal umdrehen muss, sollte bestimmte Länder meiden. Die Schweiz und skandinavische Länder führen die Liste der teuersten Reiseziele an. Schweiz: Hier sind Hotelaufenthalte und Restaurantbesuche satte 52 Prozent teurer als in Deutschland. Island: Mit 49 Prozent höheren Preisen ebenfalls ein teures Pflaster. Dänemark: Urlauber müssen hier 28 Prozent mehr einplanen. Norwegen: Hier sind es 25 Prozent höhere Kosten. Schweden: Selbst das oft als günstig beworbene Schweden liegt noch acht Prozent über dem deutschen Preisniveau. Die günstigsten Urlaubsländer Europas Gute Nachrichten für Sparfüchse: Europa muss nicht teuer sein! Gerade im Süden und Osten finden wir echte Preishämmer. Drei Länder stechen besonders hervor und bieten Ihnen bis zu 50 Prozent Ersparnis bei Restaurant- und Hoteldienstleistungen im Vergleich zu Deutschland: Albanien: Perfekt für Strandliebhaber mit unberührter Adriaküste. Nordmazedonien: Entdecken Sie kulturelle Schätze zu kleinen Preisen. Bulgarien: Kombinieren Sie Schwarzmeerstrände mit beeindruckenden Berglandschaften. Südeuropa überraschend günstig Auch beliebte Urlaubsziele in Südeuropa bieten attraktive Preisvorteile: Montenegro: 42 Prozent günstigere Kosten für Ihren Urlaub. Portugal: Sparen Sie 35 Prozent. Türkei: Immer noch 31 Prozent unter deutschem Preisniveau. Malta: 30 Prozent günstiger. Spanien, Griechenland, Zypern und Kroatien: Hier liegen die Ersparnisse zwischen 14 und 25 Prozent. Italien: Auch wenn es oft als teuer gilt, liegt Italien immer noch sechs Prozent unter deutschen Preisen. Achtung: In Italien führen beliebte Reiseziele wie Südtirol (am Pragser Wildsee) und Venedig zunehmend Eintrittsgebühren ein, um den Touristenansturm zu regulieren. Deutschlands direkte Nachbarn Und wer nicht weit reisen möchte? Auch einige unserer Nachbarländer bieten attraktive Preise für den Urlaub: Tschechien: Hier liegt das Preisniveau für Restaurant- und Hoteldienstleistungen 33 Prozent unter dem deutschen Niveau. Polen: Immerhin 15 Prozent weniger zahlen Sie hier. Frankreich: Bietet einen kleinen Preisvorteil von drei Prozent. Österreich: Laut Statistischem Bundesamt zahlen Sie hier exakt so viel wie in Deutschland. Fazit: Der nächste günstige Urlaub in Europa ist greifbar nah! Nutzen wir die Studienergebnisse, um unser Budget optimal zu nutzen und unvergessliche Erlebnisse zu genießen. Egal ob Strandurlaub, Kulturreise oder Städtetrip – die Möglichkeiten, in Europa zu sparen, sind vielfältig. https://vorunruhestand.de/2025/06/urlaub-in-europa-guenstig-oder-teuer/

Freitag, 6. Juni 2025

Der Realzins ist wieder negativ

Der Realzins ist wieder negativ
Die Deutschen sparen sich arm – die Inflation frisst ihre Zinserträge komplett auf. Die Realzinsen sind mittlerweile wieder negativ. Das Vermögen vieler Altersvorsorger schrumpft. Die Inflation ist zwar in den vergangenen Monaten gesunken, aber der Leitzins noch viel mehr. Das heißt, die Realzinsen sind wieder negativ. Das bedeutet für Sparer, dass sie enteignet werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat es mit ihrer Zinspolitik wieder einmal geschafft, deutsche Sparer zu enteignen, indem sie im Juni 2025 den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent senkte. Für Sparer heißt das, unterm Strich steht somit ein Minus. Wer’s nicht glaubt, muss nur Zinsen und Inflation vergleichen. Die Rechnung Ausgangslage - EZB-Einlagensatz (Nominalzins): Seit dem 6. Juni 2025 liegt der Einlagensatz bei 2,00 %. - Inflationsrate Deutschland (Mai 2025): Laut Statistischem Bundesamt beträgt die Inflationsrate 2,1 % Berechnung des Realzinses Der Realzins ergibt sich aus: Realzins = Nominalzins − Inflationsrate Realzins = 2,00 % − 2,10 % = −0,10 % Realzins Das bedeutet, dass die reale Kaufkraft von Geldanlagen trotz Zinsen leicht sinkt, da die Inflation die Zinserträge übersteigt. https://vorunruhestand.de/2025/06/der-realzins-ist-wieder-negativ/

Wir gehen immer später in Rente

Wir gehen immer später in Rente
Wir gehen immer später in Rente. Trotz „Rente mit 63“ können es sich viele nicht leisten, schon in dem Alter in Rente zu gehen – und bleiben länger. Schon heute dürfen 1957 Geborene regulär erst mit 65 Jahren plus elf Monaten in Rente; der Jahrgang 1958 kann erst mit 66 Jahren in Rente gehen – und Jahrgang 1964 sogar erst mit 67. Die meisten verabschieden sich jedoch früher aus dem Berufsleben – teilweise, weil sie nicht mehr können und ausgelaugt sind. Insgesamt arbeiten wir aber länger als frühere Rentnergenerationen (Zahlen liegen nur für die Geburtsjahrgänge 1941 bis 1955 vor). Durchschnittliches Renteneintrittsalter Tatsächliches durchschnittliches Renteneintrittsalter gestiegen   Das heißt, das tatsächliche durchschnittliche Renteneintrittsalter und die Regelaltersgrenze klaffen auseinander. Die meisten gehen mit Abschlägen in Rente, denn bis 66 wollen oder können die wenigsten arbeiten. Die Regelaltersgrenze Die Regelaltersgrenze, zu der jemand regulär in Rente gehen kann (ohne 45 Beitragsjahre), verschiebt sich kontinuierlich nach oben. Der Jahrgang 1957 durfte 2023 mit 65 Jahren und elf Monaten regulär in Rente gehen, der Jahrgang 1958 muss 2024 bis zum vollendeten 66. Lebensjahr warten, Jahrgang 1967 arbeitet bis 67 Jahre und kann erst dann in Rente. Früher in Rente die Regel Wie Statista feststellt, nimmt der Abstand sogar zu, weil viele Beschäftigte ab einem gewissen Alter einfach nicht mehr können, während die Regelaltersgrenze immer weiter nach oben klettert. Der Jahrgang 1964 kann schließlich erst regulär mit 67 Jahren in Rente gehen. Die Daten stammen vom Bund-Länder Demografie Portal. So bezogen Männer 2020 mit durchschnittlich 64,1 Jahren erstmals eine Altersrente, Frauen mit 64,2 Jahren. Allerdings erhöhte sich gleichzeitig die Regelaltersgrenze auf 65,8 Jahre. Um Druck aus dem Rentensystem zu nehmen und dieses auf den bevorstehenden Renteneintritt der Babyboomer-Generation vorzubereiten, wäre ein stärkerer Anstieg des tatsächlichen Renteneintrittsalters wünschenswert. Renteneintrittsalter und Regelaltersgrenze klaffen auseinander Später in Rente wegen Rentenreform Ursache dafür ist die Rentenform des Jahres 1972, im Zuge derer die Vorruhestands- und Frühverrentungsmöglichkeiten deutlich ausgeweitet wurden. In der Folge sank das durchschnittliche Zugangsalter deutlich an. Einen Tiefpunkt erreicht es 1982 mit 62,3 Jahren für Männer und 61,5 Jahren für Frauen. Danach erhöhte sich das Zugangsalter aufgrund von politischen Maßnahmen wieder, wozu hauptsächlich die Einführung von finanziellen Abschlägen bei Frühverrentungen ab 1997 beigetragen haben. Erhöhung des Rentenalters gefordert Die Forderungen nach einer Erhöhung des Renteneintrittsalters werden lauter. Die Bundesregierung will in der Frage Zeit gewinnen und erneut eine Rentenkommission einsetzen, wie es sie ähnlich bereits in den Jahren 2018 bis 2020 gab, so das Portal "Ihre Vorsorge". Was die Rentenkommission produzierte, war kaum mehr als heiße Luft. Auch jetzt will sich die schwarzrote Koalition vor dem Thema Renteneintrittsalter drücken. Deutschland altert Trotz Einwanderung und Flüchtlingswelle steigt der Anteil der Menschen an der deutschen Gesamtbevölkerung, die 65 und älter sind – oder anders ausgedrückt, Deutschland altert. Der Deutschen Rentenversicherung zufolge fiel 1950 noch rund jeder elfte Bundesbürger in diese Altersgruppe – 2019 trifft das bereits auf jeden fünften zu. Der demografische Wandel ist in Deutschland in vollem Gang, die Belastungen für das Rentensystem steigt. Diese Entwicklung wird sich in Zukunft weiter verstärken, da demnächst die sogenannte Babyboomer-Generation in Rente gehen wird – und die geburtenstarken Jahrgänge der Zeit von 1955 bis 1965. https://vorunruhestand.de/2025/06/wir-gehen-immer-spaeter-in-rente/

Donnerstag, 5. Juni 2025

Im Schnitt nur 92 Euro Grundrente

Im Schnitt nur 92 Euro Grundrente
Was hat es mit der Grundrente auf sich? Wer profitiert davon? Wie hoch ist der durchschnittliche Zuschlag? Antworten auf viele Fragen. "Grundrentenzuschlag" klingt kompliziert, ist kompliziert. Um die Grundrente zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: - Grundrentenzeiten: Du musst mindestens 33 Jahre an sogenannten Grundrentenzeiten vorweisen können. Dazu zählen Pflichtbeitragszeiten aus Berufstätigkeit, Kindererziehungszeiten, Pflegezeiten sowie Zeiten, in denen du Leistungen bei Krankheit oder Rehabilitation erhalten hast. - Einkommensgrenzen: Dein durchschnittliches Einkommen während des Berufslebens muss zwischen 30 und 80 Prozent des Durchschnittsverdienstes in Deutschland gelegen haben. - Keine Antragstellung notwendig: Die Deutsche Rentenversicherung prüft automatisch, ob die Voraussetzungen erfüllt sind und zahlt den Grundrentenzuschlag aus. Jährliche Prüfung Die Einkommensgrenzen werden jedes Jahr überprüft, um sicherzustellen, dass die Leistung gezielt an diejenigen geht, die sie am meisten benötigen. Hier sind die wesentlichen Punkte: - Einkommensgrenzen: Der volle Grundrentenzuschlag wird bis zu einem monatlichen Einkommen von 1438 Euro beziehen, Ehepaare oder eingetragene Lebenspartnerschaften bis zu 2242 Euro. - Anrechnung des Einkommens: Wenn das Einkommen diese Freibeträge überschreitet, werden 60 Prozent des darüber liegenden Einkommens angerechnet. - Einkommensprüfung: Die Deutsche Rentenversicherung überprüft das Einkommen automatisch. Das Finanzamt meldet der Rentenversicherung im Herbst das Einkommen des vorletzten Jahres. - Freibeträge: Diese Freibeträge werden jährlich angepasst, um den Lebenshaltungskosten gerecht zu werden. Nur 92 Euro pro Monat Und was kommt dabei raus? Wie viel bekommen Grundrentnerinnen und -rentner im Durchschnitt? Wie viele bekommen überhaupt eine Grundrente? Angaben der Deutschen Rentenversicherung zufolge wurde Ende 2023 bundesweit zu rund 1,27 Millionen Renten ein Grundrentenzuschlag in Höhe von durchschnittlich 92 Euro gezahlt. Das entspricht einer Quote an allen Renten von rund 4,9 Prozent. Die Grundrente soll eine Rente garantieren, die die Lebensleistung würdigt und die zehn Prozent über der Grundsicherung im Alter liegt. Das gilt für alle, die mindestens 33 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben. Klingt doch toll – oder? Wer einmal genau nachhakt, dürfte ins Staunen kommen. Bedürftigkeitsprüfung fällt weg Bundesarbeitsminister Hubertus Heil setzte durch, dass es künftig keine Bedürftigkeitsprüfung mehr gibt, stattdessen sollen Rentner mit zu wenigen Rentenpunkten automatisch hochgewertet werden. Entscheidend ist, dass der Geringrentner 33 Beitragsjahre hat, wer nur auf 32 kommt, hat Pech gehabt. Rentnerinnen und Rentner, die mindestens 33 Jahre Grundrentenzeiten erreicht haben, können den Grundrentenzuschlag erhalten. Zwischen 33 und 35 Jahren wird er zunächst in der Höhe gestaffelt ausgezahlt. Erst ab 35 Jahren Grundrentenzeiten wird der Zuschlag in voller Höhe gezahlt. Die Rentenversicherung soll bei jedem prüfen, ob er mindestens auf 0,8 Rentenpunkten kommt, wenn nicht, wird er automatisch hochgestuft auf diese 0,8 Punkte hochgestuft. Ist die Grundrente gerecht? Wer 32 Jahre eingezahlt hat und wegen Erwerbsminderung vorzeitig in Rente gehen muss, steht sich schlechter, als jemand, der nur Teilzeit gearbeitet hat, dafür aber 33 Jahre lang. Ungerecht ist das auch gegenüber denjenigen, die durch eigene Arbeit eine kleine, aber auskömmliche Rente erarbeitet haben, denn sie werden mit anderen gleichgestellt. Gerecht sieht anders aus. Weg mit Bismarcks Regeln Hier werden Fürsorgeprinzip und Äquivalenzprinzip (Leistungsprinzip) miteinander vermengt. Die Höhe der Rente, so sieht es das Äquivalenzprinzip vor, richtet sich nicht mehr nur nach dem eingezahlten Beitrag. Dabei gibt es die Grundsicherung, die Niedrigrentner helfen soll, einigermaßen über die Runden zu kommen. Allerdings müssen sie belegen, dass sie bedürftig sind. Heil will das bedingungslose Grundeinkommen durch die Hintertür einfügen. Umsetzung hat gedauert Vom Inkrafttreten bis zur tatsächlichen Umsetzung hat es gedauert: Das "Gesetz zur Einführung der Grundrente für langjährige Versicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung mit unterdurchschnittlichem Einkommen und für weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Alterseinkommen(Grundrentengesetz)"  wurde schon im Sommer 2020 eingeführt, letztlich umgesetzt wurde es erst im Januar 2023. Die Einführung der sogenannten Grundrente sei bis auf wenige Einzelfälle – zum Beispiel, weil eine Rente ins Ausland gezahlt wird – abgeschlossen, meldet "Ihre Vorsorge". Wer profitiert davon? Bei rund 26 Millionen Renten sei geprüft worden, ob ein Grundrentenzuschlag zu zahlen ist; bislang profitierten rund 1,1 Millionen Rentnerinnen und Rentner von einem Grundrentenzuschlag, so "Ihre Vorsorge". Bei der Berechnung der Grundrente nach mindestens 33 Versicherungsjahren zählen indes nur Zeiten mit gesetzlicher Pflichtversicherung. Freiwillige Rentenbeiträge müssen dabei nicht berücksichtigt werden. Das hat das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel entschieden. Ein 77 Jahre alter Rentner aus Baden-Württemberg hatte geklagt, weil die Deutsche Rentenversicherung seinen Antrag auf Berücksichtigung eines Grundrentenzuschlags abgelehnt hatte. Sie argumentierte, statt der erforderlichen 396 Monate (33 Jahre) lägen nur 230 Monate mit Pflichtbeiträgen vor. Die vom Kläger während seiner selbstständigen Tätigkeit freiwillig entrichteten Beiträge über 312 Monate zählten nicht zu den Grundrentenzeiten. Mit unserem Newsletter auf dem Laufenden bleiben Einfach jetzt kostenlos abonnieren Ist ein Antrag zu stellen? Nein, denn die Deutsche Rentenversicherung prüft automatisch. Sie greift dazu zum 1. Januar eines Jahres auf das bereits im Herbst von den Finanzbehörden gemeldete Einkommen des vorletzten Kalenderjahres zurück. Allerdings kann es passieren, dass die Grundrente gekürzt wird. Viele tausende Rentenempfänger erhalten laut "Münchner Merkur" zum Jahreswechsel neue Rentenbescheide. Der Grund: Die Rentenversicherung muss laut § 97a Sozialgesetzbuch Nummer 6 eine Einkommensprüfung beim Grundrentenzuschlag durchführen. Die neuen Rentenbescheide weisen ab Januar 2025 eine zum Teil deutliche Rentenkürzung aus. Der Grund dafür ist die Anrechnung von Einkommen auf die Grundrente. https://vorunruhestand.de/2025/06/im-schnitt-nur-92-euro-grundrente/

Arbeiten im Alter, weil die Rente nicht reicht

Arbeiten im Alter, weil die Rente nicht reicht
Mit 70 noch arbeiten? Einigen bleibt nichts anderes übrig, weil die Rente nicht reicht. Drei Beispiele illustrieren die Not vieler Rentnerinnen und Rentner. Die Vorstellung vom wohlverdienten Ruhestand, in dem Rentnerinnen und Rentner die Früchte lebenslanger Arbeit genießen, scheint für viele Menschen in Deutschland mehr und weniger ein Traum zu bleiben. Immer häufiger sehen sich Senioren dazu gezwungen, auch im Rentenalter weiterzuarbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die aktuelle ZDF-Reportage "Rente? Reicht nicht!" aus der Reihe "37 Grad" (Sendung vom 3. Juni 2025, um 22:15 Uhr) berichtet genau über dieses Phänomen und gibt intime Einblicke in den Alltag dreier Betroffener. Betroffene berichten Vanessa mit 85 – kämpft gegen die Rentenlücke In Frankfurt beispielsweise kämpft die 85-jährige Vanessa mit beeindruckender Energie gegen die finanzielle Notwendigkeit. Als selbstständige Fußpflegerin versorgt sie ihre meist ältere Kundschaft, die sie seit 50 Jahren in ihrem Viertel kennt. Ihr kleines Einzimmer-Apartment in einer Sozialwohnung dient gleichzeitig als Salon – ein Kinderzimmer ihrer drei allein aufgezogenen Söhne. Obwohl sie 25 Jahre in Vollzeit als Friseurin und bei der Arbeiterwohlfahrt gearbeitet hat, reicht die Rente kaum zum Überleben. "Ich bin sparsam, aber das Geld würde nie langen", gesteht sie. Neben der Fußpflege unterrichtet sie auch Sitztanz im Seniorenheim. Vanessa zeigt, wie wichtig es ist, auch im hohen Alter mobil und aktiv zu bleiben, um über die Runden zu kommen. Finanzielle Unterstützung von ihren Kindern lehnt sie aus Stolz ab – ein Zeichen ihrer unerschütterlichen Eigenständigkeit. Angelika mit 75 – Arbeit im Supermarkt Die 75-jährige Angelika aus Berlin nimmt einen weiten Weg auf sich, um im Supermarkt Regale einzuräumen. Eine körperlich anstrengende Spätschicht für den gesetzlichen Mindestlohn, die sich schmerzhaft in ihren Knien und im Rücken bemerkbar macht. Trotz 28 Berufsjahren reicht ihre Rente nicht aus. Besonders bitter: Angelika war einst mit einem wohlhabenden Mann verheiratet, doch nach der Scheidung und mit einer Tochter, die in den USA lebt, muss sie sich nun allein durchschlagen. Ihre Erholung findet sie in langen Spaziergängen mit ihrem Hund – Momente der Ruhe, die in ihrem arbeitsreichen Alltag kostbar sind. Ebi mit 72 – Deutschlehrer im Alter Ebi, 72 Jahre alt und aus Hamburg, hat einen ungewöhnlichen Weg hinter sich. Als Spross einer wohlhabenden Familie im Iran besuchte er ein Internat in Deutschland und studierte in der Schweiz. Er war ein erfolgreicher selbstständiger Geschäftsmann, hat jedoch nie in die Rentenversicherung eingezahlt. Ein Bandscheibenvorfall beendete jäh seine Karriere, und die finanziellen Rücklagen waren irgendwann aufgebraucht. Heute liebt Ebi seine Arbeit als Deutschlehrer bei den Maltesern, wo er Migrantinnen und Migranten unterrichtet. Seine Motivation geht über das Finanzielle hinaus; er findet Erfüllung in seiner neuen Aufgabe. Optimistisch und stets mit dem Motorrad unterwegs, beweist Ebi, dass auch ein Neuanfang im Rentenalter möglich ist, selbst wenn die finanzielle Situation dazu zwingt. Mit unserem Newsletter auf dem Laufenden bleiben Einfach jetzt kostenlos abonnieren Mehr als nur Arbeit – die Suche nach Sinn Der Autor Gregor Eppinger (48, "Unterm Glanz") hat diese drei beeindruckenden Persönlichkeiten für seine Reportage begleitet. Er zeigt, dass es bei der Arbeit im Alter nicht immer nur ums Geld geht. Viele Senioren finden in ihrer Tätigkeit auch Beschäftigung, soziale Kontakte und sogar eine gewisse Erfüllung. Doch die unterschwellige Angst bleibt: Was, wenn man krank wird und nicht mehr arbeiten kann? Die Sorge, anderen zur Last zu fallen, ist ein ständiger Begleiter. Die Geschichten dieser drei Rentnerinnen und Rentner zeigen die Realität vieler Rentner in Deutschland und fordern uns auf, über die Zukunft unseres Rentensystems nachzudenken.   Bild: Screenshot ZDF   https://vorunruhestand.de/2025/06/arbeiten-im-alter-weil-die-rente-nicht-reicht/

Samstag, 31. Mai 2025

Mehr Geld für alle Mütterrentnerinnen

Mehr Geld für alle Mütterrentnerinnen
Drei Rentenpunkte für alle Mütter – logisch, oder? Mütter mit Kindern, die vor 1992 geboren wurden, sollen nun auch drei Punkte bekommen.
Bislang bekommen Mütter mit vor 1992 geborenen Kindern nur zweieinhalb Punkte. Die Diskussion über die Aufstockung der Mütterrente dauert mittlerweile bereits mehr als acht Jahre.

Bei Mütterrente wird gespart


Bei der Mütterrente wird gespart, für alles andere ist Geld da. Das entrüstet Millionen Frauen, die Kinder haben, die vor 1992 geboren wurden. Bislang erhielten sie in der Mütterrente nur zweieinhalb statt drei Rentenpunkte. Schon das war Murks. Im Koalitionsvertrag wurde jedoch festgelegt, dass Mütter mit drei Kindern, die vor 1992 geboren wurden, auch drei Rentenpunkte bekommen.

Sofortpaket angekündigt


Die neue schwarz-rote Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz hat ein umfangreiches Sofortpaket präsentiert, das sowohl Entlastungen als auch Reformen umfasst, wie der "Müncher Merkur" berichtet. Im Mittelpunkt steht dabei das Thema Altersvorsorge. Neben der Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent des Durchschnittseinkommens bis 2031 liege der Fokus, insbesondere auf der Mütterrente.

Anerkennung der Mütter


Ziel sei, so der "Münchner Merkur" eine „einheitliche Anerkennung und Wertschätzung aller Mütter“. Im Detail bedeutet das: Anstelle der bisherigen 2,5 Rentenpunkte für vor 1992 geborene Kinder, sollen künftig alle Mütter drei Entgeltpunkte je Kind erhalten. Damit soll die bisherige Ungleichbehandlung abgeschafft werden.


Die Deutsche Rentenversicherung beziffert die zusätzlichen jährlichen Kosten dieser Maßnahme laut "Münchner Merkur" auf etwa 4,45 Milliarden Euro. Diese sollen vollständig aus Steuermitteln gedeckt werden, um die Beitragszahler nicht zusätzlich zu belasten. Präsidentin Gundula Roßbach erklärte gegenüber der Rheinischen Post, eine Finanzierung über Beiträge sei sozial nicht gerecht.


Versicherungsfremde Leistungen
Leider ist das nicht selbstverständlich, denn die Bundesregierung gleicht nicht alle versicherungsfremden Leistungen voll aus. Das heißt, die Beitragszahler in der Rentenversicherung zahlen für Aufgaben, die der Staat und damit alle Steuerzahler tragen sollten. https://vorunruhestand.de/2025/05/mehr-geld-fuer-alle-muetterrentnerinnen/

Dienstag, 27. Mai 2025

Versorgungswerke in der Bredouille

Versorgungswerke in der Bredouille
Ärzte, Zahnärzte, Apotheker – sie sorgen in Versorgungswerken fürs Alter vor. In jüngster Zeit häufen sich die Horrormeldungen. Rentner müssen das Schlimmste befürchten.
Berlin, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen – in den vergangenen Jahren sind tatsächlich einige Versorgungswerke in Deutschland in finanzielle Schwierigkeiten geraten oder haben mit Herausforderungen zu kämpfen, die sich auf die Leistungen für ihre Mitglieder auswirken können. Die Rentnerinnen und Rentner müssen um ihre Renten bangen. Von einer Erhöhung ihrer Renten kann kaum noch die Rede sein, sie müssen eher froh sein, dass ihre Renten nicht gekürzt werden.

Gründe für die Finanzprobleme:


Niedrigzinsphase und schwieriges Kapitalmarktumfeld: Viele Versorgungswerke hatten Schwierigkeiten, in Zeiten niedriger Zinsen ausreichende Renditen zu erzielen, um die versprochenen Rentenleistungen zu finanzieren. Dies führte dazu, dass sie in riskantere Anlageformen investierten.
Fehlinvestitionen: Einige Werke haben sich mit risikoreicheren Anlagen verspekuliert, insbesondere in Immobilien oder Mezzanine-Finanzierungen, was zu erheblichen Verlusten führte.
Demografischer Wandel: Eine steigende Lebenserwartung der Mitglieder und eine geringere Zahl an Beitragszahlern pro Rentenempfänger können ebenfalls Druck auf die Finanzierung ausüben.

Versorgungswerke mit finanziellen Schwierigkeiten


Wie „Handelsblatt“, „Welt“ und „Münchner Merkur“ und die Ruch Finanzberatungen berichten, haben folgende Versorgungswerke finanzielle Probleme:
- Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin (VZB)
- Probleme: Hohe Verluste durch Fehlinvestitionen, beispielsweise in die insolvente Element Insurance AG und ein Büroprojekt in Frankfurt.
- Folgen: Abschreibungen in zweistelliger Millionenhöhe.
- Zahnärzte- und Apothekerversorgung Schleswig-Holstein
- Probleme: Verluste durch riskante Immobilienprojekte und Unternehmensbeteiligungen.
- Folgen: Keine akute Gefährdung, aber mögliche Auswirkungen auf Rentenhöhen.
- Altersversorgungswerk der Zahnärztekammer Niedersachsen
- Probleme: Ähnliche Ursachen wie bei den anderen genannten Werken – riskante Kapitalanlagen.
- Folgen: Abschreibungen und mögliche Leistungskürzungen.
- Versorgungswerk der Landesärztekammer Hessen
- Probleme: Verluste in dreistelliger Millionenhöhe durch verbrannte Immobilienfinanzierungen.
- Folgen: Zweites negatives Jahresergebnis in über 50 Jahren, weitere Abschreibungen erwartet.
So ist es beispielsweise das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin (VZB) in den Fokus geraten, da es durch die Insolvenz der Element Insurance AG erhebliche finanzielle Verluste erlitten hat. Tausende Zahnärzte bangen dort um ihre Altersvorsorge.
Was das Versorgungswerk der Apothekerkammer Schleswig-Holstein betrifft, so hat dieses durch risikoreiche Mezzanine-Finanzierungen (Mischung aus Eigenkapital- und Fremdkapital) Verluste erlitten haben, die sich auf hohe Millionenbeträge belaufen.

Und das Versorgungswerk der Landesärztekammer Hessen (LÄKH) gehört zu den Versorgungswerken, die in den letzten Jahren in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind und erhebliche Verluste zu verzeichnen hatten. Es musste 2023 Abschreibungen in Höhe von bis zu 300 Millionen Euro verbuchen – entstanden sind diese Verluste größtenteils durch spekulative Immobiliengeschäfte ohne ausreichende Sicherheiten. Obwohl ein Teil der Verluste durch andere Kapitalerträge und Rücklagen ausgeglichen werden konnte, blieb ein Jahresfehlbetrag. Die Auswirkungen dieser Fehlspekulationen betreffen fast 37.000 Mitglieder des Versorgungswerks.



Statistik Versorgungswerke
Insgesamt gibt es 91 Versorgungswerke    Quelle: ABV
Mit unserem Newsletter auf dem Laufenden bleiben
Einfach jetzt kostenlos abonnieren
Auswirkungen
Wie wirkt sich das auf die Versicherten aus? Viele Versorgungswerke reagieren auf die schwierige Lage mit Maßnahmen wie der Anhebung von Pflichtbeiträgen, der Senkung des Rechnungszinses (was zu niedrigeren Renten führt) oder dem Ausbleiben von Rentenerhöhungen. https://vorunruhestand.de/2025/05/versorgungswerke-in-der-bredouille/

Freitag, 23. Mai 2025

Letzte Chance für Rentenreform

Letzte Chance für Rentenreform
Es braucht jetzt eine radikale und ehrliche Reform des Rentensystems, denn schon in den kommenden Jahren geht eine Million in Rente. Ohne Reform kollabiert das System.
1958 sind rund 1,175 Millionen Kinder geboren worden – und es folgten zwölf weitere Millionen-Jahrgänge. 1964 waren es sogar 1.357.304. Der Jahrgang 1958 hat das Rentenalter längst erreicht – der große Berg kommt in den kommenden Jahren. Das reguläre Renteneintrittsalter für den Jahrgang 1964 ist zwar das Jahr 2031, aber viele werden vorher schon in Rente gehen.

Wann kollabiert das Rentensystem?


Der Freiburger Finanzwissenschaftler und Rentenexperte Bernd Raffelhüschen fordert jetzt in einem Podcast von „ThePioneer“ eindringlich eine radikale und ehrliche Reform des Rentensystems. „In den nächsten Jahren werden eine Million Menschen in Rente gehen; das ist der massivste Zuschlag bei der Rente überhaupt“, so Raffelhüschen. Das heißt, „entweder wir machen jetzt etwas oder wir brauchen nichts mehr zu tun“ – weil das Rentensystem kollabiert.
Jahrgangsgröße pro Geburtsjahr
Zwischen 1957 und 1968 wurden insgesamt 15,3 Millionen Mädchen und Jungen geboren. Der größte Jahrgang war 1964 mit 1,36 Millionen Kindern. Rund 12,0 Millionen Babyboomer kamen im früheren Bundesgebiet zur Welt, etwa 3,4 Millionen in der ehemaligen DDR. Quelle: Statistisches Bundesamt

Beamte in Rente einbeziehen?


Den Vorschlag von Bundessozialministerin Bärbel Bas, Beamte in das Rentensystem einzubeziehen, sieht er kritisch und bezeichnet den Vorschlag als „groben Unfug“. Denn, 90 Prozent der Beamten seien Landes- und Kommunalbeamte, über die Frau Bas gar nicht verfügen könne. „Wenn man die Rentenversicherung wirklich sofort in die Pleite stürzen will, dann nimmt man die Beamtenpensionen noch dazu“, so sein Resümee. Er schlägt vor:
Hört endlich damit auf zu verbeamten.
Die „Neue Zürcher Zeitung“ hatte schon im August 2023 vor einem Kollaps gewarnt,  „denn das gesetzliche Altersvorsorgesystem hat ein milliardenschweres Finanzproblem“. Und mit jedem Tag, an dem sich das politische Schweigen fortsetzt, werde das Problem ein kleines bisschen grösser. Leider hat sich seit dem wenig getan – vergeudete Zeit. Die Politiker, allen voran Ex-Kanzler Olaf Scholz und Ex-Kanzlerin Angela Merkel, haben „die Bürger in falscher Sicherheit gewiegt – es droht ein böses Erwachen“.
Ohne Reform finanzielles Fiasko
Auch die Chefökonomin Dorothea Siems von der „Welt“ erinnert daran, dass Deutschland weit mehr Schulden hat, als das Land offiziell ausweist. Sie schreibt von 17 Billionen Euro – in Zahlen 17.000.000.000.000. Der deutsche Staat weise nur ein Siebtel seiner Schulden aus; die in den drei großen Sozialkassen versteckten Verbindlichkeiten seien weitaus höher. „Ohne Reformen bei Krankenkassenbeiträgen, Rente und Pflege droht künftigen Generationen ein finanzielles Fiasko“, warnt Siems.  Die „implizierte Staatsschuld“ mache 381,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, zitiert sie Raffelhüschen. Ohne Reformen drohe der jüngeren Generation nach Raffelhüschens Berechnungen ein Anstieg der Krankenkassenbeiträge auf 28 Prozent, bei der Rente von 18,6 auf 25 Prozent und bei der Pflege auf rund sieben Prozent. Denn alle drei Sozialversicherungen kämen infolge des demografischen Wandels immer mehr in die Schieflage.
Wie richtig sie damit liegen, zeigen die jüngsten Zahlen der Pflegekassen, die kurz vor der Pleite sind, wenn ihnen der Staat finanziell nicht unter die Arme greift. https://vorunruhestand.de/2025/05/letzte-chance-fuer-rentenreform/

Donnerstag, 22. Mai 2025

Europarente ist gescheitert

Europarente ist gescheitert
Altersvorsorge ist national, nicht europäisch. Die Vorstellungen liegen in Europa zu weit auseinander. Die sogenannte Europarente ist ein Flop.
Schon allein mit dem Akronym, sprich der Abkürzung „PEPP“ kann niemand etwas anfangen. Dabei steht PEPP für Pan-European Personal Pension Product. Die Idee dahinter: Die Europäische Union (EU) wollte eine Europarente initiieren, die von allen EU-Bürgern genutzt werden kann, um für das Alter vorzusorgen. Eingeführt wurde „Pepp“ im März 2022.

Europarente gescheitert


Daraus ist nichts geworden, wie der Europäische Rechnungshof jetzt konstatiert:
- Der EU-Markt für Zusatzrenten hat fast 50 Millionen Kunden, die sich jedoch auf einige wenige Länder verteilen.
- Kosten und Renditen von Rentenversicherungen werden nicht ausreichend transparent gemacht.
- Europaweite Rentenprodukte sind nach wie vor keine praktikable Option der Altersvorsorge.
„Bislang ist es der EU nicht gelungen, den Ausbau der zusätzlichen Altersvorsorge, die die gesetzliche Rente ergänzen soll, sodass EU-Bürger im Alter ein angemessenes Einkommen haben, wirksam voranzutreiben“, so das Resümee des Europäischen Rechnungshofs. Die Europarente, so die Idee, biete Arbeitnehmern, die Geld für ihren Ruhestand zurücklegen möchten, ein alternatives Rentenprodukt, in das im Falle eines Umzugs in ein anderes EU-Land weiterhin eingezahlt werden könne. Aufgrund mangelnder steuerlicher Anreize und der vorgeschriebenen Obergrenze von ein Prozent für Kosten und Gebühren sei ein solches Produkt jedoch nicht sonderlich attraktiv. Deswegen hatten die Versicherungen und Finanzinstitute auch kein Interesse daran. Bislang sei nur ein einziges Rentenprodukt dieser Art auf dem Markt, mit weniger als 5 000 Sparern und Vermögenswerten von unter zwölf Millionen Euro, das somit kaum in Anspruch genommen werde. Die Europarente ist schlicht gefloppt.

Aus für EU-weite Altersvorsorge


Der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) sei es nicht gelungen, die Rolle der betrieblichen Altersversorgung in den EU-Ländern zu stärken oder der sogenannten Europarente (PEPP) zum Durchbruch zu verhelfen.
Dem Bericht zufolge sind die Rentensysteme für den Sozialversicherungsschutz und die Stärkung der Kapitalmärkte der EU von großer Bedeutung. Zwar seien die EU-Länder für die Renten zuständig, jedoch sei die EU in diesem Zusammenhang befugt, grenzüberschreitende Mobilität, Verbraucherschutz und Binnenmarkt zu regeln. Da die staatlichen Rentensysteme in vielen EU-Ländern Schwierigkeiten hätten, eine angemessene Rentenhöhe zu gewährleisten, habe die EU grundsätzliche Regeln für betriebliche Rentenfonds festgelegt und die Grundlagen für eine EU-weite private Altersvorsorge geschaffen.
Europäische betriebliche Altersvorsorge
Betriebliche Altersvorsorge ist besonders in den Niederlanden und in Deutschland etabliert Quelle: EIOPa
 
Fehlanzeige bei EU-weiter Altersvorsorge
Trotz mehrerer Initiativen der EU-Kommission spielen den EU-Prüfern zufolge derzeit weder grenzüberschreitende betriebliche noch europaweite Rentenprodukte eine ernstzunehmende Rolle auf dem EU-Markt für Zusatzrenten.
Die Europäer ticken einfach unterschiedlich, das will die EU einfach nicht wahrhaben. Österreicher beispielsweise sind an betrieblicher Altersvorsorge kaum interessiert, weil ihr Pensionssystem alle Beschäftigten einschließt und sogar 14 Zahlungen pro Jahr bietet sowie ein deutlich höheres Pensionsniveau als das Rentenniveau in Deutschland. Allein schon deswegen sind deutsche Arbeitnehmer in der gesetzlichen Rentenversicherung genötigt, sich um betriebliche sowie private Altersvorsorge zu kümmern. In den Niederlanden wiederum spielt die betriebliche Altersvorsorge eine große Rolle – in den Niederlanden beispielsweise übersteigen die von Betriebsrentenfonds und sonstigen beruflichen Rentenversicherungen verwalteten Vermögenswerte sogar das nationale Bruttoinlandsprodukt. In Deutschland haben rund 40 Prozent der Arbeitnehmer weder eine betriebliche noch eine private Altersvorsorge. Deutsche Beamte wiederum brauchen keine betriebliche Altersvorsorge, da ihre Pension so attraktiv ist, dass eine betriebliche Altersvorsorge überflüssig ist.
Mit unserem Newsletter auf dem Laufenden bleiben
Einfach jetzt kostenlos abonnieren
Nur ein PEPP-Anbieter
Derzeit gibt es nur einen Anbieter des europaweiten Rentenprodukts PEPP: Finax, ein slowakisches Unternehmen. Finax bietet das PEPP in verschiedenen Ländern an, darunter die Slowakei, Tschechien, Kroatien und Polen. Entsprechend spricht Finax neben Englisch nur diese Sprachen. Obwohl die Verordnung für das PEPP bereits seit März 2022 in Kraft ist und es das Ziel war, einen breiten Markt für dieses Produkt zu schaffen, hat sich bisher nur Finax als Anbieter registriert. Dies liegt unter anderem an der steuerlichen Komplexität und den strikten Kostenvorgaben für das Basis-PEPP. https://vorunruhestand.de/2025/05/europarente-ist-gescheitert/

Erhöht sich Pflegebeitrag bereits 2026?

Erhöht sich Pflegebeitrag bereits 2026?
Nach der Erhöhung ist vor der Erhöhung – schon Anfang 2026 droht die nächste Erhöhung des Beitrags zur Pflegeversicherung, denn das Defizit der Pflegekasse wächst.
Schon in diesem Jahr fällt die Rentenerhöhung im Juli niedriger aus, weil die Erhöhung des Pflegebeitrags zum Jahresanfang 2025 jetzt rückwirkend bei den Rentnerinnen und Rentner für die zurückliegenden sechs Monate eingezogen wird. Die Erhöhung von Januar bis Juni wurde ihnen gestundet, um dann in einem Betrag mit der Juli-Rente abgezogen zu werden. Das bedeutet, wie es der „Münchner Merkur“ erklärt, „dass bei der Rentenerhöhung gleichzeitig 1,2 Prozent (6 x 0,2 Prozent) einbehalten werden, um die rückwirkenden Pflegebeiträge zu entrichten“. Das heißt, künftig zahlen Rentnerinnen und Rentner:
- mit Kindern 3,6 Prozent
- Kinderlose 4,2 Prozent

Sozialkassen am Limit


Allein dieses Vorgehen belegt, dass es hörbar knirscht in der Sozialkasse, denn die Ausgaben laufen aus dem Ruder. Das betrifft vor allem die Pflegeversicherung. Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach erhöhte deswegen den Beitrag zur Pflegeversicherung um 0,2 Prozentpunkte ab Januar 2025 und warnte gleichzeitig, wenn es keine Erhöhung gebe, drohe die Zahlungsunfähigkeit einiger Pflegekassen.
Die Erhöhung von 0,2 Prozentpunkte war offensichtlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn die Pflegekassen sind schon wieder im Minus. Denn trotz Erhöhung droht schon das nächste Defizit, wie die Kranken- und Pflegekasse DAK-Gesundheit prognostiziert. Dem DAK-Pflegebericht zufolge steuert die Pflegeversicherung 2025 auf ein Defizit von 1,65 Milliarden Euro zu.

Pflegeversicherung vor Milliarden-Defizit


Und 2026 könnte es noch schlimmer kommen, denn nach Berechnung der DAK könnten dann die Ausgaben die Einnahmen um 3,5 Milliarden Euro übersteigen. Wenn der Bund kein Geld zuschießt, müssen laut DAK die Beiträge spätestens zum Jahreswechsel 2026 erneut um mindestens 0,3 Beitragssatzpunkte erhöht werden, so DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Das heißt, ab 2026 zahlen Rentnerinnen und Rentner:
- Mit Kindern 3,9 Prozent
- Kinderlose 4,5 Prozent
Dabei war die Pflegeversicherung bereits 2024 mit 1,54 Milliarden Euro ins Minus gerutscht.
Und das dürfte noch längst nicht das Ende der Fahnenstange sein: Der DAK-Pflegereport geht davon aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen von heute etwa 5,6 Millionen Menschen auf 6,8 bis 7,6 Millionen im Jahr 2055 wächst – und damit natürlich die Leistungen aus der staatlichen Pflegeversicherung.
Mit unserem Newsletter auf dem Laufenden bleiben
Einfach jetzt kostenlos abonnieren
Gesundheitsministerin muss jetzt handeln
Es dürfte klar sein, dass die neue Gesundheitsministerin Nina Warken jetzt etwas unternehmen muss, um diese Schieflage zu vermeiden. Sie will, wie sie in ihrer ersten Rede betont, „eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe noch in diesem Jahr einen Vorschlag für eine große Pflegereform erarbeiten“ lassen. Wie schon in früheren Jahren wird wieder eine Kommission eingesetzt, die tagt und tagt und tagt – nur dieses Mal wird es nicht funktionieren, das Problem auszusitzen, dafür ist die finanzielle Situation zu brisant.
Bild:  Copyright: Gettyimages 2148127022 1DAK-Gesundheit https://vorunruhestand.de/2025/05/erhoeht-sich-pflegebeitrag-bereits-2026/

Samstag, 26. April 2025

Staatsquote mittlerweile bei fast 50 Prozent

Staatsquote mittlerweile bei fast 50 Prozent
Annähernd die Hälfte der Wirtschaftsleistung Deutschlands kassiert der Staat. Die Staatsquote liegt bei knapp unter 50 Prozent. Dabei bleibt den Bürgern immer weniger – und es könnte sogar noch weniger werden.
Rente, Pflege- und Bürgergeld, Abgaben, Steuern – der Anteil der Staatsausgaben im Verhältnis zur Wirtschaftskraft Deutschlands ist 2024 deutlich 📈gestiegen. 2024 ist die Staatsquote noch einmal gestiegen, und zwar im Vergleich zu 2023 um 1,1 Prozentpunkte auf 49,5 Prozent. Das sind 2,2 Prozentpunkte über dem langjährigen Durchschnitt der Jahre seit 1991, so das Statistische Bundesamt. Der Staat schneidet sich ein immer größeres 🍰 Stück vom 🎂 Kuchen heraus.

Bürgern bleibt immer weniger


Die Staatsquote gibt das Verhältnis der Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) an. Sie zeigt, wie viel der 🇩🇪 Staat im Verhältnis zur Gesamtproduktion in einem Land ausgibt.
Der Staat ist wie ein 🐛 Raupe-Nimmersatt – er treibt die Staatsquote immer weiter nach oben und lässt den Bürger immer 📉 weniger von ihrem verdienten 💶 Geld. Was waren das noch für Zeiten, als sich der Staat mit 43,5 Prozent begnügte – das liegt allerdings schon 18 Jahre zurück: 2007 betrug die Staatsquote noch 43,5 Prozent.

Schulden von heute, Steuern von morgen


Ökonomen sehen die Entwicklung laut „Welt“ kritisch 🤔 und rechnen schon im laufenden Jahr mit einem Überschreiten der 50-Punkte-Marke. Denn, „die Staatsausgaben von heute sind die 🦅 Steuern von morgen“, so Stefan Kooths vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Schlecht für die Wirtschaft. Gerade Junge werden 🚶 abwandern in andere Länder mit geringerer Staatsquote, für das Kapital gilt ähnliches.
Leider ist keine Aussicht auf Besserung: 2026 dürfte die Staatsquote weiter steigen. „Damit wird mehr als jeder zweite 💶 Euro, der in Deutschland erwirtschaftet wird, einmal durch die öffentlichen Kassen geschleust – Tendenz eher noch steigend“, so Kooths.

Staatsquote in Finnland noch höher


Deutschland ist mit dieser Entwicklung nicht allein: In anderen Mitgliedstaaten der 🇪🇺 Europäischen Union (EU) liegt die Staatsquote ähnlich hoch, der EU-Durchschnitt betrug 2024 49,2 Prozent. 🇫🇮 Finnland ist laut Eurostat mit 57,6 Prozent sogar Spitzenreiter, gefolgt von 🇫🇷 Frankreich (57,1 Prozent) und 🇦🇹Österreich (56,3 Prozent). Am unteren Ende der Scala steht 🇮🇪 Irland mit 23,5 Prozent Staatsquote. Ähnlich niedrig liegt die Staatsquote mit 38,3 Prozent in 🇲🇹Malta und mit 39,5 Prozent in 🇱🇹 Litauen.
Staatsquoten in der EU

Was sagt die Staatsquote aus?


Die Staatsquote ist wichtig, um einschätzen zu können, wie die Verteilung der staatlichen Wirtschaftstätigkeit im Verhältnis zur gesamten Wirtschaftsleistung eines Landes aussieht. Wie sehr mischt sich der Staat in die Wirtschaft ein, wie sehr beeinflusst er die Wirtschaft. Die Staatsquote wird berechnet, indem die gesamten Staatsausgaben durch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) geteilt und mit 100 multipliziert werden. Die Staatsquote zeigt an, welche Rolle der Staat spielt im Vergleich zur gesamten Wirtschaftsleistung. Eine höhere Staatsquote kann beispielsweise auf einen stärkeren Fokus auf soziale Sicherungssysteme und öffentliche Dienstleistungen hindeuten, da der Staat einen größeren Anteil der Wirtschaftsleistung für diese Zwecke umverteilt. Das bedeutet für die Bürger auch, dass sie mehr Steuern und Abgaben zahlen. Die Staatsquote kann somit die Steuerbelastung, die Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum eines Landes beeinflussen. Je höher Staatsquote, desto weniger bleibt Bürgern und Wirtschaft. https://vorunruhestand.de/2025/04/staatsquote-mittlerweile-bei-fast-50-prozent/

Samstag, 19. April 2025

E-Patientenakte kommt ab Ende April

E-Patientenakte kommt ab Ende April
Am 29. April 2025 soll die elektronische Patientenakte (ePA) bundesweit eingeführt werden, allerdings vorerst nur für die gesetzlich Krankenversicherten. Jeder kann selbst bestimmen, ob er mitmacht.
Was die Israelis schon seit Jahrzehnten haben, bekommen jetzt auch die Deutschen: die elektronische Patientenakte (ePA). Bereits seit Mitte der 90er-Jahre laufen dem "Ärzteblatt" zufolge in Israel erste Projekte zum Austausch digitaler Gesundheitsdaten; heute nutzen quasi alle Israelis eine funktionierende, elektronische Patientenakte (Eletronic Medical Record, EMR), wie "Forbes" schreibt. Das Gesundheitswesen in Israel läuft fast komplett papierlos ab – zum Nutzen von Patienten und Ärzten.

Am 29. April 2025 soll es nun endlich losgehen mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten. Dieser Rollout erfolgt im sogenannten Opt-out-Verfahren, was bedeutet, dass jeder Versicherte automatisch eine ePA erhält, es sei denn, er widerspricht aktiv.


Die ePA soll als zentrale digitale Speicherstelle für medizinische Daten dienen und den Austausch zwischen Ärzten, Krankenhäusern und anderen Gesundheitsdienstleistern erleichtern. Die Patienten müssen nicht länger ihre Anamnese, sprich, die Vorgeschichte ihrer Krankheit, auswendig lernen. Bei Unfällen ist die Anamnese jederzeit greifbar, so die Patienten denn nicht widersprochen haben. Das spart Zeit. Ziel der ePA ist es, die Qualität der Versorgung zu verbessern, Doppeluntersuchungen zu vermeiden und auch den Patienten einen besseren Überblick über ihre Gesundheitsdaten zu ermöglichen.


Was bringt die ePA?


Wichtige Aspekte der Einführung:
Automatisierte Anlage:
Gesetzlich Versicherte müssen nicht aktiv werden, um eine ePA zu erhalten. Ihre Krankenkassen haben oder werden diese automatisch anlegen, sofern kein Widerspruch erfolgt.
Freiwillige Nutzung in der Startphase:
Obwohl die ePA ab dem 29. April verfügbar ist, wird die Nutzung durch Arztpraxen und Kliniken zunächst freiwillig sein. Eine Pflicht zur Nutzung für Leistungserbringer ist ab Oktober 2025 vorgesehen.
Leere Akten zu Beginn:
Zum Start der ePA werden die Akten zunächst leer sein. Neue Befunde und Verordnungen werden ab diesem Zeitpunkt digital gespeichert. Ältere Dokumente können Patienten selbstständig oder über ihre Krankenkasse hochladen lassen.
Datenhoheit beim Patienten:
Versicherte haben die volle Kontrolle über ihre ePA. Über eine App ihrer Krankenkasse können sie einsehen, welche Daten gespeichert sind und welche Leistungserbringer Zugriff auf bestimmte Informationen haben sollen. Sie können auch Berechtigungen jederzeit anpassen oder einen Widerspruch gegen die ePA einlegen, auch nachträglich. Im Falle eines Widerspruchs müssen die Kassen die ePA inklusive aller Daten löschen.
Sicherheitsmaßnahmen:
Nach anfänglichen Sicherheitsbedenken hat das Bundesgesundheitsministerium betont, dass umfassende Sicherheitsmaßnahmen in Abstimmung mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) umgesetzt wurden, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
Informationskampagne:
Die Gematik, die nationale Agentur für digitale Medizin, stellt umfangreiche Informations- und Schulungsmaterialien für Patienten und Leistungserbringer bereit, darunter Flyer, Schulungsvideos und Materialien für Wartezimmer.
Erwartungen und Herausforderungen

Die Einführung der ePA wird als wichtiger Meilenstein in der Digitalisierung des Gesundheitswesens betrachtet. Sie birgt das Potenzial für eine effizientere und patientenzentriertere Versorgung.


Gleichzeitig gibt es Herausforderungen. Es ist entscheidend, dass alle Akteure im Gesundheitswesen die notwendigen technischen Voraussetzungen schaffen und sich mit der neuen Technologie vertraut machen. Auch die Sensibilisierung der Patienten für die Vorteile und die Handhabung der ePA ist von großer Bedeutung.


Was enthält die ePA?


In der ePA sollen beispielsweise ärztliche Befunde, Röntgenbilder und Medikamentenlisten gespeichert werden, womit sich Mehrfachdiagnose und unnötige Wege ersparen ließen. Ärzte könnten viel einfacher Daten untereinander austauschen, was Zeit und Geld sparen würde. „Deutschlands Gesundheitswesen hängt in der Digitalisierung um Jahrzehnte zurück; das können wir nicht länger verantworten“, so Lauterbach. In den kommenden Wochen will entsprechende Gesetze auf den Weg bringen.
Freiwillig scheint in Deutschland wenig zu laufen: Die elektronische Patientenakte war schon 2021 eingeführt worden. Dumm nur, dass sie fast niemand nutzt. Was wunder, wer bei seiner Krankenversicherung einmal nach "elektronischer Patientenakte" sucht, wird schnell feststellen, wie kompliziert es ist, sie zu nutzen. Ein Beispiel dafür: die TK. Da steht: "Die nachfolgenden Nutzungsbedingungen für den Zugang zur elektronischen Patientenakte (ePA) über TK-Safe ("TK-Safe-Nutzungsbedingungen") regeln die rechtlichen Bedingungen und Voraussetzungen für die Nutzung der ePA über die App- sowie die Desktop-Anwendung 'TK-Safe". Spätestens nach der zweiten Seiten der "Nutzungsbedingungen" hören die meisten auf zu lesen und lassen es. Bei anderen Krankenkassen sieht es nicht besser aus. Selbst technikaffine Versicherte haben null Bock auf die elektronische Patientenakte.
Die E-Akte muss erst mit Leben gefüllt werden, wie die Verbraucherzentrale zu bedenken gibt.
Das sollten Sie wissen:
- Ihre ePA ist am Anfang leer.
- Nach und nach kommen Daten durch Behandlungen oder eigene Einträge hinzu.
- Im Laufe der Zeit entsteht ein Überblick über Ihre Gesundheit. Je vollständiger Ihre ePA ist, desto größer ist der Mehrwert für Ihre medizinische Versorgung.
- Derzeit sind noch nicht alle Funktionen nutzbar. Die ePA wird immer weiter ausgebaut.
Quelle: Verbraucherzentrale

Wunsch und Wirklichkeit


Bei der Digitalisierung müssen allerdings Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenhäuser mitspielen. Ob das gelingt, ist zurzeit allerdings fraglich. Die Kaufmännische Krankenkasse KKH erklärt in einem Video, was die elektronische Patientenakte ist. Die Realität sieht leider ganz anders aus. Vielleicht ändert das Opt-out-Verfahren etwas an der Verbreitung der elektronischen Patientenakte.

Kritik bremst Einführung


Nun, Deutschland ist nicht Israel: Einige Deutsche haben Angst, sie würden per ePA ausgespäht und verweigern sich. Kaum hat Karl Lauterbach angekündigt, die Einführung der ePA zu beschleunigen, regt sich schon von vielen Seiten Kritik – und das nach 20 Jahren Versuchen, die ePA einzuführen. Deutschland ist ein dermaßen technikfeindliches Land geworden. Was in anderen Ländern selbstverständlich ist, wird hierzulande permanent und dauerhaft hinterfragt und ausgebremst. Die Medien, allen voran der "Spiegel" schüren diese Ängste: Der "Spiegel" titelt "Millionen Versicherte haben elektronischer Patientenakte widersprochen", erst beim Lesen erfährt der Leser, dass es lediglich fünf Prozent der Versicherten sind. 
 
Image by Tung Nguyen from Pixabay https://vorunruhestand.de/2025/04/e-patientenakte-kommt-ab-ende-april/

Mittwoch, 16. April 2025

Warum Altersvorsorge keine Frage des Alters ist

Warum Altersvorsorge keine Frage des Alters ist
Jung, dynamisch, voller Energie – wer denkt da schon an die Rente? Die Zukunft scheint weit entfernt, das Leben ruft mit seinen Abenteuern, Plänen und Träumen. Doch genau hier liegt der größte Fehler. Altersvorsorge ist kein Thema für später. Wer sich früh darum kümmert, sichert sich nicht nur finanzielle Freiheit im Alter, sondern profitiert auch vom magischen Zinseszinseffekt. Je früher man beginnt, desto weniger müssen wir monatlich zur Seite legen, um am Ende mit einem beruhigenden Polster in die Zukunft zu blicken.

Zinseszinseffekt als bester Freund


Der Zinseszinseffekt lässt sich mit dem Wachstum eines Baumes vergleichen. Aus einem unscheinbaren Setzling entsteht im Laufe der Jahre ein weit verzweigtes, kraftvolles Gewächs. Ähnlich verhält es sich mit Kapitalanlagen. Bereits kleine regelmäßige Beträge können durch den Effekt der Wiederanlage von Zinsen über Jahrzehnte hinweg erhebliche Vermögenswerte aufbauen.
Rechenbeispiel
Ein Rechenbeispiel verdeutlicht die Wirkung. Wird monatlich ein Betrag von 100 Euro in ein breit gestreutes Investment mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von sechs Prozent investiert, ergibt sich nach 40 Jahren ein Endvermögen von rund 200.000 Euro – bei einer Gesamteinzahlung von lediglich 48.000 Euro. Beginnt die Kapitalbildung dagegen erst mit 40 Jahren, stehen bis zum Rentenbeginn meist nur noch 25 Jahre zur Verfügung. In diesem Fall wächst das Vermögen lediglich auf etwa 70.000 Euro an. Der Unterschied zeigt deutlich, welchen Einfluss der Faktor Zeit auf die Vermögensbildung hat.

Welche Möglichkeiten der Altersvorsorge gibt es?


Altersvorsorge ist so individuell wie das Leben selbst. Neben der gesetzlichen Rente gibt es zahlreiche Wege, um sich finanziell für das Alter abzusichern. Hier ein Überblick über einige der wichtigsten Optionen:
- Betriebliche Altersvorsorge (bAV): Viele Arbeitgeber bieten attraktive Modelle, die oft staatlich gefördert werden. Steuer- und sozialversicherungsfrei eingezahlte Beträge sorgen dafür, dass das Kapital unbemerkt anwächst. Besonders vorteilhaft ist, dass viele Unternehmen Zuschüsse leisten, wodurch sich die Ersparnisse deutlich erhöhen können. Allerdings sind Rentenzahlungen im Alter steuerpflichtig, und bei einem Jobwechsel kann die Mitnahme der bAV eingeschränkt sein.
- Riester-Rente: Besonders für Familien und Geringverdiener ist diese Form der Altersvorsorge interessant, da staatliche Zulagen die Ersparnisse spürbar aufstocken. Wer mindestens vier Prozent seines Bruttoeinkommens einzahlt, erhält eine jährliche Grundzulage von bis zu 175 Euro und pro Kind bis zu 300 Euro. Zusätzlich können die Beiträge steuerlich abgesetzt werden. Allerdings gilt die Riester-Rente als gescheitert: Sie sollte die Rentenlücke füllen, doch Riester-Rentner erhalten im Schnitt nur 84,76 Euro monatlich. Die Rendite liegt nahe null und kann nicht einmal die Inflation ausgleichen. Zudem fallen teils hohe Verwaltungsgebühren an, und die spätere Rente muss voll versteuert werden.
- Rürup-Rente: Diese Rentenform ist besonders für Selbstständige geeignet, da sie keine klassischen staatlichen Rentenansprüche aufbauen. Ein großer Vorteil liegt in der steuerlichen Absetzbarkeit der Beiträge, was insbesondere für Gutverdiener eine erhebliche Entlastung darstellen kann. Ein Nachteil ist die geringe Flexibilität, da das Kapital nicht vorzeitig ausgezahlt werden kann und ausschließlich als lebenslange Rente zur Verfügung steht.
- Investmentfonds und ETFs: Wer flexibel bleiben möchte, kann mit breit gestreuten Fonds langfristig vom Kapitalmarkt profitieren. ETFs haben sich als eine der attraktivsten Altersvorsorgeformen etabliert, da sie eine kostengünstige Struktur aufweisen und langfristig eine hohe Rendite ermöglichen. Allerdings gibt es hier keine Kapitalgarantie, da die Wertentwicklung von den Schwankungen der Finanzmärkte abhängt.
- Vermögenswirksame Leistungen: Viele Arbeitgeber zahlen bis zu 40 Euro monatlich als vermögenswirksame Leistungen, die in verschiedene Anlageformen investiert werden können. Besonders lukrativ sind Fondssparpläne, da sie über mehrere Jahre eine beachtliche Summe ansammeln können. Arbeitnehmer mit geringem Einkommen können zusätzlich von einer staatlichen Sparzulage profitieren, die ihre Ersparnisse weiter erhöht.
Jede dieser Altersvorsorgeformen bietet spezifische Vor- und Nachteile. Während staatlich geförderte Modelle wie Riester und Rürup attraktive Steuer- und Zulagenvorteile bieten, ermöglichen ETFs und Investmentfonds mehr Flexibilität und höhere Renditechancen. Eine clevere Kombination verschiedener Vorsorgeformen kann dabei helfen, eine optimale Balance zwischen Sicherheit und Ertrag zu schaffen.
Warum viele ihre vermögenswirksamen Leistungen nicht nutzen
Obwohl vermögenswirksame Leistungen (VL) eine einfache Möglichkeit bieten, mit zusätzlichem Kapital für das Alter vorzusorgen, bleiben sie oft ungenutzt. Viele Arbeitnehmer wissen entweder nicht, dass ihnen diese Leistung zusteht, oder sie haben sich nie intensiv mit den verschiedenen Anlagemöglichkeiten beschäftigt. Laut einer Analyse des CFin – Research Center for Financial Services haben mehr als 20 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland Anspruch auf VL, jedoch nutzen nur rund 13 Millionen diese Möglichkeit. Dies bedeutet, dass jährlich etwa 1,6 Milliarden Euro an potenziellen Vermögensaufbau ungenutzt bleiben.
Ein Grund dafür ist mangelnde Information. Arbeitgeber weisen oft nur beiläufig auf VL hin, und viele Beschäftigte gehen fälschlicherweise davon aus, dass sich der geringe Betrag nicht lohnt. Dabei kann bereits eine geschickte Anlage der vermögenswirksamen Leistungen in einen Fonds oder Bausparvertrag über die Jahre hinweg mehrere tausend Euro zusätzlich einbringen.
Ein weiteres Hindernis ist die Scheu vor bürokratischem Aufwand. Viele denken, dass die Beantragung kompliziert sei oder sie sich intensiv mit Finanzprodukten auseinandersetzen müssen. Tatsächlich ist der Prozess jedoch relativ einfach. Nach Abschluss eines entsprechenden Sparvertrags reicht es meist aus, dem Arbeitgeber die Vertragsdaten mitzuteilen, damit die monatlichen VL-Zahlungen automatisch abgeführt werden.

Warum warten viele trotzdem zu lange?


Es ist ein paradoxes Phänomen. Obwohl nahezu jeder weiß, dass Altersvorsorge wichtig ist, zögern viele den ersten Schritt hinaus. "Ich verdiene noch nicht genug." "Ich habe noch Zeit." "Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll." Doch genau diese Zurückhaltung kostet bares Geld. Denn je später wir starten, desto mehr müssen wir monatlich zurücklegen, um die gleiche Summe zu erreichen. Wer mit 50 noch eine nennenswerte Summe ansparen will, muss oft mehrere hundert Euro im Monat aufbringen – eine Summe, die viele Haushalte nicht so einfach erübrigen können.
Laut einer DIA-Studie beginnen lediglich 35 Prozent der unter 30-Jährigen mit einer strukturierten Altersvorsorge, während 70 Prozent der über 50-Jährigen angeben, sie hätten gerne früher angefangen. Die Hauptgründe für das späte Handeln sind Unsicherheit, mangelndes Wissen und die Annahme, dass späteres Sparen ausreicht.
Früh anfangen zu sparen
Es lohnt sich, früh anfangen zu sparen 

Altersvorsorge ist auch Lebensqualität


Es geht nicht nur darum, genug Geld fürs Alter zu haben. Es geht um Freiheit. Wer sich rechtzeitig absichert, kann seinen Ruhestand ohne finanzielle Sorgen genießen, sich Träume erfüllen und die Welt bereisen, anstatt sich Gedanken um den nächsten Monat zu machen. Altersvorsorge bedeutet nicht Verzicht – sie ist eine Investition in ein unbeschwertes Morgen.
Wer sich bereits in jungen Jahren für seine finanzielle Zukunft engagiert, kann mit weniger Stress und mehr Freude durchs Leben gehen. Es bedeutet, später nicht von der Grundsicherung abhängig zu sein oder sich von der Inflation die Kaufkraft nehmen zu lassen.
Altersvorsorge ist kein Thema für später. Der beste Moment zu starten? Heute. Selbst kleine Beträge können mit der Zeit große Wirkung entfalten. Wer früh handelt, hat es später leichter – und kann dem Ruhestand entspannt entgegenblicken. Die Zahlen und Studien belegen es: Jeder Monat, den wir warten, kostet bares Geld. Warum also nicht gleich handeln und die Weichen für eine sorgenfreie Zukunft stellen? https://vorunruhestand.de/2025/04/warum-altersvorsorge-keine-frage-des-alters-ist/