Samstag, 26. April 2025

Staatsquote mittlerweile bei fast 50 Prozent

Staatsquote mittlerweile bei fast 50 Prozent
Annähernd die Hälfte der Wirtschaftsleistung Deutschlands kassiert der Staat. Die Staatsquote liegt bei knapp unter 50 Prozent. Dabei bleibt den Bürgern immer weniger – und es könnte sogar noch weniger werden.
Rente, Pflege- und Bürgergeld, Abgaben, Steuern – der Anteil der Staatsausgaben im Verhältnis zur Wirtschaftskraft Deutschlands ist 2024 deutlich 📈gestiegen. 2024 ist die Staatsquote noch einmal gestiegen, und zwar im Vergleich zu 2023 um 1,1 Prozentpunkte auf 49,5 Prozent. Das sind 2,2 Prozentpunkte über dem langjährigen Durchschnitt der Jahre seit 1991, so das Statistische Bundesamt. Der Staat schneidet sich ein immer größeres 🍰 Stück vom 🎂 Kuchen heraus.

Bürgern bleibt immer weniger


Die Staatsquote gibt das Verhältnis der Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) an. Sie zeigt, wie viel der 🇩🇪 Staat im Verhältnis zur Gesamtproduktion in einem Land ausgibt.
Der Staat ist wie ein 🐛 Raupe-Nimmersatt – er treibt die Staatsquote immer weiter nach oben und lässt den Bürger immer 📉 weniger von ihrem verdienten 💶 Geld. Was waren das noch für Zeiten, als sich der Staat mit 43,5 Prozent begnügte – das liegt allerdings schon 18 Jahre zurück: 2007 betrug die Staatsquote noch 43,5 Prozent.

Schulden von heute, Steuern von morgen


Ökonomen sehen die Entwicklung laut „Welt“ kritisch 🤔 und rechnen schon im laufenden Jahr mit einem Überschreiten der 50-Punkte-Marke. Denn, „die Staatsausgaben von heute sind die 🦅 Steuern von morgen“, so Stefan Kooths vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Schlecht für die Wirtschaft. Gerade Junge werden 🚶 abwandern in andere Länder mit geringerer Staatsquote, für das Kapital gilt ähnliches.
Leider ist keine Aussicht auf Besserung: 2026 dürfte die Staatsquote weiter steigen. „Damit wird mehr als jeder zweite 💶 Euro, der in Deutschland erwirtschaftet wird, einmal durch die öffentlichen Kassen geschleust – Tendenz eher noch steigend“, so Kooths.

Staatsquote in Finnland noch höher


Deutschland ist mit dieser Entwicklung nicht allein: In anderen Mitgliedstaaten der 🇪🇺 Europäischen Union (EU) liegt die Staatsquote ähnlich hoch, der EU-Durchschnitt betrug 2024 49,2 Prozent. 🇫🇮 Finnland ist laut Eurostat mit 57,6 Prozent sogar Spitzenreiter, gefolgt von 🇫🇷 Frankreich (57,1 Prozent) und 🇦🇹Österreich (56,3 Prozent). Am unteren Ende der Scala steht 🇮🇪 Irland mit 23,5 Prozent Staatsquote. Ähnlich niedrig liegt die Staatsquote mit 38,3 Prozent in 🇲🇹Malta und mit 39,5 Prozent in 🇱🇹 Litauen.
Staatsquoten in der EU

Was sagt die Staatsquote aus?


Die Staatsquote ist wichtig, um einschätzen zu können, wie die Verteilung der staatlichen Wirtschaftstätigkeit im Verhältnis zur gesamten Wirtschaftsleistung eines Landes aussieht. Wie sehr mischt sich der Staat in die Wirtschaft ein, wie sehr beeinflusst er die Wirtschaft. Die Staatsquote wird berechnet, indem die gesamten Staatsausgaben durch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) geteilt und mit 100 multipliziert werden. Die Staatsquote zeigt an, welche Rolle der Staat spielt im Vergleich zur gesamten Wirtschaftsleistung. Eine höhere Staatsquote kann beispielsweise auf einen stärkeren Fokus auf soziale Sicherungssysteme und öffentliche Dienstleistungen hindeuten, da der Staat einen größeren Anteil der Wirtschaftsleistung für diese Zwecke umverteilt. Das bedeutet für die Bürger auch, dass sie mehr Steuern und Abgaben zahlen. Die Staatsquote kann somit die Steuerbelastung, die Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum eines Landes beeinflussen. Je höher Staatsquote, desto weniger bleibt Bürgern und Wirtschaft. https://vorunruhestand.de/2025/04/staatsquote-mittlerweile-bei-fast-50-prozent/

Samstag, 19. April 2025

E-Patientenakte kommt ab Ende April

E-Patientenakte kommt ab Ende April
Am 29. April 2025 soll die elektronische Patientenakte (ePA) bundesweit eingeführt werden, allerdings vorerst nur für die gesetzlich Krankenversicherten. Jeder kann selbst bestimmen, ob er mitmacht.
Was die Israelis schon seit Jahrzehnten haben, bekommen jetzt auch die Deutschen: die elektronische Patientenakte (ePA). Bereits seit Mitte der 90er-Jahre laufen dem "Ärzteblatt" zufolge in Israel erste Projekte zum Austausch digitaler Gesundheitsdaten; heute nutzen quasi alle Israelis eine funktionierende, elektronische Patientenakte (Eletronic Medical Record, EMR), wie "Forbes" schreibt. Das Gesundheitswesen in Israel läuft fast komplett papierlos ab – zum Nutzen von Patienten und Ärzten.

Am 29. April 2025 soll es nun endlich losgehen mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten. Dieser Rollout erfolgt im sogenannten Opt-out-Verfahren, was bedeutet, dass jeder Versicherte automatisch eine ePA erhält, es sei denn, er widerspricht aktiv.


Die ePA soll als zentrale digitale Speicherstelle für medizinische Daten dienen und den Austausch zwischen Ärzten, Krankenhäusern und anderen Gesundheitsdienstleistern erleichtern. Die Patienten müssen nicht länger ihre Anamnese, sprich, die Vorgeschichte ihrer Krankheit, auswendig lernen. Bei Unfällen ist die Anamnese jederzeit greifbar, so die Patienten denn nicht widersprochen haben. Das spart Zeit. Ziel der ePA ist es, die Qualität der Versorgung zu verbessern, Doppeluntersuchungen zu vermeiden und auch den Patienten einen besseren Überblick über ihre Gesundheitsdaten zu ermöglichen.


Was bringt die ePA?


Wichtige Aspekte der Einführung:
Automatisierte Anlage:
Gesetzlich Versicherte müssen nicht aktiv werden, um eine ePA zu erhalten. Ihre Krankenkassen haben oder werden diese automatisch anlegen, sofern kein Widerspruch erfolgt.
Freiwillige Nutzung in der Startphase:
Obwohl die ePA ab dem 29. April verfügbar ist, wird die Nutzung durch Arztpraxen und Kliniken zunächst freiwillig sein. Eine Pflicht zur Nutzung für Leistungserbringer ist ab Oktober 2025 vorgesehen.
Leere Akten zu Beginn:
Zum Start der ePA werden die Akten zunächst leer sein. Neue Befunde und Verordnungen werden ab diesem Zeitpunkt digital gespeichert. Ältere Dokumente können Patienten selbstständig oder über ihre Krankenkasse hochladen lassen.
Datenhoheit beim Patienten:
Versicherte haben die volle Kontrolle über ihre ePA. Über eine App ihrer Krankenkasse können sie einsehen, welche Daten gespeichert sind und welche Leistungserbringer Zugriff auf bestimmte Informationen haben sollen. Sie können auch Berechtigungen jederzeit anpassen oder einen Widerspruch gegen die ePA einlegen, auch nachträglich. Im Falle eines Widerspruchs müssen die Kassen die ePA inklusive aller Daten löschen.
Sicherheitsmaßnahmen:
Nach anfänglichen Sicherheitsbedenken hat das Bundesgesundheitsministerium betont, dass umfassende Sicherheitsmaßnahmen in Abstimmung mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) umgesetzt wurden, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
Informationskampagne:
Die Gematik, die nationale Agentur für digitale Medizin, stellt umfangreiche Informations- und Schulungsmaterialien für Patienten und Leistungserbringer bereit, darunter Flyer, Schulungsvideos und Materialien für Wartezimmer.
Erwartungen und Herausforderungen

Die Einführung der ePA wird als wichtiger Meilenstein in der Digitalisierung des Gesundheitswesens betrachtet. Sie birgt das Potenzial für eine effizientere und patientenzentriertere Versorgung.


Gleichzeitig gibt es Herausforderungen. Es ist entscheidend, dass alle Akteure im Gesundheitswesen die notwendigen technischen Voraussetzungen schaffen und sich mit der neuen Technologie vertraut machen. Auch die Sensibilisierung der Patienten für die Vorteile und die Handhabung der ePA ist von großer Bedeutung.


Was enthält die ePA?


In der ePA sollen beispielsweise ärztliche Befunde, Röntgenbilder und Medikamentenlisten gespeichert werden, womit sich Mehrfachdiagnose und unnötige Wege ersparen ließen. Ärzte könnten viel einfacher Daten untereinander austauschen, was Zeit und Geld sparen würde. „Deutschlands Gesundheitswesen hängt in der Digitalisierung um Jahrzehnte zurück; das können wir nicht länger verantworten“, so Lauterbach. In den kommenden Wochen will entsprechende Gesetze auf den Weg bringen.
Freiwillig scheint in Deutschland wenig zu laufen: Die elektronische Patientenakte war schon 2021 eingeführt worden. Dumm nur, dass sie fast niemand nutzt. Was wunder, wer bei seiner Krankenversicherung einmal nach "elektronischer Patientenakte" sucht, wird schnell feststellen, wie kompliziert es ist, sie zu nutzen. Ein Beispiel dafür: die TK. Da steht: "Die nachfolgenden Nutzungsbedingungen für den Zugang zur elektronischen Patientenakte (ePA) über TK-Safe ("TK-Safe-Nutzungsbedingungen") regeln die rechtlichen Bedingungen und Voraussetzungen für die Nutzung der ePA über die App- sowie die Desktop-Anwendung 'TK-Safe". Spätestens nach der zweiten Seiten der "Nutzungsbedingungen" hören die meisten auf zu lesen und lassen es. Bei anderen Krankenkassen sieht es nicht besser aus. Selbst technikaffine Versicherte haben null Bock auf die elektronische Patientenakte.
Die E-Akte muss erst mit Leben gefüllt werden, wie die Verbraucherzentrale zu bedenken gibt.
Das sollten Sie wissen:
- Ihre ePA ist am Anfang leer.
- Nach und nach kommen Daten durch Behandlungen oder eigene Einträge hinzu.
- Im Laufe der Zeit entsteht ein Überblick über Ihre Gesundheit. Je vollständiger Ihre ePA ist, desto größer ist der Mehrwert für Ihre medizinische Versorgung.
- Derzeit sind noch nicht alle Funktionen nutzbar. Die ePA wird immer weiter ausgebaut.
Quelle: Verbraucherzentrale

Wunsch und Wirklichkeit


Bei der Digitalisierung müssen allerdings Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenhäuser mitspielen. Ob das gelingt, ist zurzeit allerdings fraglich. Die Kaufmännische Krankenkasse KKH erklärt in einem Video, was die elektronische Patientenakte ist. Die Realität sieht leider ganz anders aus. Vielleicht ändert das Opt-out-Verfahren etwas an der Verbreitung der elektronischen Patientenakte.

Kritik bremst Einführung


Nun, Deutschland ist nicht Israel: Einige Deutsche haben Angst, sie würden per ePA ausgespäht und verweigern sich. Kaum hat Karl Lauterbach angekündigt, die Einführung der ePA zu beschleunigen, regt sich schon von vielen Seiten Kritik – und das nach 20 Jahren Versuchen, die ePA einzuführen. Deutschland ist ein dermaßen technikfeindliches Land geworden. Was in anderen Ländern selbstverständlich ist, wird hierzulande permanent und dauerhaft hinterfragt und ausgebremst. Die Medien, allen voran der "Spiegel" schüren diese Ängste: Der "Spiegel" titelt "Millionen Versicherte haben elektronischer Patientenakte widersprochen", erst beim Lesen erfährt der Leser, dass es lediglich fünf Prozent der Versicherten sind. 
 
Image by Tung Nguyen from Pixabay https://vorunruhestand.de/2025/04/e-patientenakte-kommt-ab-ende-april/

Mittwoch, 16. April 2025

Warum Altersvorsorge keine Frage des Alters ist

Warum Altersvorsorge keine Frage des Alters ist
Jung, dynamisch, voller Energie – wer denkt da schon an die Rente? Die Zukunft scheint weit entfernt, das Leben ruft mit seinen Abenteuern, Plänen und Träumen. Doch genau hier liegt der größte Fehler. Altersvorsorge ist kein Thema für später. Wer sich früh darum kümmert, sichert sich nicht nur finanzielle Freiheit im Alter, sondern profitiert auch vom magischen Zinseszinseffekt. Je früher man beginnt, desto weniger müssen wir monatlich zur Seite legen, um am Ende mit einem beruhigenden Polster in die Zukunft zu blicken.

Zinseszinseffekt als bester Freund


Der Zinseszinseffekt lässt sich mit dem Wachstum eines Baumes vergleichen. Aus einem unscheinbaren Setzling entsteht im Laufe der Jahre ein weit verzweigtes, kraftvolles Gewächs. Ähnlich verhält es sich mit Kapitalanlagen. Bereits kleine regelmäßige Beträge können durch den Effekt der Wiederanlage von Zinsen über Jahrzehnte hinweg erhebliche Vermögenswerte aufbauen.
Rechenbeispiel
Ein Rechenbeispiel verdeutlicht die Wirkung. Wird monatlich ein Betrag von 100 Euro in ein breit gestreutes Investment mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von sechs Prozent investiert, ergibt sich nach 40 Jahren ein Endvermögen von rund 200.000 Euro – bei einer Gesamteinzahlung von lediglich 48.000 Euro. Beginnt die Kapitalbildung dagegen erst mit 40 Jahren, stehen bis zum Rentenbeginn meist nur noch 25 Jahre zur Verfügung. In diesem Fall wächst das Vermögen lediglich auf etwa 70.000 Euro an. Der Unterschied zeigt deutlich, welchen Einfluss der Faktor Zeit auf die Vermögensbildung hat.

Welche Möglichkeiten der Altersvorsorge gibt es?


Altersvorsorge ist so individuell wie das Leben selbst. Neben der gesetzlichen Rente gibt es zahlreiche Wege, um sich finanziell für das Alter abzusichern. Hier ein Überblick über einige der wichtigsten Optionen:
- Betriebliche Altersvorsorge (bAV): Viele Arbeitgeber bieten attraktive Modelle, die oft staatlich gefördert werden. Steuer- und sozialversicherungsfrei eingezahlte Beträge sorgen dafür, dass das Kapital unbemerkt anwächst. Besonders vorteilhaft ist, dass viele Unternehmen Zuschüsse leisten, wodurch sich die Ersparnisse deutlich erhöhen können. Allerdings sind Rentenzahlungen im Alter steuerpflichtig, und bei einem Jobwechsel kann die Mitnahme der bAV eingeschränkt sein.
- Riester-Rente: Besonders für Familien und Geringverdiener ist diese Form der Altersvorsorge interessant, da staatliche Zulagen die Ersparnisse spürbar aufstocken. Wer mindestens vier Prozent seines Bruttoeinkommens einzahlt, erhält eine jährliche Grundzulage von bis zu 175 Euro und pro Kind bis zu 300 Euro. Zusätzlich können die Beiträge steuerlich abgesetzt werden. Allerdings gilt die Riester-Rente als gescheitert: Sie sollte die Rentenlücke füllen, doch Riester-Rentner erhalten im Schnitt nur 84,76 Euro monatlich. Die Rendite liegt nahe null und kann nicht einmal die Inflation ausgleichen. Zudem fallen teils hohe Verwaltungsgebühren an, und die spätere Rente muss voll versteuert werden.
- Rürup-Rente: Diese Rentenform ist besonders für Selbstständige geeignet, da sie keine klassischen staatlichen Rentenansprüche aufbauen. Ein großer Vorteil liegt in der steuerlichen Absetzbarkeit der Beiträge, was insbesondere für Gutverdiener eine erhebliche Entlastung darstellen kann. Ein Nachteil ist die geringe Flexibilität, da das Kapital nicht vorzeitig ausgezahlt werden kann und ausschließlich als lebenslange Rente zur Verfügung steht.
- Investmentfonds und ETFs: Wer flexibel bleiben möchte, kann mit breit gestreuten Fonds langfristig vom Kapitalmarkt profitieren. ETFs haben sich als eine der attraktivsten Altersvorsorgeformen etabliert, da sie eine kostengünstige Struktur aufweisen und langfristig eine hohe Rendite ermöglichen. Allerdings gibt es hier keine Kapitalgarantie, da die Wertentwicklung von den Schwankungen der Finanzmärkte abhängt.
- Vermögenswirksame Leistungen: Viele Arbeitgeber zahlen bis zu 40 Euro monatlich als vermögenswirksame Leistungen, die in verschiedene Anlageformen investiert werden können. Besonders lukrativ sind Fondssparpläne, da sie über mehrere Jahre eine beachtliche Summe ansammeln können. Arbeitnehmer mit geringem Einkommen können zusätzlich von einer staatlichen Sparzulage profitieren, die ihre Ersparnisse weiter erhöht.
Jede dieser Altersvorsorgeformen bietet spezifische Vor- und Nachteile. Während staatlich geförderte Modelle wie Riester und Rürup attraktive Steuer- und Zulagenvorteile bieten, ermöglichen ETFs und Investmentfonds mehr Flexibilität und höhere Renditechancen. Eine clevere Kombination verschiedener Vorsorgeformen kann dabei helfen, eine optimale Balance zwischen Sicherheit und Ertrag zu schaffen.
Warum viele ihre vermögenswirksamen Leistungen nicht nutzen
Obwohl vermögenswirksame Leistungen (VL) eine einfache Möglichkeit bieten, mit zusätzlichem Kapital für das Alter vorzusorgen, bleiben sie oft ungenutzt. Viele Arbeitnehmer wissen entweder nicht, dass ihnen diese Leistung zusteht, oder sie haben sich nie intensiv mit den verschiedenen Anlagemöglichkeiten beschäftigt. Laut einer Analyse des CFin – Research Center for Financial Services haben mehr als 20 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland Anspruch auf VL, jedoch nutzen nur rund 13 Millionen diese Möglichkeit. Dies bedeutet, dass jährlich etwa 1,6 Milliarden Euro an potenziellen Vermögensaufbau ungenutzt bleiben.
Ein Grund dafür ist mangelnde Information. Arbeitgeber weisen oft nur beiläufig auf VL hin, und viele Beschäftigte gehen fälschlicherweise davon aus, dass sich der geringe Betrag nicht lohnt. Dabei kann bereits eine geschickte Anlage der vermögenswirksamen Leistungen in einen Fonds oder Bausparvertrag über die Jahre hinweg mehrere tausend Euro zusätzlich einbringen.
Ein weiteres Hindernis ist die Scheu vor bürokratischem Aufwand. Viele denken, dass die Beantragung kompliziert sei oder sie sich intensiv mit Finanzprodukten auseinandersetzen müssen. Tatsächlich ist der Prozess jedoch relativ einfach. Nach Abschluss eines entsprechenden Sparvertrags reicht es meist aus, dem Arbeitgeber die Vertragsdaten mitzuteilen, damit die monatlichen VL-Zahlungen automatisch abgeführt werden.

Warum warten viele trotzdem zu lange?


Es ist ein paradoxes Phänomen. Obwohl nahezu jeder weiß, dass Altersvorsorge wichtig ist, zögern viele den ersten Schritt hinaus. "Ich verdiene noch nicht genug." "Ich habe noch Zeit." "Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll." Doch genau diese Zurückhaltung kostet bares Geld. Denn je später wir starten, desto mehr müssen wir monatlich zurücklegen, um die gleiche Summe zu erreichen. Wer mit 50 noch eine nennenswerte Summe ansparen will, muss oft mehrere hundert Euro im Monat aufbringen – eine Summe, die viele Haushalte nicht so einfach erübrigen können.
Laut einer DIA-Studie beginnen lediglich 35 Prozent der unter 30-Jährigen mit einer strukturierten Altersvorsorge, während 70 Prozent der über 50-Jährigen angeben, sie hätten gerne früher angefangen. Die Hauptgründe für das späte Handeln sind Unsicherheit, mangelndes Wissen und die Annahme, dass späteres Sparen ausreicht.
Früh anfangen zu sparen
Es lohnt sich, früh anfangen zu sparen 

Altersvorsorge ist auch Lebensqualität


Es geht nicht nur darum, genug Geld fürs Alter zu haben. Es geht um Freiheit. Wer sich rechtzeitig absichert, kann seinen Ruhestand ohne finanzielle Sorgen genießen, sich Träume erfüllen und die Welt bereisen, anstatt sich Gedanken um den nächsten Monat zu machen. Altersvorsorge bedeutet nicht Verzicht – sie ist eine Investition in ein unbeschwertes Morgen.
Wer sich bereits in jungen Jahren für seine finanzielle Zukunft engagiert, kann mit weniger Stress und mehr Freude durchs Leben gehen. Es bedeutet, später nicht von der Grundsicherung abhängig zu sein oder sich von der Inflation die Kaufkraft nehmen zu lassen.
Altersvorsorge ist kein Thema für später. Der beste Moment zu starten? Heute. Selbst kleine Beträge können mit der Zeit große Wirkung entfalten. Wer früh handelt, hat es später leichter – und kann dem Ruhestand entspannt entgegenblicken. Die Zahlen und Studien belegen es: Jeder Monat, den wir warten, kostet bares Geld. Warum also nicht gleich handeln und die Weichen für eine sorgenfreie Zukunft stellen? https://vorunruhestand.de/2025/04/warum-altersvorsorge-keine-frage-des-alters-ist/

Verkleinern im Alter – worauf wir achten sollten

Verkleinern im Alter – worauf wir achten sollten
Manchmal verändert sich nicht nur das Zuhause, sondern auch die Art, wie es genutzt wird. Das große Haus, früher voller Stimmen, Trubel und Termine, wirkt irgendwann stiller, weiter, leerer. Es wächst nicht mit, wenn das Leben langsamer wird. Und doch liegt darin kein Drama, sondern eine Einladung. Eine Einladung, neu zu ordnen, was geblieben ist, und bewusst Platz zu schaffen für das, was kommen darf.
Das Sofabett im Wohnzimmer zum Beispiel. Früher nur für spontane Übernachtungsgäste gedacht, ist es heute längst zur gemütlichen Alternative geworden und würde auch in eine Einzimmerwohnung passen. Warum dann noch jeden Abend die Treppe steigen, wenn wir es uns unten wohnlich machen können? Praktisch, bequem und überraschend charmant: Manchmal genügt ein kleines Detail, um den Alltag leichter und flexibler zu gestalten.

Der richtige Zeitpunkt zum Verkleinern


Der richtige Moment im Leben, sich räumlich zu verkleinern, kommt oft leise. Er kündigt sich nicht an, sondern schleicht sich ein. Ein unbeheiztes Obergeschoss, das kaum noch genutzt wird. Ein Garten, der nicht mehr gepflegt, sondern nur noch überwacht wird. Räume, die mehr erinnern als sie beleben. Spätestens dann wird aus dem Gedanken eine ernsthafte Überlegung.
Doch wer diesen Schritt nicht erst geht, wenn er unausweichlich wird, hat die besseren Karten. Ein geplanter Umzug schafft Möglichkeiten statt Kompromisse. Die neue Wohnform kann mit Bedacht gewählt und der Umzug in Ruhe vorbereitet werden.
Es entsteht keine Hektik, kein Druck, sondern der Raum, Entscheidungen mit Weitsicht zu treffen. Und vor allem: Der Übergang lässt sich so gestalten, dass er sich gut anfühlt, nicht wie ein Verlust, sondern wie ein nächster, stimmiger Schritt.

Wohnformen mit Zukunft – klein, funktional, lebenswert


Weniger Wohnfläche bedeutet nicht weniger Leben. Im Gegenteil. Es geht nicht um Verzicht, sondern um Neuausrichtung. Die Wohnformen, die im Alter zur Verfügung stehen, sind heute vielfältig und längst nicht mehr uniform.
Eine barrierefreie Wohnung in zentraler Lage mit Balkon und Aufzug kann der perfekte Ort für selbstbestimmtes Wohnen sein. Wer mehr Unterstützung im Alltag wünscht, findet im betreuten Wohnen eine Lösung mit Service und Sicherheit, bei gleichzeitigem Erhalt der Privatsphäre. In Senioren-WGs entsteht Gemeinschaft, ohne den Rückzug unmöglich zu machen. Und in Mehrgenerationenhäusern treffen Menschen aufeinander, die sich gegenseitig ergänzen, mit Unterstützung, Austausch und einem guten Maß an Alltagstrubel.
Je nach Lebensstil, Bedürfnissen und gesundheitlicher Situation lässt sich die passende Wohnform finden. Ob ruhig am Park oder mitten im Stadtviertel. Entscheidend ist die Balance aus Eigenständigkeit und Anschluss, aus Komfort und Gemeinschaft.

Komfort, der nicht auffällt – barrierefrei und stilvoll


Ein gutes Zuhause passt sich an. Es denkt mit. Und es wird nicht dann erst umgebaut, wenn ein Unfall passiert ist. Wer rechtzeitig an Barrierefreiheit denkt, sorgt vor, für mehr Sicherheit und mehr Selbstständigkeit.
Wichtige Merkmale sind ebenerdige Duschen, rutschfeste Böden, breite Türen, gut erreichbare Schalter, keine Schwellen zwischen den Räumen. Auch ein Aufzug, eine Gegensprechanlage oder elektrische Rollläden können den Alltag erleichtern, ohne den Stil der Wohnung zu beeinflussen.
Altbauten stoßen hier oft an Grenzen, sowohl baulich als auch finanziell. Ein kompletter Umbau ist selten ohne größeren Aufwand möglich. Wer also ohnehin über einen Umzug nachdenkt, findet in modernen, altersgerechten Wohnungen oft die sinnvollere Lösung.
Dort sind praktische Details schon integriert, ohne dass sie nach Klinikflur aussehen. Und genau das macht den Unterschied: Barrierefreiheit ist nicht gleichbedeutend mit Einschränkung, sondern mit Souveränität.
Weniger Besitz, mehr Klarheit. Wie Erinnerungen bleiben dürfen
Der schwerste Teil beim Verkleinern ist nicht der Umzug selbst, sondern das, was damit zusammenhängt: das Aussortieren. Wer Jahrzehnte in einem Haus verbracht hat, hat nicht nur Möbel angesammelt, sondern Erinnerungen. Jeder Gegenstand erzählt eine Geschichte. Und diese Geschichten loszulassen, ist keine leichte Aufgabe.
Doch wer Schritt für Schritt vorgeht, verliert nicht, sondern gewinnt: mehr Übersicht, mehr Luft zum Atmen, mehr Fokus auf das, was zählt. Der Lieblingsohrensessel darf mit, das Sammelgeschirr vielleicht nicht. Vieles lässt sich verschenken, spenden oder verkaufen. Und manches kann digital bewahrt werden, in Fotos, kleinen Erinnerungsalben oder einfach in Gesprächen mit den Menschen, denen diese Dinge früher einmal gehörten.
Mit professioneller Unterstützung, etwa durch auf Seniorenumzüge spezialisierte Dienstleister, fällt diese Aufgabe oft leichter. Nicht, weil sie Entscheidungen abnehmen, sondern weil sie den Rahmen schaffen, um gute Entscheidungen treffen zu können.
Der Wert des Hauses, wenn Steine zu Sicherheit werden
Ein Haus ist nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern oft auch das größte Vermögen, das im Laufe des Lebens aufgebaut wurde. Wenn es zu groß, zu teuer oder zu unpraktisch wird, stellt sich die Frage: behalten, verkaufen oder übertragen?
Ein klassischer Verkauf bringt finanzielle Flexibilität, das Kapital kann in eine neue, kleinere Immobilie gesteckt oder zur Aufstockung der Rente genutzt werden. Wer nicht sofort ausziehen möchte, kann über eine Leibrente nachdenken. Dabei bleibt das Wohnrecht erhalten, während monatlich Zahlungen fließen. Auch Teilverkauf-Modelle sind möglich, allerdings oft mit laufenden Zusatzkosten verbunden.
Manche entscheiden sich für eine Übergabe an Angehörige, mit Wohnrecht oder Nießbrauch. Das kann steuerlich interessant sein und schafft gleichzeitig Klarheit in der Familie. Wichtig ist, diese Optionen frühzeitig zu prüfen und sich unabhängig beraten zu lassen, je nach persönlicher, finanzieller und familiärer Situation.
Am Ende geht es nicht nur um Zahlen, sondern auch um Sicherheit. Und die kann man mit einer gut überlegten Entscheidung durchaus aus Steinen gewinnen.
Verbindungen statt Quadratmeter, wie Lage über Größe entscheidet
Eine ruhige Lage auf dem Land klingt idyllisch, aber nur, solange Mobilität kein Thema ist. Wer nicht mehr Auto fährt oder lange Wege zu Ärzten und Geschäften vermeiden möchte, braucht mehr als eine schöne Aussicht: Es geht um Anbindung.
Wichtig sind gute öffentliche Verkehrsmittel, Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, eine medizinische Grundversorgung im Umfeld, Cafés, Kulturangebote und Menschen, die erreichbar sind. Die Nähe zu Kindern, Enkeln oder engen Freunden kann entscheidend sein, nicht nur emotional, sondern ganz praktisch: für spontane Hilfe, gemeinsame Aktivitäten oder einfach ein Stück Alltag miteinander.
Auch der Anschluss ans soziale Leben spielt eine Rolle. Wer sich aktiv einbringen will, ob im Stadtteilzentrum, im Verein oder im Nachbarschaftscafé, braucht dafür kurze Wege und offene Türen. Soziale Isolation beginnt oft schleichend, aber sie lässt sich verhindern, wenn der neue Wohnort mit Bedacht gewählt ist.
Fazit zum Verkleinern im Alter
Sich im Alter zu verkleinern, heißt nicht, kleiner zu denken, sondern genauer. Es bedeutet, Ballast abzuwerfen, den Alltag leichter zu gestalten und die Weichen bewusst zu stellen. Ob Sofabett oder barrierefreier Neubau, ob Innenstadtwohnung oder WG, was zählt, ist nicht die Fläche, sondern das Lebensgefühl. Und das lässt sich mit etwas Planung, Klarheit und Mut erstaunlich leicht vergrößern, auch auf weniger Quadratmetern.
 
Bild:  joyce huis auf Unsplash https://vorunruhestand.de/2025/04/verkleinern-im-alter-worauf-wir-achten-sollten/

Montag, 14. April 2025

Der Staat greift nach den Renten

Der Staat greift nach den Renten
Nach der Beitragserhöhung ist vor der Beitragserhöhung – Rentnern bleibt netto immer weniger, weil der gierige Staat ihnen in die Tasche greift.
Der Chef der Krankenkasse DAK-Gesundheit, Andreas Storm, warnt laut „Welt“ wegen des Koalitionsvertrags von Union und SPD vor kräftig steigenden Beiträgen in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung spätestens zum Jahreswechsel. „Wenn nicht nachgelegt wird, dann ist mit diesem Koalitionsvertrag ein Beitragstsunami vorprogrammiert“, so Storm gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“.

Zahlen für Versicherungsfremde Leistungen


Die Finanzlage der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung sei desolat. In den Entwürfen des Koalitionspapiers sei deshalb vorgesehen gewesen, dass 2025 und 2026 mehr als 20 Milliarden Euro für die gesetzliche Krankenversicherung und über neun Milliarden Euro für die Pflegeversicherung bereitgestellt werden sollten – als verfassungsrechtlich gebotener Ausgleich für versicherungsfremde Leistungen. Die schwarz-roten Koalitionäre haben Zahlungen für Bürgergeld-Empfänger oder ausstehende Rückzahlungen an die Pflegekassen für Vorleistungen während der Corona-Pandemie einfach wieder gestrichen. Jetzt sollen die Beitragszahler blechen.

Beitragstsunami erwartet


Storm erwartet deswegen einen Beitragstsunami, was Kranken- und Pflegeversicherung betrifft. Das heißt, die Krankenkassen werden den Zusatzbeitrag und den Pflegeversicherungsbeitrag weiter erhöhen – eine Zumutung für versicherte Beschäftigte, Rentner und Arbeitgeber.
Reformen bleiben aus
Zurzeit deutet allerdings nichts darauf hin, dass Schwarz-Rot Reformen angeht, insofern ist zum Jahresende mit weiteren Beitragserhöhungen zu rechnen. https://vorunruhestand.de/2025/04/der-staat-greift-nach-den-renten/